wobbler uebersicht

Wobbler wurden früher lediglich nach ihrem Sinkverhalten oder Tauchverhalten eingeteilt. Die große Beliebtheit der sogenannten „Hardbaits“ bei Fisch und Angler sorgte jedoch dafür, dass im Angelgeschäft mittlerweile unzählige Wobblerarten aus Europa, den USA und Japan mit gänzlich verschiedenen Eigenschaften hängen. Sie lassen sich heutzutage nach der Führungstechnik (Crankbait, Twitchbait etc.), dem Schwimmverhalten "floating", "suspending", "sinking" sowie der Lauftiefe "topwater", "shallow-runner", "medium-runner" oder "deep-runner" und der Geräuschentwicklung (rattling, silent) grob einteilen. Dabei gibt es aber auch zahlreiche Überschneidungen und jede Menge spezielle Lösungen. Taucherbrille aufsetzen! - Wir tauchen ein in die bunte Welt der Wobbler!

Wobbler im Überblick

Viele Merkmale von Wobblern kann man mit geschultem Auge bereits auf den ersten Blick erkennen.

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  1. Tauchschaufel: Das eindeutigste Erkennungsmerkmal eines klassischen Wobblers ist die Tauschschaufel. Sie sorgt dafür, dass der Wobbler auf Tauchfahrt geht. Die Größe und Stellung der Tauchschaufel bestimmt die Tauchtiefe. Merke: Je steiler die Schaufel, desto flacher läuft der Wobbler. Je flacher und größer die Schaufel, desto tiefer läuft der Wobbler!
  2. Körperform: Die Körperform ist im Wesentlichen für die Laufeigenschaften des Wobblers verantwortlich. Faustformel: Längliche, schmale Wobbler laufen eher ruhig, bulligere Wobbler haben eine höhere Wasserverdrängung und laufen hochfrequenter.
  3. Geräusche / Beschwerung: Um einen Wobbler möglichst genau auszutarieren und zeitgleich gut werfen zu können, wird gerade bei Kunststoffwobblern viel mit Stahlkugeln und Magneten im Inneren des Wobblers gearbeitet. Bei manchen Modellen bewegen sich die Kugeln beim Wurf, der Fliehkraft folgend, ans Ende des Köders und sorgen für eine stabile Flugphase. Beim einholen des Köders sorgen die Kugeln außerdem für Geräusche welche die Räuber zusätzlich aufmerksam machen sollen.
  4. Segmente: Das Laufverhalten lässt sich auch durch die Aufteilung des Körpers in mehrere Teile beeinflussen. Solche Modelle tragen im Namen häufig die Bezeichnung „jointed“ (engl. joint – Gelenk). Faustformel: Einteilige Wobbler haben einen eher engeren Lauf, mehrteilige Wobbler haben einen eher breiteren und unregelmäßigeren Lauf.  
  5. Material: Heutzutage werden Wobbler hauptsächlich aus Kunststoff hergestellt, in Kombination mit einer ausgeklügelten Beschwerung mittels Stahlkugeln entstehen so haltbare, perfekt funktionierende Wobbler. Es gibt aber auch heute noch viele Modelle die aus Balsaholz gefertigt sind. Grund dafür ist, dass Wobbler aus Balsaholz seit Jahrzehnten sehr zuverlässig fangen und von Anglern nachgefragt werden. Außerdem ist die Produktion mit relativ günstigen Werkzeugen machbar und so auch für kleinere Anbieter interessant.
  6. Schwimmeigenschaften: Auf jeder Wobbler-Verpackung ist auch die Schwimmeigenschaft des Köders angegeben. Mit „floating“ (schwimmend), „suspending“ (schwebend) und "sinking" (sinkend). Jede der drei Eigenschaften bietet ihre Vorteile auf die wir später noch eingehen werden.

Die verschiedenen Wobblertypen im Vergleich

Crankbait

Was ist ein Crankbait?

Die Bezeichnung „Crankbait“ bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie „Kurbelköder“, und damit ist die Führungsweise dieser Wobbler auch schon gleich sehr treffend beschrieben. Die Animation des Köders erfolgt über Kurbelumdrehungen mit der Rolle.

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Wie angelt man mit einem Crankbait?

Die meist gedrungene Körperform sorgt für eine hohe Wasserverdrängung und lässt den Köder stark vibrieren. Das spürt man deutlich in der Spinnrute und erklärt auch, warum ein Crankbait fängt obwohl er mit einem Fisch auf den ersten Blick kaum etwas gemein hat. Es geht hier nicht um die perfekte Imitation eines Beutefisches, vielmehr soll ein Aggressionsbiss des Räubers ausgelöst werden. Man möchte mit der Imitation von „Irgendwas zappelt hektisch und schwimmt weg“ beim Raubfisch eine Kurzschlussreaktion auslösen. Zusätzlich verstärken kann man diesen Effekt mit sogenannten „Jointed“ Modellen – also zweiteiligen Crankbaits, diese laufen noch aggressiver.

Der Raubfisch soll also gar nicht die Möglichkeit haben die Beute lang zu inspizieren. Jetzt Zupacken – oder die Beute ist weg. Ein Crankbait ist ein idealer Köder, um größere Wasserflächen schnell nach aktiven Fischen abzusuchen.

Die Tiefe in der ein Crankbait läuft wird von der Größe und Form der Tauschaufel bestimmt. Man unterscheidet grundsätzlich "shallow runner" (flach), "medium runner" (mitteltief) und "deep runner" (tief). Während Flachläufer ihr klares Einsatzgebiet in den oberen Wasserschichten oder eben sehr flachen Gewässern haben wird die Sache beim Tiefläufer etwas komplexer. Wer einen Crankbait mit seinen zwei Drillingen sieht, der wird instinktiv versuchen diesen Köder so weit von Hindernissen entfernt zu halten, wie es nur geht. Und genau das ist falsch. Ein Crankbait ist ein Köder für hindernisreichen Grund.

tauchschaufel crankbait

Ein Crankbait läuft mit der Tauschaufel nach unten gerichtet in einem etwa 45 Grad Winkel über den Grund. Die Drillinge befinden sich also nicht unter dem Köder, sondern hinter dem Köder. Die große Tauchschaufel wirkt hier wie ein vorgelagertes Räumschild und bewahrt die Drillinge vor bösen Hängern. Hat man erstmal das Vertrauen in einen tieflaufenden Crankbait als Köder im hängerreichen Revier gewonnen, eröffnen sich plötzlich völlig neue Möglichkeiten. Man kann durch zügiges Kurbeln die Tauchschaufel immer wieder richtig aggressiv gegen den Gewässergrund jagen, das Sediment aufwirbeln und Geräusche am Grund verursachen. Mit jedem Grund- oder Hinderniskontakt, wird der Crankbait auch etwas aus der Bahn geworfen und entfaltet somit einen völlig unvorhersehbaren Lauf.  Wenn dieses „Rumpeln“ über den Gewässergrund keine Aggressionsbisse verursacht: Was dann?

Gerade wenn man mit schwimmenden Tiefläufern angelt, kann man in seine Köderführung auch das Aufsteigen des Köders integrieren. So kann man nach schnelleren Phasen immerwieder Kurbelstopps einlegen um einem möglichen „Verfolger“ die ideale Zupack-Chance zu ermöglichen. Bei Hinderniskontakt kann man mit er Rutenspitze etwas in Richtung Köder gehen und lässt ihn so leicht aufsteigen um ihn im nächsten Moment stark durch rasches Kurbeln zu beschleunigen. So kann man den Crankbait besonders aggressiv an einem vermeintlichen Raubfischunterstand vorbeiführen.  

Auch beim Schleppangeln bzw. Trolling sind Crankbaits die Köder der Wahl. Mit großen Tauchschaufeln sind Gewässertiefen von bis zu 12 Metern ohne Hilfsmittel zu erreichen. So lassen sich Crankbaits auch beim Meeresangeln als effektive Köder einsetzen. Einen ausführlichen Bericht inklusive Film dazu findet ihr auch hier bei  Netzwerk Angeln: Schleppen in Norwegen.

Man sieht: Crankbaits sind weit mehr als Wobbler die man einfach nur einleiert. Wenn man das Prinzip einmal verstanden und erste Erfahrungen gesammelt hat wird man nur noch selten ohne einen Crankbait am Wasser unterwegs sein.   

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Shirasu Crank Bait DR 4,5 cmRapala Shad Rap 7 cm
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Twitchbait

Was ist ein Twitchbait?

Twitchbaits sind eine Untergruppe der Köderklasse Wobbler die in den letzten Jahren viele Anhänger gefunden hat. Der Begriff „Twitch“ stammt aus dem Englischen und lässt sich sinngemäß mit zucken oder zupfen übersetzen. Wer einmal Kleinfische dabei beobachtet hat wie sie blitzschnell hin und herschießen ohne dabei aber wirklich weit zu schwimmen, versteht sofort was mit dem Twitchbait imitiert werden soll.

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Wie angelt man mit einem Twitchbait?

Der schlanke Wobbler wird über die Rutenspitze gezupft um ihn kurz und zackig in eine Richtung ausbrechen zu lassen – genau wie echte Kleinfische. Diese von der Natur abgeschaute Köderführung funktioniert herausragend gut. Wie gut Fische auf getwitchte Köder reagieren durfte ich einmal auf einem Livescope-Echolot System beobachten. Während die eingekurbelten Gummifische kaum Interesse weckten, produzierten die getwitchten Wobbler einen „Verfolger“ nach dem anderen, was man auf dem Echtzeit-Sonar wunderbar beobachten konnte. Auch wenn bei weitem nicht jeder Fisch den Köder attackierte war es für mich sehr beeindruckend zu sehen, wie stark die Raubfische auf diese Köderführung ansprechen.  Die Köderführung ist letztlich überhaupt nicht schwierig, man zupft über die Rutenspitze den Köder in kurzen Rucken zu sich heran.

Perfekt geht das, wenn man eine kurze Spinnrute von einer Länge unter 2,10m im Einsatz hat. Vorteil dieser kurzen Ruten ist, dass man sie vor dem Körper führen und in Richtung Wasseroberfläche leicht schlagen kann. Kurzer Schlag nach links – Kurbeln – Kurzer Schlag nach rechts – Kurbeln – Kurzer Schlag nach links usw.

Der typische Twitchbait ist ein relativ schmaler, einteiliger, leichter Wobbler der es erlaubt diese Führungstechnik ohne großen Kraftaufwand umzusetzen. Grundsätzlich lassen sich aber viele Wobbler gut twitchen, auch andere Bauformen wie z.B. Crankbaits die eigentlich gar nicht dafür gebaut wurden.   

So richtig effektiv wird das twitchen in Verbindung mit einem Suspender Wobbler. Suspender sind perfekt austarierte Wobbler die einmal auf Tiefe gekurbelt diese Tiefe in Ruheposition halten und weder aufsteigen noch sinken. Das ermöglicht uns einen Twitchbait beliebig langsam zu angeln und auf der Stelle zu animieren, ohne dass der Köder während der Ruhephase zur Wasseroberfläche aufsteigt oder zum Grund absinkt. Wer einen Hotspot an dem er Fisch vermutet möglichst effektiv ausangeln möchte, ist mit einem getwitchten Suspender Wobbler hervorragend beraten.

Ein wichtiges Thema über das professionelle Wettkampfangler aus den USA sehr häufig sprechen ist die sogenannte „Kadenz“. Mit Kadenz ist der Takt/Rhythmus gemeint mit dem man den Köder animiert und dann wieder stehen lässt. Man kann beispielsweise 3x twitchen, dann den Köder stehen lassen, dann 1x twitchen und den Köder wieder stehen lassen, dann wieder 3x twitchen usw. Es gibt sowohl in der Anzahl und Ausführung der Schläge, als auch bei den Pausen zahlreiche Variationsmöglichkeiten. Möglichst schnell herauszufinden auf welches „Muster“ bzw. welche „Kadenz“ die Fische am jeweiligen Angeltag am besten reagieren ist für professionelle Turnierangler häufig der Schlüssel zum Erfolg. Für uns als Feierabend-Angler bedeutet das ganz einfach: Es schadet nicht verschiedene Abfolgen von Schlägen und Pausen durchzuprobieren und die Möglichkeiten die uns der Twitchbait bietet auch zu nutzen.      

Leichte Begriffsverwirrung: Twitchbait & Jerkbait

Das was wir in Europa mit dem englischen Wort „Twitchbait“ bezeichnen wird in den USA vielerorts auch als „Jerkbait“ bezeichnet, der Begriff "Twitchbait" ist in den USA nicht so weit verbreitet wie bei uns.

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Shirasu Twitch Bait SR 6,5 cm
Shirasu Twitch Bait DR 8,5 cmRapala X-Rap 10 cm
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Minnow-Wobbler

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Der Begriff “Minnow” kommt ebenso aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt Elritze, gemeint sind damit aber alle kleinen, schlanken Cypriniden Arten. Also auch Laube, Hasel usw. Die „Minnow-Wobbler“ heißen so, weil sich ihre Form an eben diesen Kleinfischen orientiert. Meistens handelt es sich bei Minnow-Wobblern um Twitchbaits, aber auch nicht immer. Die klassischen Wobbler zum nächtlichen Zanderangeln sind zweifelsohne Minnows, werden aber nicht getwicht sondern einfach gekurbelt bzw. „gecrankt“.   

Jerkbait

Was ist ein Jerkbait?

Eine Köderklasse die Anfang der 2000er Jahre nach Deutschland kam und für viel Furore sorgte sind die sogenannten Jerkbaits. Der Name Jerkbait bedeutet wörtlich übersetzt „Ruckköder“ was die Köderführung der Jerkbaits eigentlich bereits sehr treffend beschreibt. Die einteiligen, wuchtigen Köder (meistens ohne Tauchschaufel) werden durch Schläge/Rucke mit der Angelrute animiert. Jerkbaits werden als schwimmende, langsam sinkende oder schnell sinkende Modelle angeboten.

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Wie angelt man mit einem Jerkbait?

Ähnlich wie beim Twitchbait wird auch beim Jerkbait in die lose Schnur geschlagen und so das Ausbrechen des Köders provoziert. Zwischen den einzelnen Schlägen baut man immer wieder Pausen ein um dem Raubfisch die Attacke so einfach wie möglich zu machen. Eine Laufeigenschaft vieler Jerkbaits bei der neugierige Raubfische oft die Kontrolle verlieren und mit heftigen Attacken reagieren ist das sogenannte „Belly Shaking“, was übersetzt soviel wie „Bauchzittern“ bedeutet. Gemeint ist damit folgendes: Wenn man einen sinkenden Jerkbait im Wasser „stehen lässt“ beginnt er abzusinken. Während des Absinkens flankt der Jerkbait dann leicht nach links und rechts – wer dieses Verhalten eines Jerkbaits einmal live im Wasser gesehen hat wird sofort verstehen wie verlockend das auf einen Hecht wirken muss.         

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Balzer Shirasu Jerk Bait
Balzer Shirasu Tail BaitRapala X-Rap Haku
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Swimbait

Was ist ein Swimbait?

Die Idee hinter Swimbaits ist eine möglichst detailgetreue Nachbildung eines echten Fisches. Zu den ersten Swimbaits zählten Imitate von kleinen Regenbogenforellen mit denen auf Largemouth Bass geangelt wurde und wird. Sehr bald fanden diese für Angleraugen wunderschönen Köder auch den Weg nach Europa und fingen hier unzählige kapitale Hechte. Mittlerweile gibt es von fast jedem Beutefisch einen detailgetreuen Nachbau als Swimbait. Es gibt sowohl Modelle mit Tauchschaufel, als auch sinkende Swimbaits ohne Tauchschaufel. Sehr häufig findet man auch einen in mehrere Segmente gegliederten Körper vor, der für eine natürlichere Schwimmbewegung sorgen soll. Unterschiede gibt es auch beim Material, neben Kunststoff kommt hier häufig auch Weichplastik (Gummi) zum Einsatz, oft sind auch beide Materialien miteinander kombiniert.

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Wie angelt man mit einem Swimbait?

Die Köderführung bei Swimbaits ist etwas vom jeweiligen Swimbait abhängig. Viele Swimbaits arbeiten auch ohne speziellere Köderführung hervorragend. Man wirft sie aus und holt sie langsam wieder ein, fertig. Um das Köderspiel etwas zu variieren kann man mit ein paar schnellen Kurbelumdrehungen eine kurze Flucht andeuten oder mit einem gelegentlichen Ruck über die Rutenspitze auch ein kurzes ausbrechen provozieren. Sehr beliebt sind Swimbaits auch als Schleppköder die hinter dem Boot gezogen werden.

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Balzer Shirasu Swimbait
Balzer Shirasu SwimbaitRapala X-Rap Peto
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Glidebait

Was ist ein Glidebait?

Eine spezielle Hardbait-Klasse die in jüngerer Vergangenheit viele Hechtangler begeistert sind die sogenannten Glidebaits.  Auf den ersten Blick sehen sie sinkenden Swimbaits sehr ähnlich, funktionieren aber etwas anders. Glidebaits besitzen keine Tauchschaufel, sind fast immer sinkend und sind in der Regel zweiteilig.

glidebaits uebersicht

Wie angelt man mit einem Glidebait?

Der Name verrät auch hier etwas über das Verhalten des Köders. Ein Glidebait „gleitet“ beim Einholen in einer großen „S“-förmigen Bewegung von einer Seite zur anderen. Die Köderführung erfolgt beim Glidebait ausschließlich über die Rolle, die Variation im Köderspiel erreicht man durch unterschiedliche Einholgeschwindigkeiten.

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Storm Arashi Glidebait
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Lipless Crankbait

Was ist ein Lipless Crankbait?

Ein Hardbait ohne Tauchschaufel ist der sogenannte Lipless Crankbait. Auf den ersten Blick wirken sie wie eine Mischung aus Vertikalköder und Jerkbait. Bei genauerer Betrachtung fallen jedoch ihre Besonderheiten deutlich auf. Im Vergleich zu Vertikalködern sitzt die Öse nicht mittig, sondern im ersten Drittel des Köders, beim Einholen läuft der Köder also ähnlich einem normalen „Crankbait“ in einem etwa 45° Winkel mit dem Kopf nach unten.

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Wie angelt man mit einem Lipless Crankbait?

Ein Lipless Crankbait wird „gecrankt“ also gekurbelt und ist damit weder Vertikalköder noch Jerkbait. Seine abgeplattete, schmale Bauform sorgt dabei beim Einholen für die wobbelnde Bewegung. Lipless Crankbaits entwickeln enormen Druck und sind zudem meistens mit Rasselkugeln ausgestattet, ein idealer Köder um aggressive Raubfische zu fangen. Als sinkende Köder mit hohem Eigengewicht und kompakter Bauform lassen sie sich hervorragend werfen und eignen sich so hervorragend dafür große Wasserflächen schnell abzusuchen. Doch nicht nur als „Searchbait“ eignen sich Lipless Crankbaits, man kann sie auch, ähnlich einem Gummifisch beim Zanderangeln, in Sprüngen über den Grund führen. Die Animation erfolgt dabei über ein Ziehen mit der Rutenspitze, anschließend lässt man den Köder an lockerer Schnur absinken und geht mit der Rutenspitze hinterher bis er wieder auf dem Grund aufsetzt.

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Balzer Colonel Lipless Crank
Rapala - Rippin' Rap
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Spybaits

Was ist ein Spybait?

Aus Japan ist eine spezielle Form von Ködern samt zugehöriger Angeltechnik zu uns gekommen. Bei den sogenannten Spybaits lautet die Devise: Weniger ist mehr!

Einsatzgebiet dieser Köder sind klare, gemeinhin als „schwierig“ geltende Gewässer bei denen die Fische besonders argwöhnisch sind und auf weite Distanz beangelt werden müssen. Die Spybaits sind sinkend, nahezu geräuschlos und lassen sich extrem weit werfen.

spybaits uebersicht

Wie angelt man mit Spybaits?

Die Köderaktion ist auf den ersten Blick recht verhalten, beim Einholen entwickelt der Köder eine leicht rollende Aktion. Die vorne und hinten platzierten kleinen Propeller sorgen zusätzlich für kleine Mikroverwirbelungen. Interessant ist zudem das Absinkverhalten, stoppt man den Köder sinkt er unter leichten Vibrationen waagerecht im Wasser stehen in Richtung Gewässergrund.

Die Köderführung ist sehr einfach, man wirft den Köder weit aus, lässt ihn absinken und holt ihn langsam wieder ein. Sobald man etwas Gefühl für den Köder entwickelt hat, kann man auch das vibrierende Absinkverhalten in die Köderführung integrieren und den Köder zwischendurch immerwieder durch schnelleres Kurbeln etwas höher in Richtung Wasseroberfläche ziehen um ihn dann wieder etwas absinken zu lassen.  

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Rapala X-Rap Spinbait
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Küstenwobbler

Was sind Küstenwobbler?

Eine ganz eigene Gattung von Hardbaits sind die sogenannten Küstenwobbler. Die einteiligen, sinkenden Köder ohne Tauschaufel sind wahre Weitwurf-Wunder und speziell dafür gemacht um bis zum Horizont zu fliegen. Die Köder haben meistens eine schmale und eine breite Seite was einerseits für einen unregelmäßigen, ausbrechenden Lauf sorgt und andererseits beim Absinken einen äußerst fängigen „Flattereffekt“ bewirkt. Mitunter werden Küstenwobbler auch als Durchlauf-Modelle angeboten, die einfach frei auf der Schnur laufen. Letztere sind vor allem bei Meerforellen-Anglern beliebt, weil sie das von den Forellen so gerne praktizierte Aushebeln des Köders sehr effektiv unterbinden können.  

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Wie angelt man mit Küstenwobblern?

Den Küstenwobbler wirft man weit aus und lässt ihn dann in die gewünschte Angeltiefe absinken. Anschließend holt man ihn unter konstantem Zug wieder ein, die Einholgeschwindigkeit wählt man dabei so, dass der Küstenwobbler in etwa die gewünschte Tiefe hält. Sehr fängig kann es sein, das Einholen immerwieder kurz zu unterbrechen. Diese „Spinn-Stops“ veranlassen Räuber die dem Köder folgen häufig zum zupacken.  

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Rapala Kallan
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  Exkurs: Countdown Methode!

Eine Angelmethode die jeder, der mit sinkenden Hardbaits angelt, kennen sollte ist das sogenannte „Countdown-Angeln“. Es geht dabei darum die Sinkgeschwindigkeit des Köders zu ermitteln und ihn so auf einer bestimmten Tiefe angeln zu können. Ein Beispiel: Auf dem Gewässergrund befindet sich ein Krautfeld über dem wir unseren Köder präsentieren möchten. Man wirft nun seinen Köder aus, und lässt ihn einmal bis zum Gewässergrund absinken, dabei zählt man die Sekunden die es dauert bis der Köder auf dem Grund ist. Hier bei unserem Krautfeld dauert das beispielsweise 9 Sekunden. Mit dieser Information können wir den Köder nun zielgenau und perfekt über dem Krautfeld anbieten. Beim nächsten Wurf lassen wir den Köder nur noch 7 Sekunden absinken und stoppen ihn so knapp über dem Krautfeld. Mit dieser Countdown-Angelmethode lassen sich auch hängerreiche Gebiete sehr effektiv mit Hardbaits beangeln. Genauso effektiv ist das "Runterzählen des Köders" natürlich auch anwendbar wenn Fische auf einer bestimmten Wassertiefe stehen.


Stickbait

Was ist ein Stickbait?

Ein Köder der für reichlich Action beim Angeln steht ist der „Stickbait“. Ein schwimmender Oberflächenköder dessen Name sich von seinem Erscheinungsbild ableitet. „Stickbait“ bedeutet soviel wie „Stockköder“ oder „Stabköder“ und wenn dieser schwimmende Köder auf der Wasseroberfläche liegt ist er tatsächlich nur schwer von einem kleinen Stöckchen zu unterscheiden. Das ändert sich aber schlagartig, sobald der Köder in Bewegung kommt.

stickbaits uebersicht

Wie angelt man mit einem Stickbait?

Stickbaits werden mit einem ganz bestimmten Bewegungsmuster geführt welches sich „Walk(ing) the dog“ nennt: Unter permanentem Kurbeln werden dem Köder fortwährend kleine, sachte Schläge verpasst. Das sorgt dafür, dass der Köder immer wieder nach links und rechts ausbricht. Der Name dieser Angeltechnik „Walk(ing) the dog“ hat tatsächlich etwas mit Hunden zu tun – das Bewegungsmuster des Köders erinnert nämlich an einen Hund der beim Gassi gehen ständig vor seinem Besitzer an der Leine links und rechts läuft und schnüffelt. Die Technik ist nicht ganz einfach und man braucht etwas Training bis sie in Fleisch und Blut übergeht. Das Training lohnt sich aber, denn wer das Oberflächenangeln mit dem Stickbait beherrscht kann auf eine der fängigsten „Top-Water“ Methoden überhaupt zurückgreifen und wird beim Oberflächenangeln auf Hecht, Barsch, Rapfen, Döbel und Forellen mit traumhaften Top-Water Bissen belohnt – Adrenalinschock garantiert!

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Balzer Colonel UV Striker Topwater
Shirasu Topwater 2 in 1Rapala X-Rap 10 cm
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Popper

Was ist ein Popper?

Einer der ältesten, aber auch bewährtesten Top-Water Köder ist der sogenannte Popper. Leicht erkennbar an seiner nach innen verformten (konkaven) Tauchlippe. Der Popper soll eine mögliche Beute z.B. Fische, große Insekten, Amphibien, Küken von Wasservögeln, kleine Mäuse usw. imitieren die an der Wasseroberfläche irgendwie in Schwierigkeiten geraten sind und eine vermeintlich leichte Beute darstellen.

popper uebersicht

Wie angelt man mit einem Popper?

Nachdem man den Popper ausgeworfen hat lässt man ihn kurz auf der Wasseroberfläche liegen und schlägt mit der Rute dann leicht aus dem Handgelenk in die lockere Schnur. Der Ruck verursacht, dass der Popper mit dem Kopf eintaucht und aufgrund der speziellen Tauchlippe etwas Wasser hochspritzen lässt und beim eintauchen ein leicht dumpfes „Plopp-Geräusch“ macht. Zwischen den Schlägen kann man auch kürzere oder längere Pausen einbauen (Stichwort: Kadenz, siehe Twitchbaits).

Durch das „Ploppen“ soll der Räuber aufmerksam werden, die Pausen sollen ihm dann erlauben die Beute sicher zu attackieren. Immer wieder hört man auch die Theorie, dass das spritzende Wasser beim Eintauchen des Poppers den Räubern das Signal geben könnte „hier wird gejagt“ und so ein Futterneid-Reflex ausgelöst wird. Man kann trefflich darüber diskutieren was genau Fische dazu verleitet auf Popper zu reagieren, Fakt ist: Sie tun es in beeindruckender Weise – und zwar seit Jahrzehnten in allen Gewässern! Egal ob der Hecht im heimischen See, der Giant Trevally im indischen Ozean oder ein Peacock Bass im Amazonas – alle lassen sich erstklassig mit Poppern fangen.  

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Balzer Colonel UV Striker Popstar
Balzer MK Popper WeissfischRapala Skitter Pop
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Prop(eller) Baits

Was ist ein Propeller Wobbler

Bei den Topwater Propeller Wobblern handelt es sich um Hardbaits die mit einem großen Propeller am Heck ausgestattet sind. Der Propeller sorgt für eine auffällige Blasenspur an der Oberfläche und erzeugt außerdem bei jedem eintauchen einen Ton, der auch das Gehörorgan der Fische ansprechen soll.

propellerbaits uebersicht

Wie angelt man mit einem Propeller-Wobbler?

Propeller-Köder sind wohl die am einfachsten zu angelnden Oberflächenköder. Man wirft sie aus und holt sie unter gleichmäßigem Zug wieder ein, den Rest erledigt der Köder ganz alleine. Gerade für Einsteiger in die Topwater-Angelei sind diese Köder perfekt geeignet. Bei der Köderführung kann man kaum etwas falsch machen, man sieht sofort ob der Köder richtig läuft oder nicht. Hinzukommt, dass der Köder absolut bahnstabil ist und sich so auch gut für stärkere Strömung eignet. In den großen Flüssen sind die Propeller eine sichere Bank für Rapfen, in kleineren Gewässern sind sie zudem immer einen Versuch auf Hecht wert.  

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Rapala Skitter Prop
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Wobbler selber bauen

Wobbler selber bauen

Einige Angler angeln nicht nur gerne mit Hardbaits, sondern bauen diese auch selbst! Während "Selberbauer" früher eifrig Holz schnitzten bieten moderne 3D-Drucker mittlerweile ungeahnte Möglichkeiten für den ambitionierten Bastler. Eine ausführliche Anleitung zum "Selberdrucken" eines Wobblers findet ihr in diesem Artikel.


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Kommentare  

Sehr geiler Artikel!!! Vielen Dank!
Danke für diese klasse Übersicht, endlich versteh ich mal was hinter den einzelnen Wobbler-Typen steckt.

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