Fangfragen: Was bringt Aroma und Flavour bei Gummifischen oder Gummiködern?
Ein Gummifisch bewegt sich relativ schnell durchs Wasser und ein Fisch muss sich schnell entscheiden, fressen oder den vermeintlichen Happen ziehen lassen.
Neben Größe und Silhouette, Bewegung, Spiel und Farbe der Gummifische wurde in den letzten Jahren auch immer wieder der Geruch und Geschmack eines Kunstköders als fangentscheidender Faktor diskutiert.
- Fangen aromatisierte Gummiköder mehr?
- Erschreckt vielleicht sogar (zu) viel Geschmack und Aroma auf den Gummifischen unsere Beute?
- Kann sich beim Spinnangeln tatsächlich eine Duftspur aufbauen, die ein Räuber wahrnehmen kann?
- Packt ein Fisch beherzter oder vielleicht auch zweimal nach einer Fehlattacke zu, wenn der Köder nicht nur nach Gummi, sondern nach etwas Essbarem schmeckt und riecht?
- Ist vielleicht gerade bei langsamerer Köderführung wie beim Dropshot-Rig oder beim Einsatz von Creature Baits an anderen Finesse Montagen der Duft, das Flavour oder Aroma, das, was Ende den Fisch mehr bringt?
- Gibt es bestimmte Aromen, die bevorzugt werden?
- Stehen manche Räuber auf bestimmte Aromen?
Ein breites Angebot an fertig aromatisierten Gummifischen und Creature Baits wie auch Aromen und Flavours zum späteren auftragen, aufsprühen den einpinseln von Gummiködern legt zumindest nahe, dass Geschmack und Geruch auch bei den Gummiködern fangfördernd sein können – ob damit nur Angler besser gefangen werden (beim Köderkauf) oder ob es tatsächlich auch "was bringt" beim praktischen Angeln, das ist die Frage!
Um bei diesen spannenden Fragen rund um geflavourte Gummifische etwas Licht ins Dunkel zu bringen haben wir Raubfischexperten, Teamangler und Netzwerker dazu befragt welche Erfahrungen sie mit aromatisierten Gummiködern gemacht haben und wann sie diese einsetzen oder auch nicht.
Wie so oft beim Angeln gibt es zu solchen Themen dann in den Antworten ganz unterschiedliche Ansichten. Das wurde auch hier wieder deutlich. Unterschiedliche Gewässer und Methoden sowie unterschiedliche persönliche Erfahrungen bringen so auch ganz unterschiedliche Einstellungen zu aromatisierten Gummiködern.
In den nachfolgenden Erfahrungsberichten der Experten findet ihr jeweils gute Gründe für oder gegen den Einsatz von aromatisierten Ködern - viel Spaß beim Lesen.
Experten Statements: Erfahrungen mit aromatisierten Gummiködern
Wir haben verschiedene Raubfisch-Experten, Teamangler und Netzwerker gebeten uns ein kurzes Feedback zu folgender Fragestellung zu geben:
Welche Erfahrungen hast Du mit aromatisierten Gummifischen oder Gummiködern gemacht?
Teamangler BALZER / OWNER Pro Staff Team
Ist schwer zu sagen - ich denke, dass es vor allem wichtig für den Kopf des Anglers ist - wer kein Vertrauen hat fängt nicht. Ergo wenn mir das Flavour zum Vertrauen hilft, dann bringt es auch was. Die Erklärung, dass es besser fangen muss ist erstmal logisch, zumindest in den Situationen wo der Köder langsam präsentiert wird. Was letztendlich unter Wasser passiert weiß ich nicht... Ich fische Köder mit und ohne Flavour und fange auch mit beiden, wenn ich Drop-Shot Rigs, Texas Rig usw. fische dann am liebsten mit Geschmack, allerdings ist das wie gesagt vor allem eine Kopfsache. Ich denke, dass der Geschmack auf jeden Fall nach der Aktion kommt, die ist für den Fangerfolg entscheidender.
Für den Fang von manchen Fischarten halte ich den Einsatz von aromatisierten Gummifischen für sehr erfolgsversprechend! Räuber haben grundsätzlich immer sehr ausgeprägte Sinnesorgane. Die Ausprägung unterscheidet sich je nach Lebensweise und damit Fischart. Der Wels zum Beispiel hat sehr schlechte Augen und muss diesen Umstand mit anderen Fähigkeiten kompensieren.
Die Ortung seiner Beute erfolgt nicht wie bei Sichträubern über die Augen, sondern über den Geschmack- Geruch- und Tastsinn. Des Weiteren besitzen Sie noch Elektrorezeptoren und können so auch Ihre Beute orten. Für den Geruch- und Tastsinn hat der Wels seine typischen Barteln mit sehr sensiblen Geschmacksknospen, die feinste Gerüche im Wasser wahrnehmen können. Daher meine Antwort ganz klar: Bei Raubfischen, die nicht primär Augenräuber sind, halte ich aromatisierte Gummifische durchaus für sinnvoll und fangsteigernd.
Den Zander und Barsch zähle ich zu den Augenräubern, kann aber aus eigener Erfahrung sagen, Gerüche können hier auch einen besonderen Beißreflex auslösen. Aromen wie Krebs, Fisch (hier empfiehlt sich zum Beispiel das Aroma „Stint“) oder auch Knoblauch sind grundsätzlich immer einen Versuch wert.
Für den Fang typischer Augenjäger wie der Hecht oder Rapfen sind andere Faktoren wie Optik und Druckwellen (Lauf) viel entscheidender. Beim Beangeln dieser Fischarten lege ich keinen großen Wert auf Aromen.
Die Erfahrungen gehen diesbezüglich im Team nicht weit auseinander. Jeder von uns hat schon mit aromatisierten Ködern diverser Firmen und Herstellern geangelt und auch gefangen. Aber bringt es wirklich einen so grossen Vorteil gegenüber den „normalen“ Ködern ohne Aroma ?
Um zu beweisen das ein aromatisierter Köder besser fängt müssten zwei 100% identische Köder gleichzeitig , mit genau der gleichen Technik und auf genau der gleichen Linie gefischt werden. Ein recht schwieriges Unterfangen, findet ihr nicht ?
Jeder von uns kennt das Gefühl: 1 Std Dauerwerfen und kein einziger Biss, dann mal eben den Köder gewechselt und schon ist ein Fisch dran.Aber liegt das nun daran das der erste Köder ein Normaler Köder war und der zweite mit Aroma ?
Oder liegt es evt an der anderen Farbe , oder einer anderen Vibration unter Wasser ?
Wir haben uns lange im Team unterhalten und sind uns alle einig. Beim Raubfischangeln ist das A und O das Vertrauen in den jeweiligen Köder. Oftmals machen kleine Veränderungen in der Technik oder schon nur in der Geschwindigkeit des Einholens einen gewaltigen Unterscheid aus und verleiten den Raubfisch zum Biss. Der visuelle Reiz und der Druck unter Wasser , welchen der Räuber über das Seitenlinienorgan wahrnimmt , sind unserer Meinung nach die entscheidenden Faktoren welche zum Biss anregen.
Viele von uns haben diverse Lockmittel probiert und damit keinerlei Mehr-Erfolge verzeichnen können, beim Köderwechsel oder Farbwechsel ist uns dagegen aufgefallen das man gerade beim Barsch und Zander-angeln extreme Fangunterschiede merkt.
Beim Angeln auf Hecht sind wir der festen Überzeugung das es der Visuelle Reiz ist welcher den Hecht zum Biss verleitet. Unserer Meinung nach macht Aroma beim Fried-Fisch angeln mehr Sinn als beim Spinnfischen.
Marko Oppermann, Rico Haueis , Phillip Büttner, Marcel Meyfarth, Michael Schneidewind, Danny Caquèriot-Kupfernagel, Mike Naumann, Marcel Klose, Stefan Frenzel, Matthias Dehmut
Teamangler Behr
Diese Frage kann ich so leider nicht beantworten. Man muss differenzieren zwischen Gummifischen und Gummiködern, wie zum Bsp. den Trendex Carp Shells. Bei den Carp Shells und den Trendex Artificials halte ich es für sehr wichtig, diese mit einem Dip zu versehen, da die Fische hier hauptsächlich über den Geruch auf den Köder aufmerksam werden.
Bei Gummifischen und bewegten Ködern habe ich die Erfahrung gemacht, dass es hier vor allem am Laufverhalten und den erzeugten Druckwellen des Gummifisches liegt, der die Fische zum Biss verleitet. Danach folgt die Optik ( Farben ). Ich bin der Meinung, dass an normalen Tagen Aromastoffe maximal dazu führen, dass der Fisch den Köder etwas länger im Maul behält.
Ich fische in aller Regel erst mal ohne Aromen, wenn dann nichts geht und sich die Fische an diesem Tage äußerst zickig zeigen, setze ich auch Aromastoffe ein. Ich habe immer auch ein paar aromatisierte Köder dabei, insbesondere beim Forellenangeln ( Trout Paddles ). Meistens nehme ich hierfür Gummifische, raue diese auf und lege diese ein paar Tage im Lockstoff ein. Allerdings sollte man hier aufpassen, dass der Gummifisch nicht zu viel „stinkt“, so dass er allzu unnatürlich riecht. Gerade Zander reagieren auf eine „ Stinkbombe“ mit Bissverweigerung.
Fazit:
An normalen Tagen ist der Einsatz von Lockstoff bei Gummifischen nicht ausschlaggebend, aber an manchen Tagen kann es den Unterschied zwischen einem tollen Angeltag oder als Schneider nach Hause zu fahren ausmachen.
Produktmanager Raubfisch
Fishing Tackle Max
Stärkere Bisse dank Aroma
Es ist bekannt, dass Fische einen sehr guten Geruchssinn haben. Dass man sich diese Tatsache beim Angeln zu nutzen machen kann, steht fest. So weiß jeder Friedfischangler, dass man mit Käsearoma im Futter gezielt Barben anlocken kann oder dass Karpfen auf bestimmte Aromen besser reagieren als auf andere. Beim Aalangeln bin ich der festen Überzeugung, dass man durch Lockstoffe am Köder seinen Fangerfolg steigern kann. Dies konnte ich mit Freunden messbar und völlig zweifelsfrei in der Praxis durch teils erhebliche Fangunterschiede nachweisen.
Beim Spinnfischen ist der Effekt durch einen aromatisierten Köder meiner Einschätzung nach nicht so erheblich, wie beim Ansitz. Das hängt damit zusammen, dass der Köder hier permanent in Bewegung ist und vom Fisch weder optisch noch mit der Nase so genau geprüft werden kann, wie bei einer stationär angebotenen Montage.
Dennoch ist besonders beim Barsch- und Zanderangeln, wo ein Gummiköder mitunter recht langsam geführt wird, festzustellen, dass die Bisse auf einen aromatisierten Köder teilweise kräftiger ausfallen, was zu einer höheren Bissverwertung führt. Vor allem beim Vertikalangeln ist das derFall. Es kann also zu einer indirekten Steigerung der Fänge kommen. Dass es auf aromatisierte Gummiköder in der Anzahl mehr Bisse gibt, konnten wir tendenziell nicht feststellen. Schaden tut ein aromatisierter Kunstköder auf keinen Fall, so dass sich aus dessen Verwendung niemals Nachteile ergeben werden.
Zu unterschätzen ist auch der psychologische Effekt nicht: Wer von aromatisierten Ködern überzeugt ist, fischt diese automatisch konzentrierter und fängt somit auch mehr. Das Vertrauen in Material und Köder halte ich gerade beim Spinnfischen für einen nicht zu unterschätzenden Erfolgsfaktor.
Aus den genannten Gründen habe ich die von mir entwickelten Gummiköder aus dem Seika Pro-Programm von Fishing Tackle Max ausnahmslos mit einem intensiven Knoblaucharoma ausgestattet. Es ist in die Gummimischung integriert und auch nach Monaten noch deutlich wahrzunehmen. Aus diesem Grund werden unsere Köder einzeln aus der offenen Packung verkauft. Produkte von einigen anderen Herstellern, die ebenfalls aromatisiert sind, müssen abgepackt werden. Legt man sie offen in die Köderbox, hat sich das Aroma oft schon nach ein bis zwei Wochen verflüchtigt. Diverse Pasten zum nachträglichen Aromatisieren von Gummiködern haben sogar noch einen deutlich kürzeren Effekt und lösen sich schon nach ein paar Dutzend Würfen vollständig vom Köder.
Teamangler Shimano
Wenn die Fische in Rage sind und gerade rauben, ist der Geschmack bzw. Geruch eines Gummifsches nicht relevant. Da geht's dann mehr darum, mit Ködergröße, Farbe und Bewegungsmuster (Köderführung) nah am Beuteschema zu sein. Nun rauben die Fische nicht den ganzen Tag. Oft stellen sie die aktive Nahrungsaufnahme sogar über Tage ein. Man kann sie dennoch fangen, indem man ihre Instinkte anspricht (Schnappreflex auslösen durch schnelle Köderführung) oder indem man ihnen ein Angebot unterbreitet, dass sie nicht ausschlagen können:
Eine einfach zu erhaschende Beute - 100 prozentigen Jagderfolg bei minimalem Energieaufwand.
Bedeutet:
Langsame Köderpräsentation an leichten Jigs, Texas-Rig, Carolina-Rig, Dropshot-Rig, Rubber-Jigs etc.
Jetzt haben die Fische Zeit, den Köder zu inspizieren. Neben der Bewegung reizt nun auch der Geruch. Barsche, Zander und sogar Hechte testen den Köder dann manchmal an, bevor sie ihn final nehmen.
Jetzt sind Salz und Aromen wichtig.
Denn nur wenn der Köder nach echtem Leben oder zumindest gut schmeckt, kommt's zur Inhalation.
SAENGER Produktmanager Raubfischangeln
Meiner Meinung nach hängt das sehr von der zu beangelnden Raubfischart ab. In erster Linie ist der Bewegungsablauf des Köders ausschlaggebend um einen Räuber zum Anbiss zu verleiten.
Natürlich spielt dann die Farbe noch eine große Rolle. Wenn nun ein “Interessent“ aufgrund dieser zwei Faktoren auf den Köder aufmerksam geworden ist, kommt die Sache mit dem Aroma ins Spiel. So kann durchaus ein zweifelnder oder beißfauler Raubfisch durch Flavor doch noch gänzlich überzeugt werden den Köder zu packen.
Ausgenommen davon sind meiner Meinung nach Hechte, die aber sicher nicht schlechter auf einen geflavorten Köder beißen werden.
Trotzdem ist für den Hecht Bewegungsablauf und Farbe ausschlaggebender als Geschmack. Bei Zandern und Barschen sieht die Sache aber schon anders aus.
So halte ich es schon für effektiv einen Gummiköder z.B. beim Drop Shot Fischen oder Vertikalen mit Flavor zu versehen um den Räuber ggf. doch schneller zum Anbiss zu verleiten.
Wenn das gelingt, kann die Bissrate höher ausfallen und dadurch möglicherweise auch die Fangmenge gesteigert werden.
Teamangler SPRO
Ein Schuss Knoblauchpaste auf den Gummifisch hat mir schon den ein oder anderen guten Fisch gebracht. Für aktive Fische und Methoden spielt der Geruch eines Köders meiner Meinung nach keine Rolle.
Wenn ein Wobbler über dem Kraut schwimmt, hat ein Raubfisch nicht die Zeit, den Köder auf seinen Geruch zu prüfen.
Netzwerker und Melody-Fishing
Aromatisierte Gummifische haben sich schon sehr früh für mich als äußerst Erfolgreich herauskristallisiert. Einen Schlüsselmoment, ich muss wohl eher mehrere sagen, hatte ich zu Anfang meiner Raubfischangelei erlebt. Ich war gerade wenige Monate am Angeln und habe auch frisch die Angelei in den Niederlanden für mich entdeckt.
Mein damaliger Kumpel Steven und ich sind einige Tage lang im späten Herbst/Winteranfang an ein Gewässer gefahren und haben einen Spot den ganzen Tag beackert. Am Ende des Tages haben wir ein bis zwei Hechte gehabt und waren sehr zufrieden. Dafür haben wir den ganzen Tag gepeitscht.
Irgendwann habe ich ein Fläschchen mit Aroma ausprobiert und auf meinen Köder gesprüht. Es war der erste Wurf, der mir direkt Fisch gebracht hat und am Ende des Tages hatten wir 4 statt 1-2 Hechte. Steven, der ohne Aroma unterwegs war, ging leer aus.
Dieses Verhalten haben wir in den nächsten Wochen ausgiebig getestet. Es hat immer nur einer von uns den Köder mit Aroma gepimpt und hat am Ende die meisten Fische gehabt.
Die Häufigkeit, dass die Fische beim ersten Wurf nach dem Aroma gebissen haben, war sehr hoch.
Dieses Schlüsselerlebnis hat mich dazu gebracht, immer häufiger auf Aroma zu setzen und in diversen Situationen, wie der erste Platz beim Open Stripped Bass Tournament, haben es mir bestätigt.
Stramme Leine
Ich persönlich kaufe nicht bewusst aromatisierte Köder, weil mir Form, Farbe und Aktion viel wichtiger sind als der Geruch. Sicherlich kann ein fieser und fischiger Geruch den ein oder anderen Fisch mehr bringen, aber wirklich vertrauen kann ich dem Köder nur, wenn er die anderen Kriterien erfüllt.
Netzwerker und
Teamangler bei Angelhaack
Meine Berührungspunkte mit aromatisierten Gummifischen sind gering. Der Handel bewirbt diese damit, dass der attackierende Fisch die vermeintliche Beute wegen des Geschmacks länger im Maul behalten würde und der Angler somit länger Zeit hätte einen Anschlag zu setzen.
Bei den aromatisierten Exemplaren, die ich in der Vergangenheit im Einsatz hatte konnte ich keinen spürbaren Fangerfolgsunterschied erkennen. Ähnlich wie die Farbe von Kunstködern dürfte meiner Meinung nach der Geschmack bzw. Geruch keine übergeordnete Rolle spielen.
Es mag sein, dass an bestimmten Tagen unter bestimmten Umständen dadurch der ein oder andere Fisch mehr gereizt wird.
Viel wichtiger ist aber die richtige Technik und die korrekte Platzwahl.
Deswegen spielt für mich beim Kauf die Aromatisierung keinerlei Rolle, ich achte lediglich darauf ob mir die Form, Größe und das Laufverhalten zusagt - und hoffentlich auch den Fischen.
Netzwerker
Ich habe das Gummifisch-Angeln von Experten "gelernt", die einen aromatisierten Gummifisch verwenden. Aber wohl eher wegen der genialen Laufeigenschaften und der guten Querflexibilität. Jedenfalls sprach keiner das Aroma explizit an. Ich verwende die natürlich jetzt auch selbst weiter. Ob das Aroma zum Fangerfolg beiträgt, kann ich nicht beurteilen. Der Köder fängt jedenfalls, es stört also nicht 😉 (falls Marke interessiert: Keitech Easy Shiner, gesalzen und mit Tintenfisch-Aroma)
Kommentare
Zum Thema selbst:
Die "Vertrauensfrage", die viele Experten anführen, müsste näher definiert werden.
Wenn es bedeuten soll: 'einem Köder, dem ich Vertrauen schenke, führe ich besser, konzentrierter, länger,... ', dann stimme ich dem zu.
Der reine Glaube bringt jedoch nichts, sonst könnte ich auch mit einer Möhre jiggen, wenn ich nur fest genug dran glaube.
Wenn der Fisch den Köder nur etwas länger im Maul behält, wie auch von einigen Experten angemerkt, reicht mir dieser Vorteil als Begründung geflavourte GuFis einzusetzen.
Dies halte ich für den entscheidenden Effekt, der sich auch einfach selbst erklärt.
Wobei ich bei Veits Erläuterungen ein kleines Veto einlegen würde.
Auch bei Karpfen-und Aalködern, spielt Anglers Psyche(so zumindest meine Erfahrung)
eine grössere Frage als die, nach dem eigentlichen Aroma.
Soll nicht heissen, das Aromen generell nix bringen, aber man sollte hier doch auch beachten, was ich mit meiner Technik/Montage überhaupt bezwecken möchte.
Fische ich z. B.reine Single Hook Baits ohne Beifutter auf Karpfen,würde ich der Farbe des PopUp eine deutlich höhere Priorität einräumen.Ob die Murmel dann nach Scopex,Krill, Ananas oder süßen Senf schmeckt, ist quasi Wumpe.
Arbeite ich dagegen mit nem Carp Method Feeder, bekommt der(dunkle Fischmehl) Hakenköder eine Ladung Dip/Bait Activator.
Aal..ich hatte während meiner Raucherphase mit Nikotinaroma am Tauwurm nicht wirklich schlechter gefangen-mit irgendwelchen Blut/Knoblaucharomen aber auch definitiv nicht besser..tja..
Barbe..mit allem möglichen gefangen.Bis auf Käse oder mit Käse aromatisierten Beifutter:-)
Beim fischen auf Barsch und Zander ists mir mittlerweile auch egal, ob der Köder aromatisiert ist oder nicht.Laufverhalten/Aktion passen zur Technik, Platz ok, Wetter/Uhrzeit auch..auf gehts.
Hatte am Ufer mal lose Keitech Gummis gefunden. Da war der bekannte Squid Geruch einer deutlichen Gumminote pur gewichen..war den Barschen irgendwie egal..bevor sie das riechen konnten, war es eh zu spät und sie hingen am Offset.
Umgekehrt : während passiver Phasen(und die gibts hier öfters) konnste da als letztes Aufgebot Aroma pimpen wie du wolltest ..die Punks blieben auch weiter desinteressiert.
Fazit :Alles fängt, nichts fängt(Luc de Baets)
Belustigend wird es, wenn es dann doch ins Marketing/Werbung abdriftet.
Ich habe mit in Makrelenöl geflavourten Gummifischen auch schon Zander gefangen. Ob es nun am Duft lag? Immerhin hat es aber (gleichwohl) geklappt.
Duft wird wohl erst dann relevant, wenn sich der Fisch in der Duftfahne befindet.
Und damit wird das Thema Nachläufer interessant, denn den gilt es zu bekommen. Und da z.B. der deutsche Hecht im Gegensatz zum amerikanischen Musky ein Schisser ist, bekommt man diesen Zweifler eher nicht. Wer schon einmal versucht hat, beim Hecht ne Figure 8 zu machen, wird bereits beim Eintauchen der Rutenspitze mit nem Abgang auf Nimmerweidersehen im Formel1 Tempo belohnt.
Grund für den Zweifler nicht zuzupacken, könnte sein, dass dem Kunstköder gerade eine Duftabsonderung fehlt. Jeder Fisch sondert Schleim und mehr oder weniger andere nette Substanzen ins Wasser ab, die eine Duftspur hinterlassen und mag sie noch so fein sein. Fische haben Nasengruben, warum, wenn nicht zum riechen? Durch eine vorhandene Duftnote beim Observieren des Köders könnte sich der Zweifler daher nun doch noch zum zupacken entschliessen. Wichtig könnte daher sein, dem Köder überhaupt einen Duft zu geben.
Die Frage bleibt dann, welcher Duft es ausmacht? Etwa z.B. die geschredderten Würmer, das gemuste Rotauge, die Fischsoße vom Chinaman oder die mit Geschmacksnote altrömisch, Fischöl oder auch ein Gewürzduft.
Wahrscheinlich muss es einfach nur "gut schmecken" und nicht abstossen.
Herings- oder Makrelenöl könnte daher beim Hecht nicht daneben liegen, nicht umsonst werden diese Fische zum Winterangeln verwendet. In Refogewässern könnte aber auch alles Lachsartige punkten.
Das steht dieses Jahr auf der ToDo-Liste.