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Der Angler Jan Hippold

Jan Hippold angelt bevorzugt auf Raubfische und dabei bevorzugt er das aktive Angeln mit der Spinnrute.

Auch für Jan Hippold ist das entspannen und abschalten vom harten politischen Alltag ein Hauptmotiv beim Angeln. Als aktiver Landespolitiker findet er aber zum Angeln auch viel zu wenig Zeit. Zudem ist er ja ehrenamtlich noch für Angler tätig als Präsident des Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster e.V. und Vizepräsident im Landesverband sächsischer Angler. Auch das kostet eine Menge Zeit, die dann am Wasser fehlt.

So kommt er nur 1 – 2 mal pro Jahr wirklich entspannt zum Angeln ausserhalb des Urlaubes. Den aber nutzt er dann auch gerne zum Angeln!

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Der Angelpolitiker Jan Hippold

Jan Hippold ist seit 2002 Mitglied der CDU. In der CDU war er seit 2007 stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender und ist seit 2010 Stadtverbandsvorsitzender der CDU Limbach-Oberfrohna.

Seit 2008 war er Beisitzer und ist seit 2012 stellvertretender Vorsitzender im Kreisvorstand der CDU des Landkreises Zwickau. Kommunalpolitisch ist er seit 2009 als Stadtrat und 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Großen Kreisstadt Limbach-Oberfrohna aktiv.

Bei der Landtagswahl in Sachsen 2009 wurde er als Direktkandidat im Wahlkreis Chemnitzer Land 2 in den Landtag gewählt.

Im Jahr 2014 wurde er wiedergewählt. Dort ist er Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.

Zudem ist Jan Hippold als aktiver Angler im Landesverband sächsischer Angler als Vizepräsident aktiv. Der Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster e.V. (AVS) mit Sitz in Chemnitz ist einer der drei Regionalverbände des Landesverband Sächsischer Angler e.V. (LVSA).

Jan Hippold ist seit 2010 Präsident des Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster e.V. .

Im Landtag von Sachsen war er konkret schon in folgenden Punkten und Projekten für Angler und Angeln aktiv:

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Das angelpolitische Interview mit Jan Hippold

1.:
Momentan gerät die Fischereiabgabe in vielen Bundesländern unter Druck. Zum einen werden Kosten für die Verwaltung oft als überhöht für die Einnahmen angesehen. Zum anderen steht die Mittelverwendung in Kritik. Dass oft statt für Angler, Angeln und Anglerschutz das Anglergeld für Natur- und Artenschutz, Hoheitsaufgaben ausgegeben wird.

Das Land Sachsen hat die Fischereiabgabe abgeschafft.

Ergeben sich daraus Probleme bei der Verbandsfinanzierung?

Ist dadurch der Verband gegenüber Behörden und Gesetzgebern freier in der Kritik, wenn man nicht finanziell abhängig ist?

Jan Hippold: 

In der Tat hat die Verwendung der Fischereiabgabe in der Vergangenheit nicht selten zu Fragen geführt. In einigen Fällen hat man sich schon gefragt, ob es sich um eine zweckentsprechende Verwendung handelt. Ein weiteres Problem war die immer bürokratische Ausreichung der Mittel.

Nach der Abschaffung der Abgabe werden die aufgelaufenen Mittel relativ unbürokratisch für Zwecke zur Förderung der Fischerei und des Angelns ausgereicht.

Durch die Abschaffung der Abgabe haben sich keinerlei Probleme bei der Verbandsfinanzierung ergeben da die 3 sächsischen Regionalverbände und somit alle organisierten Angler entschieden haben, zukünftig eine Umlage für diese Zwecke zu zahlen.

Was unsere Freiheit bei Kritik betrifft so kann ich sagen, dass wir noch nie damit gegeizt haben wenn Dinge in die falsche Richtung laufen. Für meinen Teil kann ich sagen das ich das gut trennen kann und ich glaube über den Landes- und die 3 Regionalverbände das Gleiche sagen zu können.

2.:
Der sächsische Verband ist wie viele andere aus dem DAFV ausgetreten. Inzwischen hat sich seit der Fusion der DAFV fast halbiert. Erst 2019 sind Hamburg und Saarland ausgetreten. Ein starker Bundesverband, welcher der DAFV augenscheinlich noch nicht ist, wäre dennoch wünschenswert. Auch der sächsische Landesverband hat sich diesbezüglich 2018 klar positioniert

Quelle: Rückkehr in den DAFV – Alle Jahre wieder (das gleiche Märchen?)…

Unser Landesverbandspräsidium hat sich, auch seit dem Austritt aus dem DAFV, mit der Fragestellung einer Mitgliedschaft beschäftigt und hierüber intensiv diskutiert. Wenngleich wir die dringliche Notwendigkeit einer bundesweiten Interessensvertretung sehen, so sehen wir kurzfristig keine Möglichkeit eines Wiedereintritts!
Aus diesem Grund hat sich die Beantwortung der nachfolgenden Punkte erledigt. 
Im Übrigen haben wir stets unsere Regionalverbände und Vereine eingebunden. In Regionalkonferenzen und Stützpunktberatungen haben wir hierzu ausgiebig diskutiert und beraten.
Beste Grüße aus Dresden!
mit freundlichen Grüßen und Petri Heil!
Jens Felix
Geschäftsführer

Sehen Sie inzwischen etwas in der Arbeit des DAFV, was eine veränderte Einschätzung der letzten Stellungnahme des LVSA zum DAFV rechtfertigen würde?

Jan Hippold
Was die öffentliche Sichtbarkeit des Verbandes betrifft, hat es in der jüngeren Vergangenheit sicherlich schon einige Verbesserungen gegeben. Ob dies allerdings ausreicht die Beschlüsse im Landesverband Sachsen zu überdenken, kann und möchte ich nicht allein bewerten. Wir werden uns, wie bereits in der Vergangenheit, beim nächsten Delegiertentreffen damit ein weiteres Mal befassen.

3.:

Sie sind sowohl Mitglied im im Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft wie Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.

Während von Seite der Wirtschaft ja auch Wasserkraft gefördert wird, welche viele Flüsse, gerade auch Salmonidenlaichgewässer zerstört, wird von der Umweltseite her zum Beispiel die Wiederansiedlung des Lachses gefördert.

Wie kann die gleichzeitige Förderung von Wasserkraft und Lachsprogramm zusammen passen?
Wie positionieren Sie sich als Politiker, der auch den hohen Einsatz der Angelvereine und -verbände kennt, um schnellstmöglich den Lachs wieder zu einer angelbaren Art in Sachsen zu machen?

Jan Hippold:

Da sprechen Sie ein wirkliches Konfliktfeld an. Es wird aber erst durch die vielen Beteiligten im Freistaat Sachsen zum Konfliktfeld. Da sind nicht nur die Wassermüller und die Angler, sondern auch die unteren Wasserbehörden und die Landesverwaltung. Seit vielen Jahren besteht in Sachsen das Problem, dass Wasserkraftanlagen nicht gesetzeskonform betrieben werden. Das liegt aber in vielen Fällen nicht nur an den Anlagenbetreibern sondern auch an schleppend verlaufenden Genehmigungsverfahren. Das ist ein sehr unbefriedigender Zustand gerade mit Blick auf die von Ihnen angesprochene Konfliktfeld.

Inzwischen ist es in Sachsen so, dass der Landesverband der sächsischen Angler in Kontakt steht mit dem Landesverband der Wasserkraftanlagenbetreiber und Beide versuchen die Durchgängigkeit der Fließgewässer in Sachsen zu verbessern. Wahr ist aber auch das es unter den Anlagenbetreibern Schwarze Schafe gibt. Diese müssen benannt und falsches Handeln abgestellt werden. Und sollten die Anlagenbetreiber sich weigern, muss in der Endkonsequenz auch mal eine Stilllegung verfügt werden. Ich habe das dem Verband der Wasserkraftanlagenbetreiber bereits mehrfach kommuniziert und habe den Eindruck, dass den dort organisierten Wassermüllern das klar ist.

Wir werden weiter intensiv an der Durchgängigkeit der Gewässer arbeiten. Das Umweltministerium tut dies ebenfalls seit Jahren. Darüber hinaus wird auch das Wiederansiedlungsprogramm weiter vorangetrieben. Da wir das aber nicht allein lösen können würde ich mir wünschen, dass auch die um uns herum liegenden Bundesländer mehr Anstrengungen unternehmen würden, um den Lachs schnell wieder zu einer angelbaren Art zu machen.

 4.:

Viele Wasserkraftwerke in Sachsen laufen ohne gültige Genehmigung bzw. ohne offiziell gültige sächsische Betriebserlaubnis. Viele ohne Fischwanderhilfen. Sedimentwanderungen sind bei Wasserkraft eh nicht mehr möglich und schaden allen Gewässern mit Kieslaichern.

Was können Sie als Landespolitiker unternehmen, um den Rückbau möglichst vieler der ungenehmigten bzw. der Wasserkraftwerke ohne gültige Betriebserlaubnis zu erreichen?

Jan Hippold:
Wir als CDU Fraktion und auch ich selbst arbeiten seit Jahren intensiv an der Lösung dieser schwerwiegenden Herausforderung. Wie bereits in meiner vorhergehenden Antwort angedeutet, ist dies durch unterschiedlichste Gründe kein leichtes Unterfangen. Im Freistaat Sachsen wurde auf unseren Druck hin eine Kommission ins Leben gerufen, welche die Probleme im Bereich Gewässerdurchgängigkeit ermitteln und Handlungsempfehlungen erarbeiten sollte, um eine schnellstmöglich Verbesserung herbeizuführen. Die Kommission hat Ihren Abschlussbericht vorgelegt und die Handlungsempfehlungen wurden zum Teil bereits umgesetzt.
Wichtigstes Ergebnis war die Erarbeitung eines Rahmenerlasses, um die bestehenden Regelungen in Sachsen in einem Erlass zusammenzuführen. Nun müssen die unteren Wasserbehörden tätig werden. Ich werde den Druck in diesem Bereich hochhalten und immer wieder kritisch nachfragen um zu erreichen, dass wir in den kommenden Jahren eine deutliche Verbesserung in Sachsen erreichen.

5.:
Sowohl im Bund wie in den Ländern ist die Tierrechtsorganisation PETA gegen Angler aktiv.

Kennen Sie dieses Problem auch in Sachsen?
Wenn ja, was unternehmen Sie als Politiker dagegen bzw. zum Schutz der Angler, des Angeln und für den Anglerschutz?

Jan Hippold:
Selbstverständlich haben auch wir in Sachsen mit diesem Problem zu kämpfen. Wir als Politiker betonen immer wieder die Wichtigkeit der Leistungen der Angler als Naturschützer und als Verband stemmen wir uns diesem unsäglichen Versuch von PETA unser schönes Hobby zu diskreditieren, durch eine gezielte Pressearbeit entgegen.

6.:

Im September 2019 wird in Sachsen gewählt. Es besteht die Möglichkeit, dass die CDU in eine Koalition mit extremen Ökoparteien wie den GRÜNEN gehen muss, die ja auch Fürsprecher von Organisationen wie PETA sind.

Wie können Sie und die CDU in Sachsen in einer solchen Koalition das Angeln und die Angler vor der Ideologie der GRÜNEN schützen, die ja immer wieder mit weiteren Verboten und Einschränkungen für Angler und das Angeln werben?

Jan Hippold:
Warten wir erst einmal das Wahlergebnis ab. Ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt nicht darüber spekulieren mit wem wir in eine Regierung gehen werden oder müssen.
Ich wünsche mir natürlich das wir nicht auf die Grünen angewiesen sind, da genau in diesem Bereich programmatisch sehr weit auseinander liegen.
Mit wem auch immer wir koalieren müssen nach dem 01. September diesen Jahres.
Ich kann zusichern, dass ich mich auch zukünftig mit aller Kraft für die Belange der Angler einsetzen werde. Genauso habe ich das auch in den letzten fast 10 Jahren getan.

Das Fazit

Ich habe mich sehr gefreut. dass Jan Hippold sich selber bei Netzwerk Angeln für ein Interview gemeldet hat. Bekanntermaßen erwartet einen Interviewpartner bei einem Interview mit Netzwerk Angeln keine "weichgespülten Wohlfühlfragen".

Wer da sich nur da nicht nur auf Anfrage stellt, sondern selber um ein Interview nachfragt, dem gebührt und gilt mein Respekt dafür!

Der Bereich der Fischereiabgabe wird momentan ja durchaus in vielen Bundesländern diskutiert und Klagen sind eingereicht:
Die Fischereiabgabe unter der Lupe

Da ist es doch sehr erfreulich, wenn ein angelnder Politiker der zudem noch Fischereiverbandsfunktionär ist, bestätigen kann, dass die Abschaffung der Fischereiabgabe keine Nachteile für die Verbände hat und vieles unbürokratischer geregelt werden kann. Dass er als (angelnder) Politiker und Verbandsfunktionär evtl. eine etwas andere Wahrnehmung als ein Angler hat, wenn es um Kritik der Verbände an Entscheidungen von Regierung, Gesetzgeber und Behörden geht, muss man akzeptieren.

Bei der Frage nach dem DAFV finde ich interessant, dass Jan Hippold hier eine Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung bemerkt haben will. Ich habe (leider) in Nichtanglermedien keinerlei Veröffentlichung mehr des DAFV zu den Themen Angler, Angeln oder Anglerschutz feststellen können - für Quellenangaben bin ich da aber immer dankbar!

Dass in Sachsen leider vieles sehr schief läuft in Sachen Wasserkraft, das kriegt man immer wieder mit sowohl in Gesprächen wie Veröffentlichungen. Gerade der Regionalverband  von Jan Hippold (Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster) tritt da immer wieder mit Informationen auf. Hier wäre eine weit deutlichere Positionierung gegen solche Anlagen wünschenswerter gewesen, als es ein ein Landtagspolitiker am Ende des Tages wirklich kann. Dafür ist seine Antwort zum Komplex Wasserkraft schon überraschend deutlich!

Dass zum Thema PETA nur Öffentlichkeitsarbeit genannt wird, statt klar Initiativen zu unterstützen und in seiner Partei mit voran zu treiben (wie z. B. Nachfrage im Bundestag wegen PETA: Kann der Einsatz für Tierrechte gemeinnützig im Sinne des Tierschutzes sein?), das zeigt, dass hier noch Optimierungspotential gegeben ist.

Und zum Thema Koalition mit den GRÜNEN, die ja überall Angelverbote und Einschränkungen gegen Angler mit ihren Verbündeten der Naturschutzverbände hauptursächlich mit vorantreiben, da hätte man sich klarere Worte und Abgrenzung gewünscht. Zum Beispiel, dass man keine Koalition eingeht, in dem GRÜNE Ministerien bekommen, die Angler und Angeln betreffen könnten. Selbstverständlich werden wir gespannt verfolgen, wie das nach der Wahl in der Praxis dann aussehen wird.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass Jan Hippold für seinen Wunsch nach einem Interview mit Netzwerk Angeln zu loben und zu respektieren ist! Man merkt, dass er Angler ist und viele Probleme der Angler auch kennt. Dass sowohl Politiker wie auch Verbandsfunktionäre durchaus ihre Wortwahl abwägen müssen, sieht man auch an diesem Interview. Dennoch muss und kann man konstatieren, dass er auch für ihn bzw. seine Partei nicht zwangsweise angenehme Themen versucht hat, angemessen und im Sinne auch von Anglern und Angeln zu beantworten.

Somit kann man einmal mehr feststellen:
Es kann nicht genug Angler in den Parlamenten geben!

Und wenn sich angelnde Politiker so positiv und öffentlich zum Angeln äußern, kann und muss man das loben:
Daher ein DANKE dafür von Netzwerk Angeln


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