Die Barsche sind am Platz, doch sie beißen nicht? In diesem Artikel zeige ich euch meine Methode um mit dem Tauwurm müde Barsche aufzuwecken.
Zeit für Naturköder: Der Tauwurm als Barschmagnet!
Wenn die Barsche einmal nicht so frech und neugierig sind wie man sie normalerweise kennt wird es schwierig, ja fast unmöglich, sie mit Kunstködern zum Anbiss zu überreden. Jetzt schlägt die Stunde der Naturköder. Ein schön präsentierter Tauwurm kann auch in vermeintlich aussichtslosen Situationen noch Barsche fangen. Nachfolgend möchte ich euch zwei Methoden vorstellen, wie man einen Tauwurm an der Spinnrute perfekt präsentieren kann.
Das Cheburashka-Rig mit Tauwurm
Ein einfaches Cheburashka-Blei und ein Dropshot-Haken sind die Grundlage für das erfolgreiche Tauwurm-Rig.
Aufbau und Montage des Cheburashka-Rigs
Der Aufbau einer Cheburashka Tauwurm Montage ist denkbar einfach. Der Haken wird auf der runden Seite der Cheburashka-Klammer eingefädelt. Auf der anderen Seite wird dann der Karabiner des Vorfachs eingehängt.
Der Köder, ein Tauwurm wird 2 mal durchgestochen, ganz ans Ende des Hakens über den Baitholder geschoben und dann zusätzlich mit einem kleinen Stück Weck-Gummi gesichert.
Das Vorfach besteht übrigens aus einer 0,30mm dicken Monofilschnur oder Fluorocarbonschnur die man mit einem Schnurverbindungsknoten mit der geflochtenen Hauptschnur verbindet. Das war es dann auch schon – mehr braucht es nicht für dieses fängige Barsch-Rig.
Die richtigen Cheburashka-Köpfe und Haken
Cheburashka-Köpfe werden in verschiedensten Ausführungen angeboten. Einfache Bleiköpfe, lackierte Köpfe oder auch Modelle aus Tungsten. Ich persönlich verwende sehr gerne leichte, in Fluo-Farben lackierte Cheburashka-Köpfe. Im Stillwasser verwende ich meistens 4g schwere Modelle im Fluss angepasst an die Strömung, aber immer so leicht wie möglich.
Große Unterschiede gibt es bei den Haken. Ein hochwertiger Haken verhindert Fehlbisse und fängt mehr. Nach meiner Erfahrung muss ein guter Haken für das Angeln mit dem Cheburashka-Rig drei Eigenschaften vereinen:
- Der Haken muss dünndrähtig und scharf sein. So muss der Wurm nur minimal durchstochen werden, hält gut und bleibt lange agil. Außerdem dringt in dünndrähtiger Haken leichter und schneller ins Barschmaul ein.
- Der Haken muss sehr leicht sein, damit der Barsch ihn beim Einsaugen des Wurms direkt mit einsaugt. Zu schwere Haken sorgen für viele Fehlbisse.
- Der Haken muss stabil sein und darf nicht aufbiegen - wenn er dann zugleich noch besonders dünndrähtig sein soll, führt kein Weg an hochwertigen Haken vorbei.
Da die Finesse Methoden immer beliebter werden, gibt es mittlerweile auch einige qualitativ hochwertige Haken die obigen Eigenschaften aufeinander vereinen. Ich greife hier sehr gerne auf Drop-Shot Haken zurück. Mittlerweile kommen aber auch Stück für Stück spezielle Cheburashka-Haken auf den Markt, diese eignen sich sogar noch etwas besser. Das große Öhr der speziellen Cheburashka-Haken erleichtert zum einen die Montage an der Cheburashka-Klammer und sorgt zum anderen für mehr Beweglichkeit des Hakens.
Wie angelt man mit dem Cheburashka-Rig? Die richtige Köderführung.
Der Tauwurm am Cheburashka-Rig erlaubt eine äußerst variantenreiche Köderführung. Ziel ist es, den Köder genau dort anzubieten, wo sich die Barsche aufhalten. Wenn die Barsche aktiv im Mittelwasser unterwegs sind kann man das Cheburashka-Rig einfach vorsichtig durchs Mittelwasser zupfen. Aufgrund des leichten Gewichts lässt es sich schön langsam in nahezu jeder Wassertiefe führen – dafür braucht man zwar etwas Gefühl, ist aber dafür auch völlig flexibel und kann immer sofort auf das Verhalten der Barsche reagieren.
Das Kick-Back Rig mit Tauwurm
Eigentlich wird ein Kick-Back Rig mit schwimmenden Ködern geangelt, die Idee dahinter ist, dass der Köder zunächst vom Dropshot-Blei mit zum Grund gezogen wird, sobald das Blei auf dem Grund aufgesetzt hat entspannt sich das Vorfach und der schwimmende Köder steigt auf. Wenn man sich nun vorstellt dass ein Barsch einen Köder verfolgt und der Köder plötzlich auf ihn zukommt wird klar, warum das Kick-Back Rig so erfolgreich ist. Mehr Provokation geht nicht. Soweit zur Theorie, in der Praxis ist es so, dass ein Kick-Back Rig auch mit sinkenden Ködern sehr gut funktioniert. Den Grund dafür vermute ich im enormen Futterneid der Barsche. Wer das Glück hatte, schonmal beim Dropshot-Angeln Barsche im klaren Wasser zu beobachten dem ist vielleicht schon aufgefallen wie viele Barsche das Drop-Shot Blei attackieren. Immer wenn sich neben dem Köder noch irgendetwas bewegt wird der Futterneid der Fische angesprochen. Beim Kick-Back Rig haben wir zwei bewegte Elemente, das Drop-Shot Blei und den danach folgenden Tauwurm.
Aufbau und Montage des Kick-Back Rigs
Auch wenn der Name etwas kompliziert wirkt, das Kick-Back Rig lässt sich völlig einfach in wenigen Sekunden bauen und ist mit wenigen Worten erklärt. Man nehme ein langes Stück (3 Meter) Mono-Schnur oder Fluorocarbon-Schnur. In das lange Stück Schnur binden wir einfach, mit einem doppelten Überhandknoten, eine riesige 50cm große Schlaufe. (1) Anschließend schneiden wir die Schlaufe bei etwa einem Viertel auf. So haben wir 2 Enden, eines 25cm lang an welches das Blei kommt, und ein 75cm langes an welches der Haken angebunden wird. (2)
Nun die überstehende Schnur an der Schlaufe kappen und das Kick-Back Rig ist auch schon fertig. (3)
Die Monoschnur bzw. das Fluorocarbon verbinden wir jetzt mit einem Schlagschnurknoten oder jedem anderen Schnurverbindungsknoten mit der Geflochtenen Hauptschnur. Jetzt nur noch den Wurm aufziehen (wieder 2x durchstechen und mit Weck-Gummi sichern) und die Montage ist einsatzbereit.
Die richtigen Haken und Drop-Shot Bleie fürs Kick-Back Rig
Ich versuche auch beim Kick-Back Rig ganz gezielt mit dem Drop-Shot Blei Aufmerksamkeit zu erregen. Das gelingt recht einfach in dem man ein etwas zu schweres Drop-Shot Blei verwendet, im Stillwasser z.B. 10 oder 15g. Beim aufsetzen auf dem Grund, gerade bei hartem Untergrund, verursacht es Klopfgeräusche und sorgt für Aufmerksamkeit. Gelegentlich überspitze ich die Sache sogar etwas und verwende bunte Drop-Shot Bleie. Da im Handel bislang leider nur möglichst unauffällige Drop-Shot Bleie angeboten werden, behelfe ich mir hier selbst und schrumpfe einfach einen farbigen Schrumpfschlauch auf ein Drop-Shot Blei.
Ein weiterer Vorteil von etwas schwereren Drop-Shot Bleien ist übrigens der Selbsthakeffekt. Wenn der Barsch den Köder aufnimmt während das Blei auf dem Grund liegt und dann wegschwimmt, sorgt das Drop-Shot Blei dafür, dass der Haken ins Barschmaul eindringt. Das klappt umso besser, je dünner und schärfer unser Haken ist. Außerdem sollte der Haken möglichst leicht sein, je leichter der Haken desto besser kann der Tauwurm spielen, desto langsamer sinkt er ab, und desto besser kann ihn der Barsch einsaugen. Wir sind also wieder genau bei Eigenschaften des Hakens die auch beim Cheburashka-Rig wichtig sind. Deshalb verwende ich meist beim Kick-Back Rig auch die gleichen Haken wie beim Cheburashka-Rig, also leichte und sehr stabile Drop-Shot oder Cheburashka-Haken.
Wer die Köderpräsentation zusätzlich noch verlangsamen möchte kann auch mit einem kleinen Korkstück arbeiten. Je nach Größe des Korkstücks kann man so entweder ein absinken des Tauwurm ins Zeitlupe oder auch ein schwimmendes Verhalten des Tauwurms erreichen.
Wie angelt man mit dem Kick-Back Rig? Die richtige Köderführung.
Wer den Tauwurm an sein Kick-Back Rig montiert kann bei der Köderführung nicht mehr viel falsch machen. Man führt das Kick-Back Rig einfach in kleinen Sprüngen und mit langen Pausen dicht über den Grund. Die komplette Köderführung wird dabei über die Rolle abgewickelt. Zwei, Drei Mal kurbeln, absinken lassen, 2-3 Sekunden warten und dann wieder ankurbeln. Wichtig ist, dass man immer im Kopf behält, dass nach dem Aufsetzen des Bleis der Wurm noch einige Sekunden braucht bis auch er am Grund angekommen ist. Genau diese 2-3 Sekunden in denen der Wurm frei zum Grund sinkt sind die heiße Phase in der die Barsche meistens zupacken.
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