1024 nrw landtagswahl 2022

Netzwerk Angeln hat auch für Hessen rechtzeitig einen Wahlprüfstein Angeln an die relevanten Parteien zur Landtagswahl 2023 geschickt.
Es haben 4 von 7 angemailten Parteien geantwortet.
Die nicht antwortenden Parteien waren dieses Mal so arrogant, bürger-, presse- und anglerfeindlich, dass ich dazu weitere Infos am Ende des Wahlprüfsteines angefügt habe [2].
Die kompletten Fragen findet ihr nochmal im Anhang [1].

Antworten und Beurteilung

Für Hessen haben wir nachfolgend die Antworten der Parteien auf die zugesandten Fragen aufgelistet und beurteilt.
Genauso werden eventuelle Nichtantworten bekannt gemacht und beurteilt.

  Hinweis!


Netzwerk Angeln betrachtet ausschließlich die angelpolitische Ausrichtung der Parteien.
Allgemeinpolitische Standpunkte finden in unserer Bewertung keine Berücksichtigung.

Die Beurteilungskriterien zum Wahlprüfstein Angeln

Die Beurteilung der (Nicht)Antworten der Parteien erfolgt daher in Bezug auf folgende Kriterien:

  • Sachkenntnis: Wurden die Fragen begriffen?

  • Antwortgenauigkeit: Wurden die Fragen konkret beantwortet oder wurde versucht auszuweichen?

  • Antwortvollständigkeit: Wurden alle Fragen beantwortet?

  • Anglerfreundlichkeit: Fallen die Antworten im Sinne von Anglern, Angeln und Anglerschutz aus?


Zum schnelleren Erkennen werden diese Kriterien wie Schulnoten bewertet (1 sehr gut, 6 ungenügend), der Punkt Anglerfreundlichkeit/im Sinne der Angler wird dabei doppelt gewertet. Aus diesen 4 Kriterien wird dann die Gesamtnote gebildet.

Hier seht ihr die Parteien mit der jeweiligen Gesamtnote.


FDP
Hessen


Gesamtnote:  3,5

CDU
Hessen


Gesamtnote: 4,0

GRÜNE
Hessen

Gesamtnote: 5,6

FREIE WÄHLER
 Hessen


Gesamtnote: 5,65

SPD
Hessen


Gesamtnote: 6,0

LINKE
Hessen


Gesamtnote: 6,0

AFD
Hessen


Gesamtnote: 6,0

Antworten FDP Hessen (Gesamtnote: 3,5)

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"

1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Antwort FDP

Angeln ist aus Sicht der Freien Demokraten aktiv gelebter, praktischer Naturschutz und entsprechend anzuerkennen. Unsere Angler pflegen Gewässer und arbeiten an deren ökologischen Aufwertung, sie haben daher die Unterstützung der Landesregierung verdient. Das aktuelle Hessische Fischereigesetz hat sich aus unserer Sicht im Grundsatz bewährt. Punktuelle Verbesserungen am Fischereigesetz wollen wir in enger Abstimmung mit den betroffenen Verbänden, Vereinen und der Anglerschaft erreichen.
Wir setzen uns dafür ein, dass Anglerinnen und Angler auch für den allgemeinen Verkehr gesperrte land- und forstwirtschaftliche Wege nutzen dürfen, um Angelstellen mit dem Kfz zu erreichen.

Beurteilung:
Die FDP will nicht Angler, Angeln und Anglerschutz stärken, sondern Gewässerbewirtschaftung und Naturschutz. Der Einsatz zum befahren land- und forstwirtschaftlicher Wege ist richtig.

Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Antwort FDP

Wir Freie Demokraten begrüßen, dass sich das Angeln in Hessen wachsender Beliebtheit erfreut. Der Jugendfischereischein dient dazu, Kinder frühzeitig an die Fischerei und den verantwortungsbewussten Umgang mit der Gewässerökologie heranzuführen. Die niederländische Regelung, nach der Erwachsene mit einer regulären Angelerlaubnis ihre Kinder ohne weiteren Bürokratieaufwand zum Angeln mitnehmen dürfen, spart im Vergleich zu dem in Hessen praktizierten Modell des Jugendfischereischeins Bürokratie und wird deswegen von uns befürwortet.

Beurteilung:
Die FDP findet das niederländische Modell gut und richtig.

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"

3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?

Antwort FDP

Wir Freie Demokraten setzen uns für ein schlankes und unbürokratisches Steuer- und Abgabenrecht ein. Die Administration der Fischereiabgabe, also die Erhebung und Verteilung der Mittel, dürfte erhebliche Kosten verursachen, denen lediglich Einnahmen im mittleren sechsstelligen Bereich gegenüberstehen. Wir setzen uns dafür ein, zu prüfen, ob der Verwaltungsaufwand und die Einnahmen der Fischereiabgabe in einem angemessenen Verhältnis stehen. In jedem Fall muss aber die Finanzierung von Projekten zur Förderung des Angelwesens sowie die Finanzierung von Zuwendungen an den Verband Hessischer Fischer e.V. und weiterer Vereine, Fischerzünfte und Hegegemeinschaften mindestens im bisherigen Maße erhalten bleiben.

4.
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?

Antwort FDP

Wir Freie Demokraten setzen uns im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe für eine streng ausgelegte Zweckbindung der Mittel ein. Die Mittel sollten - nach Abzug der Verwaltungskostenpauschale - ausschließlich der Förderung des Angelwesens eingesetzt werden. Mittel für Projekte, die nicht direkt der Förderung des Angelns dienen, beispielsweise Naturschutzprojekte, müssen aus unserer Sicht anderweitig aufgebracht werden.

5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?

Antwort FDP

Wir halten es für richtig und wichtig, Verbände als organisierte Interessensvertretung in die Entscheidung über die Verwendung der Mittel einzubeziehen.

Beurteilung:
Die FDP versteht die Problematik nicht. Sie schreibt, dass die Fischereiabgabe (die zu fast 100% von Anglern bezahlt wird), am Ende nur dem Verband und Vereinen und Bewirtschaftern bei der Gewässererhaltung zukommen soll. Dass Angler und nicht Vereine und Bewirtschafter die Abgabe zahlen und daher das Geld den Anglern und nicht den Vereinen und Bewirtschaftern zugute kommen muss, weiß die FDP nicht oder er ist der FDP egal.

Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"

Frage 6.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?
Antwort FDP

Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der EU-Biodiversitätsstrategie lehnen wir Freie Demokraten ab. Wir werden uns auch nach der Landtagswahl konsequent gegen jegliche über bisherige Regeln hinausgehenden Beschränkungen des Angelns einsetzen.

Beurteilung
Die FDP steht bei Angelverboten eher auf Seiten der Angler

Gesamtbeurteilung
> Sachkenntnis: Die FDP setzt Angeln oft mit Fischerei und Gewässerbewirtschaftung gleich und ist daher in den gefragten Themen Angeln, Angler und Anglerschutz nicht immer voll informiert und präsent. 
Note 4
> Antwortgenauigkeit: Die Fragen wurden oft nicht richtig verstanden und daher nicht immer zielgenau beantwortet. Verwechslung von Anglern und Bewirtschaftern
Note 4
> Antwortvollständigkeit: Es wurde zu allen Fragen etwas geschrieben. Allerdings wurde dabei nicht immer die Frage beantwortet.
Note 3,5
> Anglerfreundlichkeit: Die FDP verwechselt teilweise Angeln mit Gewässerbewirtschaftung. Insgesamt scheint sie aber nicht anglerfeindlich.
Note 3
Gesamtnote FDP Hessen: befriedigend bis ausreichend, 3,5

Antworten CDU Hessen (Gesamtnote: 4,0)

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Antwort CDU

Angeln ist mehr als ein Hobby und gehört mit seiner langen Tradition untrennbar zu unserem Kulturgut. Angeln bedeutet dabei auch mehr, als Fische zu fangen. Angler handeln im Einklang mit der Natur und tragen durch ihre Arbeit sowie durch Hege und Besatz zu gesunden und artenreichen Fischbeständen und einer gesunden Gewässerökologie bei. Sie handeln damit im besten Sinne „nachhaltig“. Das Angeln erfährt daher unsere umfassende Unterstützung. In diesem Sinne haben wir uns als CDU Hessen bei der jüngst vorgenommenen Novellierung des gesamten hessischen Fischereirechts, dem auch die Angler unterliegen, für praxisnahe Lösungen im Sinne der Anglerinnen und Angler eingesetzt und konnten einige konkrete Verbesserungen erreichen. Das Erfordernis des Jugendfischereischeins haben wir gestrichen, die Erteilung von Fischereischeinen praxistauglicher gestaltet und mit klaren Regelungen für die Entnahme und das Zurücksetzen gefangener Fische einen breiten Handlungsspielraum geschaffen, der die große Fachkompetenz der Anglerinnen und Angler anerkennt und ihnen Handlungsspielräume lässt.
Angesichts der knappen Mehrheitsverhältnisse zu befürchtende Eingriffe in die Eigentums- und Handlungsfreiheit der Angler konnten so weitestgehend vermieden werden.

In der kommenden Legislaturperiode wollen wir diesen Weg fortsetzen und die Rechtslage dort, wo unnötige Beschränkungen bestehen, weiter liberalisieren. Ein wichtiges Anliegen ist uns die Überwindung des immer wieder fälschlich propagierten Gegensatzes von Umweltschutz und Nutzung der Umwelt. Viel zu oft werden die Eigentümer und ihre berechtigten Interessen an einer nachhaltigen Nutzung von beispielsweise Wäldern, Wiesen und Feldern oder Gewässern als Hindernis für den Naturschutz wahrgenommen – dabei ist das Gegenteil der Fall. Nur durch das Engagement der Eigentümer und Flächennutzer, Jäger und Angler werden Artenschutz, Boden- und Wasser- sowie Klimaschutz gewährleistet. Dafür wollen wir für mehr Information und Verständnis sorgen und Raum für mehr Dialog zwischen den Gruppen schaffen.

Beurteilung:
Der CDU verstand schon die Frage nicht. Es geht der Union nicht um Angler, Angeln und Anglerschutz, sie schreiben nur von Gewässerbewirtschaftung, Naturschutz, Vereinen, Verbänden  etc..

Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Antwort CDU

Wir unterstützen das Ziel, insbesondere Kinder und Jugendliche an das Angeln heranzuführen und damit für die in Antwort zu Frage 1 genannten, vielfältigen Ziele zu gewinnen. Das Erfordernis des Besitzes eines Jugendfischereischeines für minderjährige Anglerinnen und Angler hat die CDU-geführte Landesregierung gestrichen. Minderjährige ab zehn Jahren dürfen damit in Hessen ohne weitere Auflagen mit der Handangel angeln, wenn sie dabei
von einer fachkundigen Person angeleitet werden (so genanntes „Mitangeln“). Diese Praxis hat sich unter anderem in den Niederlanden bewährt und soll nun auch in Hessen zur Anwendung kommen. Für Kinder unter zehn Jahren haben wir ebenfalls eine unbürokratische Regelung geschaffen, wie diese – auch über die eigene Familie hinaus – frühzeitig an das Angeln herangeführt werden können.
Da mit der Angeltätigkeit aber auch eine Verantwortung für Tiere und Gewässer einhergeht, halten wir an bestimmten Anforderungen an eine fachliche Qualifikation einer Aufsichtsperson – die insbesondere im Rahmen der Fischereiprüfung erworben werden kann – fest.

Beurteilung:
Die CDU sieht das niederländische Modell für das heranführen von Kindern ab 10 ans Angeln als richtig. Welche Regelung das für Kinder unter 10 sein soll, wird nicht erklärt.

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"

3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?

4.:
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?

5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?

Antwort CDU

Die Fragen zur Fischereiabgabe werden gemeinsam beantwortet:
Die verfassungsrechtlichen Anforderungen sind klar: Die Fischereiabgabe ist gruppennützig zu verwenden und muss daher den Anglerinnen und Anglern zu Gute kommen. Eine direkte institutionelle Förderung der Verbände oder ähnliches erfolgt aus diesen Mitteln nicht. Das Gros der Mittel wird für die Sanierung von Anlagen der Angelfischerei eingesetzt und kommt damit besonders den Angelvereinen und ihren Mitgliedern zu Gute. Für Maßnahmen zum Gewässerschutz, zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie oder zur Förderung der Biodiversität in den hessischen Gewässern hat die CDU-geführte Landesregierung eigene Fördermittel abseits der Fischereiabgabe bereitgestellt und diese sukzessive gesteigert.
Angesichts der immer wieder auftretenden Konflikte über die Nutzung der Mittel aus der Abgabe und den Schwierigkeiten bei der Nutzbarmachung der Mittel für die heterogene Gruppe der Angler wollen wir aber prüfen, ob der Erhebungsaufwand noch in einem angemessenen Verhältnis zum Nutzen steht, oder ob angesichts des vergleichsweisen geringen finanziellen Volumens im Sinne eines Bürokratieabbaus und auf die Erhebung verzichtet werden kann.

Beurteilung:
Die CDU schreibt, dass die Fischereiabgabe (die zu fast 100% von Anglern bezahlt wird), am Ende nur den Vereinen und Bewirtschaftern bei der Gewässererhaltung zukommt. Dass Angler und nicht Vereine Bewirtschafter die Abgabe zahlen und daher das Geld den Anglern und nicht den Vereinen und Bewirtschaftern zugute kommen muss, scheint aber inzwischen auch bei der CDU angekommen zu sein.

Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"

Frage 6.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?

Antwort CDU

Wie bereits dargestellt, betrachten wir das Angeln nicht als Gegensatz zum Naturschutz, sondern im Gegenteil als wesentlichen Bestandteil des Schutzes von Artenvielfalt und Gewässergesundheit. Naturschutz funktioniert nicht unter einer Käseglocke, sondern muss in einer gewachsenen Kulturlandschaft produktionsintegriert und gemeinsam mit den Nutzern umgesetzt werden.
Pauschale Angelverbote im Namen des „Naturschutzes“ lehnen wir entschieden ab. Weder in den hessischen Bewirtschaftungsplänen der NATURA2000-Gebiete noch in den Maßnahmenplänen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie sind daher in wesentlichem Umfang Einschränkungen des Angelns an den Gewässern vorgesehen. Das gilt im Übrigen auch für pauschale Unterschutzstellungen von Flächen im Rahmen der „EU-Biodiversitätsstrategie 2030“ oder vergleichbarer Vorhaben der EU oder der Ampel-Regierung im Bund.

Beurteilung
Dass Angeln wird hier wieder als Bewirtschaftung verstanden und nicht als Angeln, obwohl der einzelne Angler keinerlei Befugnisse dazu hat. Wenigstens werden pauschale Verbote abgelehnt.

Gesamtbeurteilung
> Sachkenntnis: Die CDU setzt Angeln oft mit Fischerei und Gewässerbewitschaftung gleich und ist daher in den gefragten Themen Angeln, Angler und Anglerschutz nicht immer informiert oder präsent. 
Note 4
> Antwortgenauigkeit: Bei der Beantwortung der Fragen wird imemr wieder Angeln mit Gewässerbewirtschaftung verwechselt.
Note 4
> Antwortvollständigkeit: Es wurde zu allen Fragen geantwortet, allerdings nicht immer zur konreten Fragestellung sondern z. B. zu Gewässerbewirtschaftung statt zu Angeln und Anglern. Dahe nur teilweise und nicht vollständig.
Note 4
> Anglerfreundlichkeit: Die CDU verwechselt Angeln mit Gewässerbewirtschaftung. Dazu zählen augenscheinlich oft auch nur organisierte Sport- und Angelfischer für die CDU und nicht die Mehrheit der nichtorganiserten Angler.
Note 4
Gesamtnote CDU Berlin: ausreichend, 4,0

Antworten GRÜNE Hessen (Gesamtnote: 5,6)

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Antwort Grüne

Wir GRÜNE sehen das Angeln als wertvolle Freizeitbeschäftigung in und mit der Natur, die einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Gewässer leisten kann. Ohne das Engagement vieler engagierter Angler*innen vor Ort wären viele Erhaltungs- und Schutzmaßnahmen nicht möglich. Denn oft erkennen sie als Erste auftretende Probleme im Ökosystem Gewässer und haben so eine wichtige Funktion bei der Feststellung etwa von Verunreinigungen oder Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten im und am Gewässer.

Beurteilung:
Den Grünen geht es nicht ums Angeln und Angler, sondern nur um Gewässer-, Natur- und Artenschutz.

2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Antwort Grüne

Wir GRÜNEN setzen uns für einen guten, nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und unserer Natur ein. Das Wissen rund um die Natur soll frühestmöglich, wenn möglich bereits im Kindesalter vermittelt werden. Im Bereich Angeln für Kinder und Jugendliche gehört auch die Wissensvermittlung für die Bereiche Nahrungsgewinnung und der Tierschutz dazu. Wir begrüßen es ausdrücklich, wenn Jugendliche verantwortungsvoll an den Umgang mit Tieren herangeführt und beteiligt werden. Dazu gehört auch das „Töten“ von Tieren, die der Nahrungsgewinnung dienen. Im Hessischen Fischereigesetz haben wir deshalb geregelt, dass eine Ausweitung der „Helferregelung“ von einem Kind auf zwei Kinder möglich ist. Zudem wurde eine Ausnahmeregelung für die Teilnahme an gemeinschaftlichem Fischen für ältere Kinder zur besseren Heranführung von Kindern an das Fischen eingeführt. Die Weiterentwicklung hessenspezifischer Regelungen wollen wir im Dialog mit den betroffenen Verbänden betreiben.

Beurteilung:
Die Grünen sind nicht für das niederländische Modell und wollen nur den Dialog mit der Minderheit organisierter Sport- und Angelfischer statt mit der Mehrheit der Angler suchen.

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"

3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?

Antwort Grüne

Der Erhalt und die Renaturierung von Gewässern ist eine gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe. Die Mittel hierfür stammen nicht ausschließlich aus der Fischereiabgabe. Wir GRÜNE setzen uns unter anderem durch eine deutlich verbesserte Finanzierung bei der Renaturierung von Flüssen für die Umsetzung der WRRL ein. Mit der Verwaltungsgebühr für die Erteilung eines Fischereischeins wird zusätzlich in Hessen eine Fischereiabgabe erhoben. Diese wird für die gruppennützige Förderung des Fischereiwesens u.a. für den Erhalt der Artenvielfalt, die Wiederherstellung der natürlichen Gewässerlebensräume aber auch Schulungen und Lehrgänge zu fischereibezogenen Themen verwendet. Aus diesem Grund betrachten wir die Nutzung der Abgabe für diese Maßnahmen und Projekte als sehr sinnvoll und auch im Sinne der Angler*innen. Naturnahe Gewässer sind zudem ein wirksamer Klimaschutz in Zeiten zunehmender Folgen der Klimakrise. In Hessen setzt hier das Programm „100 Wilde Bäche“ Maßstäbe bei der Renaturierung von Fließgewässern.

Beurteilung:
Die Grünen verwechseln Angeln und Gewässerbewirtschaftung und begreifen nicht das Problem an sich. Sie wollen weiterhin Angler Fischereiabgabe bezahlen lassen für nicht anglergebundene Zwecke.

4.
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?

Antwort Grüne

s. Antwort zu Frage 3

Beurteilung:
Die Grünen verwechseln Angeln und Gewässerbewirtschaftung und begreifen nicht das Problem an sich. Sie wollen weiterhin Angler Fischereiabgabe bezahlen lassen für nicht anglergebundene Zwecke.

5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?

Antwort Grüne

Gewässerschutz ist Natur- und Artenschutz und wir wollen alles daransetzen, unsere Fließ- und Standgewässer in ihrer Artenvielfalt zu erhalten oder wiederherzustellen. Die bereitstehenden Fördermittel sind somit immer gemeinschaftsorientiert und im Sinne des Gewässers einzusetzen. Die Belange von Anglerinnen, Fischerinnen und Naturschützer*innen betrachten wir als eng verflochten, denn Fischerei und Angeln kann nur in intakten Gewässern nachhaltig betrieben werden. Fördermittel werden zweckgebunden und entsprechend der Förderrichtlinie vergeben. Bei der Vergabepraxis kann eine neutrale, rein beratende Funktion von Fachpersonen sachdienlich sein, darf aber nicht die Vergabe selbst beeinflussen. Die zuständige Bewilligungsbehörde ist die oberste Fischereibehörde.

Beurteilung:
Die Grünen erkennen nicht wie Gelder der Angler nicht für Angler und Angeln, sondern für Bewirtschaftung und Bewirtschafter, Naturschutz und Gewässerbewirtschaftung ausgegeben werden.

Gesamtbeurteilung
> Sachkenntnis: Die Grünen haben keine der Fragen im Grundsatz verstanden
Note 5,5
> Antwortgenauigkeit: Die GRÜNEN setzen sich nicht wirklich mit den einzelnen Themen auseinander und verstehen die Themen nicht
Note 5,5
> Antwortvollständigkeit: Es wurde nie die konkreten Fragen beantwortet, sondern  immer ausgewichen auf Natur- und Geweässerschutz und Bewirtschaftung.
Note 5,5
> Anglerfreundlichkeit: Die GRÜNEN haben augenscheinlich kein  Interesse daran Angler, Angeln oder Anglerschutz zu fördern. Es geht ihnen rein um Gewässerbewirtschaftung und Naturschutz, nicht um Angler, Angeln oder Anglerschutz
Note 5,75
Gesamtnote GRÜNE Hessen: etwas besser als ungenügend, 5,6

Antworten FREIE WÄHLER Hessen (Gesamtnote: 5,65)

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Antwort FREIE WÄHLER

Wir unterstützen das ehrenamtliche Engagement der Hessischen Fischer und Angler bei Maßnahmen zur Renaturierung oder Gewässerverbesserung sowie beim Umwelt- und Artenschutz.

Beurteilung
Die Freien Wähler  kennen nur Gewässerbewirtschaftung und Umwelt- und Naturschutz. Kein Wort zu Anglern, Angeln und Anglerschutz.

2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Antwort FREIE WÄHLER

In Hessen können Kinder und Jugendliche ins Angeln einsteigen: Heranwachsende ab dem vollendeten 14. Lebensjahr können einen Fischereischein nach der Fischerprüfung und im Alter von 10 bis 16 Jahren einen Jungendfischereischein beantragen. Kinder bis zum 10. Lebensjahr dürfen bereits einem volljährigen Fischereischeininhaber beim Angeln zur Hand gehen.
Wir finden die aktuelle Regelung, nach der Kinder ab 10 Jahren ohne Prüfung, aber in Begleitung eines volljährigen Fischereischeininhabers mit Angeln dürfen, völlig zielführend. Die Fischereiprüfung mit vorangehender Schulung halten wir für wichtig, da Kenntnisse der Fischbiologie sowie Themen zu Gewässern etc. aus unserer Sicht unablässig sind, um danach mit Sachverstand auch im Sinne der Tiere handeln zu können.

Beurteilung:
Die FREIEN WÄHLER sind nicht für das niederländische Modell und wollen nur den Dialog mit der Minderheit organisierter Sport- und Angelfischer statt mit der Mehrheit der Angler suchen.

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"

3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?

Antwort FREIE WÄHLER

Die Fischereiabgabe dient ausschließlich zur Förderung des Fischereiwesens. Hierzu zählen u.a. Maßnahmen des Fischschutzes und des Fischartenschutzes.
Es ist aber vorstellbar, das aktuelle System auf den Prüfstand zu stellen und ggf. zu reformieren.

Beurteilung:
Die FREIEN WÄHLER verwechseln hier wiederum Angeln und Gewässerbewirtschaftung und begreifen nicht das Problem an sich. Sie wollen weiterhin Angler Fischereiabgabe bezahlen lassen für nicht anglergebundene Zwecke.

4.
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?

Antwort FREIE WÄHLER

Hier verweisen wir auf das Hessische Fischereigesetz ... siehe Antwort zu 3. Des Weiteren wird unserem Wissen nach Gewässerschutz auch aus anderen Quellen/Budgets finanziert.

Beurteilung:
Die FREIEN WÄHLER begreifen das Grundproblem nicht. Sie wollen weiterhin Angler Fischereiabgabe bezahlen lassen für nicht anglergebundene Zwecke.

5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?

Antwort FREIE WÄHLER

Ohne eine aktuelle sachliche Prüfung können wir hierzu keine Stellungnahme abgeben. Welche Verbände sind hier gemeint? Welche Verbände sollten Ihrer Meinung nach denn alternativ eingebunden werden? Bürgerbeteiligung ist für uns sehr wichtig, sie steckt in der DNA der FREIE WÄHLER!

Beurteilung:
Die FREIEN WÄHLER begreifen schlicht das Grundproblem nicht. Anglergeld sollte für Angler und nicht für Verbände, egal welche, eingesetzt werden. Schließlich sind über 90 % der Angler nicht organisiert und müssen dennoch Abgabe bezahlen.

Gesamtbeurteilung
> Sachkenntnis: Die FREIEN WÄHLER  haben keine der Fragen im Grundsatz verstanden
Note 5,5
> Antwortgenauigkeit: Die FREIEN WÄHLER setzen sich nicht wirklich mit den einzelnen Themen auseinander und verstehen die Themen nicht
Note 5,5
> Antwortvollständigkeit: Es wurde keine Fragen konkret beantwortet, sondern  immer ausgewichen auf Natur- und Gewässerschutz und Bewirtschaftung.
Note 5,75
> Anglerfreundlichkeit: Die FREIEN WÄHLER haben augenscheinlich kein  Interesse daran Angler, Angeln oder Anglerschutz zu fördern. Es geht ihnen rein um Gewässerbewirtschaftung und Verbände und Vereine, nicht um Angler, Angeln oder Anglerschutz
Note 5,75
Gesamtnote FREIE WÄHLER Hessen: etwas besser als ungenügend, 5,65

Antworten SPD Hessen (Gesamtnote: 6,0)

Gesamtbeurteilung
Leider hatte es die SPD nicht nötig auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu antworten - und das trotz mehr als einer Erinnerung.
Wer angelnde Bürger so mißachtet, hat eigentlich eine noch schlechtere Note als die 6 verdient - die gibt es aber eben nicht:
Gesamtnote SPD Hessen:  schlechter als absolut ungenügend, 6,0

Antworten LINKE Hessen (Gesamtnote: 6,0)

Gesamtbeurteilung
Leider hatte es die LINKE nicht nötig auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu antworten - und das trotz mehr als einer Erinnerung.
Wer angelnde Bürger so mißachtet, hat eigentlich eine noch schlechtere Note als die 6 verdient - die gibt es aber eben nicht:
Gesamtnote LINKE Hessen:  schlechter als absolut ungenügend, 6,0

Antworten AfD Hessen (Gesamtnote: 6,0)

Gesamtbeurteilung
Leider hatte es die AfD nicht nötig auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu antworten - und das trotz mehr als einer Erinnerung.
Wer angelnde Bürger so mißachtet, hat eigentlich eine noch schlechtere Note als die 6 verdient - die gibt es aber eben nicht:
Gesamtnote AfD Hessen:  schlechter als absolut ungenügend, 6,0

Anhang:



Sehr geehrte Damen und Herren,

wir würden uns freuen, wenn sie den Lesern von Netzwerk Angeln - dem relevanten journalistischen Portal für Angler, Angeln und Anglerschutz - vor der Wahl zum Landtag/Abgeordnetenhaus Fragen beantworten könnten, wie sich ihre Landespartei zu verschiedenen Punkten im Bereich Angeln positioniert hat oder positionieren will.

Einen solchen Wahlprüfstein veröffentlichen wir bei jeder relevanten Wahl, hier als Beispiel zur Wahl des EU-Parlamentes:
https://www.netzwerk-angeln.de/angelpolitik/369-antworten-zum-wahlpruefstein-zur-eu-wahl-zu-anglern-angeln-und-anglerschutz.html

Thema Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland

> Angeln wie Angeltourismus ist die einzige Nutzung der deutschen Gewässer, welche Ökologie und Ökonomie nachhaltig zusammen bringt.
> Angler sind die wahren Wächter der Gewässer, da sie auf Grund der Anwesenheit am Gewässer vieles mitbekommen, was Behörden oder anderen sonst verborgen bleibt.
- Positives, wenn sich durch Hege auch der Gewässerbewirtschaftung durch Angelvereine neue Arten ansiedeln.
- Negatives, wenn Angler als erste bemerken wenn mit einem Gewässer etwas nicht stimmt durch Einleitungen, Unfälle oder Sonstiges.
> Das praktische Angeln bietet noch eine der wenigen Möglichkeiten Zusammenhänge der Gewässer und Natur aus eigenem Erleben zu erfahren.

Nicht umsonst wurde von allen Bundesländern Angeln auf unsere Nachfrage als so wichtig erachtet, dass während der Corona - Maßnahmen das individuelle Angeln erlaubt blieb (siehe auch: https://www.netzwerk-angeln.de/angeln/angelszene/501-corona-virus-und-angeln-aktuelle-entwicklungen.html).

Angeln ist die sinnvolle Freizeitbetätigung im Freien (als individuelle Betätigung gerade auch in Corona-Zeiten wichtig) ebenso wie wichtiger Wirtschaftszweig. Auch gibt es die Bedeutung der Angelvereine als Heger und Pfleger der Gewässer sowie mit deren bürgerschaftlichen Engagement mit den ökologischen, sozialen, kulturellen und traditionellen Vorteilen für die Gesellschaft.

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Thema Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland


Die föderale Gesetzgebung zur Fischerei und damit auch zum Angeln ist in Bezug auf den Zugang zum Angeln für Kinder eine Katastrophe. Es ist in Deutschland uneinheitlich und in vielen Bundesländern Eltern- und Kinderunfreundlich.
> Je nach Bundesland bekommen Kinder ab Geburt einen Jugendfischereischein, in manchen ab 10 Jahren oder ab 12 Jahren oder es gibt und braucht gar keinen wie z. B. in Niedersachsen.
> Ein Jugendfischereischein erfüllt keinerlei Sinn und Zweck und ist nur unnötige Bürokratie.
> Ein Jugendfischereischein kann ohne weitere Bedingungen/Prüfung gekauft werden und berechtigt nur zum Mitangeln bei Erwachsenen, nicht zum selbstständigen Angeln.

Dabei dürfen z. B. in Brandenburg Kinder ohne (Jugend)Fischereischein und ohne Begleitung Erwachsener ab 8 Jahren legal und selbständig auf Friedfische angeln.
In Niedersachsen dürfen Kinder dagegen erst ab 14 überhaupt eine Angel in die Hand nehmen (mit Ausnahme zur direkten Vorbereitung auf die Prüfung zum Fischereischein. Den man allerdings in Niedersachsen gesetzlich gar nicht zum Angeln braucht).

Von einheitlichen Regelungen oder gleichen Lebensbedingungen kann hier also keine Rede sein.

Netzwerk Angeln plädiert daher für eine Regelung in der Art wie in den Niederlanden. Dort dürfen Erwachsene mit einer regulären Angelerlaubnis Kinder ohne weitere Bürokratie zum Angeln mitnehmen. Diese Kinder dürfen eine eigene, zusätzliche Rute zu den für den Angler erlaubten Anzahl Ruten nutzen und unter Aufsicht mitangeln. Dabei dürfen nicht mehr Fische entnommen werden als sie dem Inhaber der Erlaubnis alleine auch zustehen.

Viele Angler fordern daher für Deutschland, dass Kinder mit Erlaubnis der Eltern in jedem Bundesland die Möglichkeit bekommen sollen mit einer zusätzlichen Rute bei einem erwachsenen Inhaber einer regulären Angelerlaubnis unter Aufsicht ohne jede weitere Bürokratie mitangeln zu dürfen. Dies soll im jeweiligen Landesfischereigesetz und/oder der Fischereiverordnung festgeschrieben werden. Netzwerk Angeln unterstützt das.

Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Thema Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt

Obwohl die Gelder der Fischereiabgabe teilweise scheinbar korrekt ausgegeben werden (nach den Verordnungen der Länder), widersprechen sie meist den vom Bundesverfassungsgericht vorgegebenen Kriterien.

Insbesondere bei den Punkten:
>Gruppenhomogenität
> Besondere Finanzierungsverantwortung / Sachnähe der Abgabepflichtigen zum Erhebungszweck
> Gruppennützigkeit der Verwendung des Abgabeaufkommen
> Periodische Legitimation der Sonderabgabe

Obwohl die Fischereiabgabe fast ausschließlich von Anglern aufgebracht wird, werden damit oft Projekte aus dem Natur-, Tier- oder Artenschutz bezahlt. Statt dass sie dem Angeln zugute kommen.
Dabei dürfen Angler rechtlich nicht einmal für Bewirtschaftung und damit auch nicht für Natur- und Artenschutz zuständig sein, das obliegt den Gewässerbewirtschaftern.

Nur ein kleiner Bruchteil der Angler ist in Deutschland in Fischereiverbänden organisiert (unter 20 %). Dennoch werden aus der Fischereiabgabe fast ausschließlich Projekte und Mitarbeiter der Fischereiverbände quersubventioniert.

Statt dass etwas konkret für Angler und Angeln allgemein getan wird, die das ja bezahlen müssen.

Da meist noch diese Verbände selber in den Ausschüssen/Gremien zur Vergabe der Gelder sitzen, hat dies - milde ausgedrückt - den Anschein einer Selbstbedienung zu Lasten der Angler.

Man sollte daher mit den Geldern aus der Fischereiabgabe ausschließlich Projekte für Angler und das Angeln fördern (die ja die Fischereiabgabe fast zu 100% aufbringen).
> Förderung von Kursen fürs praktische Angeln
> Studien über positive Wirkungen von Angeln
> Gezielte Öffentlichkeitsarbeit für das Angeln, unabhängig von Vereinen und Verbänden
> Einrichtung von barrierefreien Angelplätzen, auch abseits von Vereinsgewässern (frei zugänglich)
> Zuschüsse zu Fischereischeinkursen oder -prüfungen

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"

3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?

4.
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?

5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?



Thema immer mehr Angelverbote verhindern

Im Rahmen der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” sollen Angelverbote kommen ( Zitat DRAFT TECHNICAL NOTE ON CRITERIA AND GUIDANCE FOR PROTECTED AREAS DESIGNATIONS, EUROPEAN COMMISSION DIRECTORATE-GENERAL ENVIRONMENT: „extraktive Tätigkeiten wie der Bergbau, die Fischerei, Jagd oder Forstwirtschaft sind nicht mit dem Schutzniveau vereinbar“).
Ebenso werden im Rahmen von Natura2000 in Deutschland immer wieder (laut EU-Vorgaben) unnötige Angelverbote verhängt.

Dabei gibt es von der Bundesrepublik bezahlte Studien die nahelegen, dass Angeln und von Anglern bewirtschaftete Gewässer nicht nur nicht schaden (bei Vögeln, Libellen, etc.)!
Sondern im Bereich der Fische sogar eine größere Artenvielfalt als gleiche, unbewirtschaftete Gewässer aufweisen.

Zum Beispiel das Projekt Baggersee mit mit Prof. Arlinghaus (IGB) und Prof. Klefoth (Ökologie und Naturschutz, Hochschule Bremen) zeigt auf, dass gerade Bewirtschaftung durch Angler für mehr und nicht für weniger Artenvielfalt sorgen kann.(https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/jfb.13989, https://www.ifishman.de/projekte/baggersee/uebersicht-baggersee/, Förderung durch Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) (Förderkennzeichen 01LC1320A, 01LC1320B und 3514685C20)) des Berliner Leibnitz-Institut für Gewässerökologie (IGB) und Binnenfischerei).

Weitere Studien/Veröffentlichungen dazu:
Status of aquatic and riparian biodiversity in artificial lake ecosystems with and without management for recreational fisheries: implications for conservation (https://www.ifishman.de/publikationen/einzelansicht/1787-status-of-aquatic-and-riparian-biodiversity-in-artificial-lake-ecosystems-with-and-without-mana/)
Einfluss anglerischer Bewirtschaftung auf die Biodiversität von Baggerseen: Eine vergleichende Studie verschiedener gewässergebundener Organismengruppen (https://www.ifishman.de/publikationen/einzelansicht/1793-einfluss-anglerischer-bewirtschaftung-auf-die-biodiversitaet-von-baggerseen-eine-vergleichende)
Baggerseen sind Refugien für die Artenvielfalt (https://www.ifishman.de/publikationen/einzelansicht/1734-baggerseen-sind-refugien-fuer-die-artenvielfalt/.)


Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"

Frage 6.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?

 


Fragen wie Antworten sind zur Veröffentlichung gedacht.

 

Wir würden uns freuen, wenn sie die Fragen bis 19.02. 2021 beantworten könnten.

 

Informationen die nicht veröffentlicht werden sollen, bitte deutlich kennzeichnen.

 

Bei Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung.



Anhang [2], Hintergrundinfos zu Nichtantworten

Um Antworten möglichst aller angemailten Parteien zu erhalten, sende ich bei ausstehender Antwort immer rechtzeitig vor Veröffentlichung nacheinander 2 Erinnerungen. Das passiert öfter und wird von den meisten Parteien als guter Service von Netzwerk Angeln gesehen.

Neu ist, dass immer mehr Bundesländer von Organisationen wie Verbänden, Vereinigungen, Initiativen und Interessengruppen bei Wahlprüfsteinen das Nutzen eines vorgegeben Formulars (mit viel zu wenig Platz für die Fragen von Netzwerk Angeln) verlangen.

Netzwerk Angeln als Website und ich als Person sind aber keine Organisation.
Sondern ich bin selbständiger Journalist als Person. Netzwerk Angeln ist eine alle Anforderungen an professionellen Journalismus erfüllende Website. Laut Schreiben des Geschäftsführers des "Deutschen Journalistenverband, Landesverband Baden-Württemberg e.V." vom 03.02. 2022. Extra für die Parteien zum besseren Verständnis verfasst, als ich dem DJV das Problem mit den Formularen für Organisationen geschildert hatte.

Immer wenn mich daher Parteien aus Ländern mit dem System des Onlineformulares auf dieses verweisen wollen, erkläre ich ausführlich, dass ich keine Organisation bin, für welche auch ausweislich der entsprechenden Seiten der Parteien (Screenshots sind gemacht) diese Formulare gelten. Sondern eben Presse. Dazu hänge ich dann das Schreiben vom Deutschen Journalistenverband an. So, dass dies jeder Parteifunktionär auch nachvollziehen und verstehen sollen könnte.


djvschreiben


Die meisten Parteien in den meisten Ländern sehen dies dann auch folgerichtig ein und senden mir die Antworten auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu.

Ich bedanke mich daher nochmal ausdrücklich bei allen antwortenden Parteien!

Bei den Parteien, die trotz Erinnerungen und/oder eindeutiger Erklärung unsererseits bei ihrem arroganten sowie bürger-, presse- und anglerfeindlichen Verhalten mit Nichtbeantwortung meiner Fragen geblieben sind, veröffentliche, erkläre und bewerte ich dies wie auch in diesem Fall.


Wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat, teile ihn mit Deinen Freunden:

You have no rights to post comments

Verwandte Artikel

Wahlprüfstein Angeln 2021 für: Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz,Thüringen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern
Die Antworten: Wahlprüfstein Angeln Baden-Württemberg 2021
Die Antworten: Wahlprüfstein Angeln Rheinland-Pfalz 2021
Die Antworten: Wahlprüfstein Angeln Sachsen-Anhalt 2021
Wahlprüfstein Angeln Mecklenburg Vorpommern
Wahlprüfstein Berlin 2021