Forellen zählen zu den beliebtesten Speisefischen in Deutschland. Viele Hobbyköche greifen bei der Zubereitung von Forellen auf bereits fertig ausgenommene Exemplare aus dem Supermarkt zurück. Dabei hätte man in nahezu allen Teilen Deutschlands die Möglichkeit Forellen auch frisch direkt beim Züchter zu kaufen oder im Idealfall als Angler natürlich selbst welche zu fangen.
Ein Grund warum immerwieder die Supermarkt-Forellen gekauft werden, dürfte darin liegen, dass viele Menschen vor dem Ausnehmen der Forellen etwas zurückschrecken.
Doch gerade bei Forellen funktioniert das sehr einfach und problemlos, wenn ihr nach der folgenden Schritt für Schritt Anleitung vorgeht. Versprochen!
Nachdem die Forelle mit einem kräftigen Schlag auf den Kopf und anschließendem Kiemenrundschnitt getötet wurde liegt sie also vor uns:
Schritt 1: Die Forelle aufschneiden
Man setzt nun ein scharfes Messer direkt am After an und schneidet die Forellen zum Kopf hin auf.
Wichtig dabei ist, das Messer immer nach OBEN zu führen – so kann man vermeiden, dass man in die Eingeweide der Forelle hineinschneidet. Gerade die Galle sollte man nämlich nicht unbedingt zerstören. Wenn Gallenflüssigkeit austritt uns ans Fischfleisch gerät wird es bitter. Deshalb: Messer immer nach oben führen!
Schritt 2: Die Zunge der Forelle lösen
Jetzt folgt der wichtigste Schritt der es uns ermöglicht, die Forelle in sekundenschnelle auszunehmen. Wir drücken der Forelle im Kopfbereich seitlich auf die Kiefer und stechen das Messer unter der Zunge hindurch. Hört sich komplizierter an als es ist. Wenn man jetzt, den Schnitt vollendet, löst sich die Zunge der Forelle aus dem Kiefer heraus. Dadurch haben wir uns einen idealen Griffpunkt geschaffen um die Forelle nun blitzschnell und sauber ausnehmen zu können.
Schritt 3: Die Bauchhöhle etwas aufweiten
Dieser Schritt ist eigentlich nur etwas Vorbereitung damit der 4. Schritt einfacher und besser gelingt. Profis, sparen sich diesen Schritt meistens. Wenn man nur gelegentlich mal eine Forelle schlachtet ist es dennoch empfehlenswert, die Bauchhöhle und den Kiemenbereich der Forelle mit Sorgfalt etwas auseinanderzuziehen. Das sorgt dafür, dass sich die Innereien sowie die Kiemen beim nächsten Schritt einfacher lösen lassen.
Schritt 4: Das Ausnehmen der Forelle
Aufgrund unseres speziellen Schnittes der uns Zugang zur Zunge der Forelle verschafft hat, können wir jetzt einfach die Zunge zwischen Daumen und Zeigefinger packen und mit einem kräftigen Ruck die gesamten Innereien sowie auch die Kiemen herausholen. Spätestens bei der 3. Forelle hat man das dann wirklich gut drauf. Wer auf den 3. Schritt verzichtet, entfernt mit dem kräftigen Ruck meistens auch die Brustflossen der Forelle. Man kann es machen wie man mag – wenn man die Brustflossen an der Forelle haben möchte führt man Schritt 3 aus, falls nicht kann man ihn auch einfach weglassen.
Schritt 5: Die Forelle säubern
Das war es dann im Prinzip schon, jetzt muss man die Forelle einfach nur noch etwas säubern. Das beginnt mit dem Herauskratzen der Niere. Naturburschen machen das mit dem Daumennagel, indem man entlang des Rückgrats vom After in Richtung Kopf fährt, feinere Menschen verwenden dazu einen Teeflöffel.
Nun ist die Forelle perfekt vorbereitet um als „Forelle Müllerin“ , geräucherte Forelle oder gegrillte Forelle weiterverarbeitet zu werden.
Diese Art des schnellen und unkomplizierten Ausnehmens klappt übrigens nicht nur wie hier gezeigt bei Regenbogenforellen, selbstverständlich kann man auch Bachforellen oder Saiblinge genau so ausnehmen.
Eine super Videoanleitung zum Ausnehmen von Forellen seht ihr in diesem Filmchen (auf Schweizerdeutsch). Wenn ihr ganz genau aufpasst, seht ihr dass im Video der 3. Schritt der hier beschriebenen Anleitung weggelassen wird. Das wird auch daran sichtbar, dass die Brustflossen beim herauslösen der Innereien der Forelle mit entfernt werden.
Abschließend noch ein Tipp:
Die „Zunge“ der Forelle ist mit recht scharfen Zähnen besetzt. Wenn man nur eine Forelle ausnimmt, ist das egal – das hält man schon aus. Wer jedoch viele Forellen schlachten will, dem sei angeraten seinen Daumen mit etwas Isolierband oder einem Heftpflaster abzukleben. So spätestens ab der 10. Forelle wird es dann nämlich doch etwas schmerzhaft für den Daumen.
Franz Hollweck
Kommentare
Oder liegend räuchern ;-) ..