750 teaser wps rlp

Netzwerk Angeln hat einen Wahlprüfstein Angeln an die relevanten Parteien zur Landtagswahl 2022 in Sachsen geschickt.
Es haben 5 von 7 angemailten Parteien geantwortet. Die kompletten Fragen findet ihr nochmal im Anhang.
Die nicht antwortenden Parteien waren dieses Mal so arrogant, bürger-, presse- und anglerfeindlich, dass ich dazu weitere Infos am Ende des Wahlprüfsteines angefügt habe [2].
Die kompletten Fragen findet ihr nochmal im Anhang [1].

Antworten und Beurteilung

Für Sachsen haben wir nachfolgend die Antworten der Parten auf die zugesandten Fragen aufgelistet und beurteilt.
Genauso werden eventuelle Nichtantworten bekannt gemacht und beurteilt.

  Hinweis!


Netzwerk Angeln betrachtet ausschließlich die angelpolitische Ausrichtung der Parteien.
Allgemeinpolitische Standpunkte finden in unserer Bewertung keine Berücksichtigung.

Die Beurteilungskriterien zum Wahlprüfstein Angeln

Die Beurteilung der (Nicht)Antworten der Parteien erfolgt daher in Bezug auf folgende Kriterien:

  • Sachkenntnis: Wurden die Fragen begriffen?

  • Antwortgenauigkeit: Wurden die Fragen konkret beantwortet oder wurde versucht auszuweichen?

  • Antwortvollständigkeit: Wurden alle Fragen beantwortet?

  • Anglerfreundlichkeit: Fallen die Antworten im Sinne von Anglern, Angeln und Anglerschutz aus?


Zum schnelleren Erkennen werden diese Kriterien wie Schulnoten bewertet (1 sehr gut, 6 ungenügend), der Punkt Anglerfreundlichkeit/im Sinne der Angler wird dabei doppelt gewertet. Aus diesen 4 Kriterien wird dann die Gesamtnote gebildet.

Hier seht ihr die Parteien mit der jeweiligen Gesamtnote.


AFD
Sachsen


Gesamtnote: 1,5

LINKE
Sachsen


Gesamtnote: 2,5

CDU
Sachsen


Gesamtnote: 4,3

GRÜNE
Sachsen


Gesamtnote: 4,4

SPD
Sachsen


Gesamtnote: 4,5

FDP
Sachsen


Gesamtnote:  6,0

FREIE WÄHLER
 Sachsen


Gesamtnote: 6,0

Nachfolgend findet ihr die gesamten Antworten sowie die detaillierte  Beurteilung dazu.

Antworten AfD Sachsen (Gesamtnote: 1,5)

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Antwort AfD

Angeln hat in Deutschland und somit auch in Sachsen eine Jahrhunderte alte Tradition. Zudem bieten Angelvereine für viele Menschen eine wichtige soziale Heimat. Die AfD setzt sich dafür ein, dass Angler die deutschen Gewässer weiterhin nachhaltig nutzen dürfen. Nutzungsverbote auf Grundlage eines ideologischen Naturschutzgedankens lehnen wir ab. Bestrebungen einer weiteren Bürokratisierung und Verkomplizierung, die das Angeln betreffen, werden wir uns fachpolitisch entgegenstellen. Auch in der folgenden Legislatur wird die AfD-Fraktion erneut einen fachpolitischen Sprecher stellen, der jederzeit Ansprechpartner für konkrete Fragen, Anliegen oder auch Fördermöglichkeiten für alle Angler sein wird.

Beurteilung:
Die AfD sieht Angeln als sinnvolles Hobby gesehen.

Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Antwort AfD

Die sächsische AfD ist der Auffassung, dass es eine wertvolle Freizeitbeschäftigung für Kinder darstellt, wenn sie die Natur ihrer Heimat kennenlernen. Angeln ist nach unserer Auffassung ideal dafür geeignet. Zugleich lernen Kinder dabei Respekt gegenüber Tieren als Bestandteil der Natur. Für eine einheitliche Regelungen nach Beispiel der Niederlande werden wir uns in Form einer sächsischen Länderinitiative parlamentarisch einsetzen.

Beurteilung:
Die AfD unterstützt bürokratiefreies Angeln für Kinder, jedoch nicht wegen des Angelns sondern wegen Natur und Respekt vor Tieren.

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3:
Da es in Sachsen keine Fischereiabgabe gibt ist hier die Frage ob ihre Partei dafür steht weiter keine Fischereiabgabe zu erheben, um den oben beschriebenen Problemen aus dem Weg zu gehen?


AntwortAfD

Die sächsische AfD vertritt den Standpunkt, dass überall wo Bürger zur Kasse gebeten werden, diese Gebühren und Abgaben dann auch zweckgebunden verwendet werden. Prinzipiell sind wir allerdings gegen immer mehr neu erfundenen Gebühren und Abgaben mit denen Bürger finanziell belastet werden.

Beurteilung:
Die AfD positioniert sich gegen die Fischereiabgabe

Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"

Frage 4.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?

Antwort AfD

Wie bereits ausgeführt, betrachtet die sächsische AfD das Angeln als wertvolle Freizeitbetätigung und als kulturell gewachsene Tradition, die es zu erhalten und auch zu fördern gilt. Zudem stehen wir als Partei bewusst gegen immer weiter um sich greifende, meist ideologisch motivierte Regulierungswut. Um punktgenau zu eruieren welche Maßnahmen unsererseits zu den von Ihnen angesprochenen Gängelungen unternommen werden können, bietet die sächsische AfD Anglern an, dieses gern in künftigen Gesprächen individuell zu klären.

Beurteilung
Die AfD sieht die Vorteile des Angelns. Was individuelle Gespräche da bringen sollen wird nicht erklärt.

Gesamtbeurteilung
> Sachkenntnis:Die AfD hat sich mit den Themen aueinandergesetzt und kennt sich in der Thematik aus.
Note 1,5
> Antwortgenauigkeit:
Die Fragen wurden anhand der gestellten Fragen beantwortet.
Note 1,5
> Antwortvollständigkeit:
Es wurde alle Fragen beantwortet
Note 1,5
> Anglerfreundlichkeit:
Die AfD hat bis auf wenige kleine Punkte eine anglerfreundliche Einstellung.
Note 1,5
Gesamtnote AfD Sachsen: sehr gut bis gut, 1,5

Antworten LINKE Sachsen (Gesamtnote: 2,5)

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Antwort DIE LINKE

Das Angeln ist eine naturnahe, erschwingliche und sozial wertvolle Beschäftigung. Das ökologische und gesellschaftliche Engagement der Angelvereine wollen wir stärken, indem wir unter anderem für Ehrenamtliche einen Anspruch auf Bildungsurlaub einführen und ihre Arbeit durch Rentenpunkte belohnen wollen.
Das ökonomische Potential des Angelns, insbesondere des Angeltourismus ist uns bewusst. Wir wollen konkret den Tagestourismus bei der Vergabe staatlicher Fördermittel stärken, davon können auch vereinsunabhängige Anglerinnen und Anglern profitieren.
Und nicht zuletzt wollen wir die Gewässer als Grundlage erhalten: Wir kämpfen für einen Klimaschutz, der die Menschen nicht moralisierend bevormundet oder einseitig finanziell belastet. Die nötigen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung müssen die Lebensqualität der großen Mehrheit der Bevölkerung verbessern und nicht verschlechtern.

Beurteilung:
Die Linke schreibt nichts zu Anglern und Angeln, nur zu Vereinen und Gewässerbewirtschaftung und Klimaschutz

Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Antwort DIE LINKE

Die Forderung nach einer Harmonisierung des Zugangs zum Angeln ist berechtigt. In Sachsen können Kinder ab neun Jahren ohne Fischereiprüfung einen Jugendfischereischein bekommen und damit in Begleitung volljähriger Fischereischeininhaber*innen angeln. Das ist weitgehender als in anderen Ländern, dennoch ist die Beantragung eines Jugendfischereischeins ein unnötiges Hindernis, das im Interesse der sinnstiftenden Freizeitgestaltung der Kinder überdacht werden sollte. Weitgehender als die von Netzwerk Angeln unterstützte Forderung ist hingegen die sächsische Regelung, dass Kinder, die seit mindestens einem Jahr Mitglied in einem Anglerverein sind, uneingeschränkt selbstständig auf alles angeln dürfen. Wenn Eltern nicht selbst angeln oder nicht die Zeit haben, mit ihrem Kind zu angeln, bietet diese Regelung mehr Freiheiten. Im Sinne gleichwertiger Lebensverhältnisse werden wir uns bemühen, die Vorteile der sächsischen Regelung auch anderen Bundesländern zu vermitteln.

Beurteilung:
Die Linke steht grundsätzlich zu einem unbürokratischeren Heranführen von Kindern ans Angeln.

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3:
Da es in Sachsen keine Fischereiabgabe gibt ist hier die Frage ob ihre Partei dafür steht weiter keine Fischereiabgabe zu erheben, um den oben beschriebenen Problemen aus dem Weg zu gehen?


Antwort DIE LINKE

Die Linke Sachsen ist der Auffassung, dass eine von Anglerinnen und Anglern erhobene Fischereiabgabe – wenn sie denn wieder erhoben werden sollte – auch in erster Linie dem Angeln zugutekommen muss

Beurteilung:
Die Linke positioniert sich nicht klar gegen die Fischereiabgabe.

Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"

Frage 4.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?

Antwort  DIE LINKE

Die Linke Sachsen sieht einen erheblichen Unterschied zwischen der durch die EU geregelte Fischerei, und das individuell betriebene Hobby Angeln. Es gibt keine selektivere Art, bestimmte Fische zu fangen und andere ganz bewusst nicht, als die Handangel. Es gibt keinen Beifang, und schonend abgehakte Fische haben in der Regel eine hohe Überlebensrate.
Naturschutz und Angeln schließen sich nicht aus. Das Gegenteil ist der Fall, wie durch Studien belegt wird. Wir sind gegen pauschale Angelverbote aus der Amtsstube heraus. Denn sie untergraben nicht nur die Akzeptanz von Natur- und Artenschutzmaßnahmen, sondern laufen auch Gefahr, Schutzziele zu verfehlen. Angelvereine sollten immer in die Planung von Naturschutzgebieten mit einbezogen werden, weil sie fundierte Kenntnisse über die lokalen Gewässer besitzen.
Die Linke wird automatische Angelverbote in Schutzgebieten nicht akzeptieren. Es gibt genügend Möglichkeiten, um Störungen zu vermeiden – von saisonalen Schonzeiten und Abstandsregelungen bis zu Betretungs- oder Motorverboten – die ausgeschöpft werden können. Ein Angelverbot darf nur als allerletzte Maßnahme in Frage kommen, wenn ein negativer Einfluss des Angelns auf den jeweiligen Schutzzweck erwiesen ist.

Beurteilung
Die Linke sieht die Vorteile des Angelns und will sich gegen generelle Angelverbote einsetzen.

Gesamtbeurteilung
> Sachkenntnis:
Die Linke hat sich zumindest teilweise mit den Themen aueinandergesetzt.
Note 2,5
> Antwortgenauigkeit:
Die Fragen wurden überwiegend anhand der gestellten Fragen beantwortet.
Note 2,5
> Antwortvollständigkeit:
Es wurde alle Fragen beantwortet, teilweise aber nicht anhand der Fragestellung
Note 2,5
> Anglerfreundlichkeit:
Die Linke hat bis auf wenige Punkte in Sachsen eine eher anglerfreundliche Einstellung.
Note 2,5
Gesamtnote Linke Sachsen: gut bis befriedigend, 2,5

Antworten CDU Sachsen (Gesamtnote: 4,3)

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Antwort CDU

Unser Regierungsprogramm für die kommende Legislatur befindet sich aktuell in der Erarbeitung und wird auf dem 39. Landesparteitag der Sächsischen Union am 15. Juni 2024 verabschiedet. Von daher kann ich den möglichen Inhalten dieses Programms nicht vorgreifen. Beigefügt finden Sie das Positionspapier der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages aus dem März 2023 mit dem Titel „Zukunft der Berufs- und Angelfischerei in Sachsen“. Hierin ist sowohl die Wertschätzung gegenüber Berufsfischern, Anglern und der gesamten Verbandsarbeit, inklusive der Kinder- und Jugendarbeit deutlich, als auch konkrete Forderungen. Das Papier soll Fundament für ein Konzept zur Sicherung der Berufs- und Angelfischerei im Freistaat Sachsen sein. Insgesamt sehen wir das Spannungsfeld zwischen Naturschutz, bürokratischem Aufwand und der ehrenamtlichen Arbeit. Die Zahl von über 200.000 Arbeitsstunden durch den sächsischen Verband ist wirklich beeindruckend. Gerade vor dem Hintergrund steigender Aufmerksamkeit für Regionalität und Klimaauswirkungen ist regionaler Fisch ein gesundes Lebensmittel mit Potenzial. Auch im Umgang mit Natura 2000 stehen wir klar an der Seite der Angler und Fischzucht und stehen für die klare Aussage, dass sie nicht als Beeinträchtigung von Schutz und Erhaltung zu sehen sind.

Ebenso findet sich in dem Papier ein Absatz zum Thema Fischereipachtverträge und wie man das Pachtwesen vereinfachen könnte, die Förderung der Aquakultur und Fischerei. Auch findet sich dort noch ein Bekenntnis zu Teichwirten, Anglern und Fischern, die mit Schäden durch Biber und andere Prädatoren konfrontiert sind.

Klar ist für uns, dass wir für das Angeln und Fischen stehen und einer Verunmöglichung durch Regularien und Bürokratie entgegenstehen.

Beurteilung:
Immerhin hat die CDU in einem Satz den Wert des Angelns als Hobby erkannt. Es geht aber bei der CDU mehr um die Verbands- und Vereinsarbeit, Verpachtung und Gewässerbewirtschaftung als um die Förderung von Angeln und Anglern oder um Anglerschutz.

Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Antwort CDU

Wir sehen die große Arbeit des LVSA und der vielen engagierten Ehrenamtlichen gerade im Bereich der Jugendarbeit. Im Rahmen unseres Grundsatzprogrammprozesses haben wir uns bereits gerade zum Thema des ehrenamtlichen Tuns mit dem Geschäftsführer des LVSA Herrn Felix dazu ausgetauscht. Wir werden uns weiterhin für die Förderung dieser wichtigen Arbeit und der Heranführung von Kindern und Jugendlichen ans Angeln einsetzen.

Beurteilung:
Die CDU spricht hier nur vom Verband und weiß anscheinend nicht, dass nur um 15% der Angler in Deutschland in Verbänden organisiert sind.

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3:
Da es in Sachsen keine Fischereiabgabe gibt ist hier die Frage ob ihre Partei dafür steht weiter keine Fischereiabgabe zu erheben, um den oben beschriebenen Problemen aus dem Weg zu gehen?

Antwort CDU
Inwiefern sich die sächsische CDU zu dieser Frage positioniert, ist Teil der Diskussionen im Programmprozess, dem ich an dieser Stelle nicht vorgreifen kann

Beurteilung:
Die CDU hat keine Meinung zur Fischereiabgabe und muss die erst noch "erarbeiten". Weil es dazu scheinbar bisher keine Parteimeinung gibt.

Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"

Frage 4.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?
Antwort CDU

 Zur Thematik von Natura 2000 finden Sie unter Punkt 3 „Stellung und Anerkennung der Aquakultur/Fischerei und Angelfischerei“ die Positionierung der CDU-Fraktion. Klar ist für uns, dass  Angeln und Fischzucht möglich sein müssen und einen großen Beitrag zur Hege und Pflege leisten. Grundsätzlich darf Angeln nicht als Beeinträchtigung für Schutz und Erhaltung gesehen werden.

Beurteilung
Immerhin sieht die CDU Angeln nicht als Beeinträchtigung von Schutz und Erhaltung (von Gewässern und Fischen, nicht von Angeln und Anglern!). Auch wenn es hier wieder nicht um Angeln oder Angler, sondern nur um Hege und Bewirtschaftung geht

Gesamtbeurteilung
> Sachkenntnis: Die CDU setzt überwiegend Angeln mit Fischerei, Vereins- und Verbandsarbeit und Gewässerbewirtschaftung gleich.
Note 4,5
> Antwortgenauigkeit: Die CDU hat die Fragen begrenzt anhand der Fragestellung beantwortet es ging aber fast nie ums Angeln, nur um Verbandsarbeit.
Note 4,0
> Antwortvollständigkeit: Es wurde zu allen Fragen geantwortet. Meist aber nicht im Sinne von Anglern oder Angeln, sondern zur Bewirtschaftung der Gewässer oder Stärkung des Verbandes.
Note 4,0
> Anglerfreundlichkeit: Die CDU verwechselt  Angeln mit Gewässerbewirtschaftung. Angler sind nur als Verbandsmitglieder für die CDU relevant.
Note 4,5
Gesamtnote CDU Sachsen: ausreichend bis mangelhaft, 4,3

Antworten GRÜNE Sachsen (Gesamtnote: 4,4)

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Antwort GRÜNE

Wir BÜNDNISGRÜNE werden uns auch in der kommenden Legislatur für den Erhalt der sächsischen Teichwirtschaft und des Angelns als wichtigen Faktor für die Fischzucht, den Schutz der natürlichen Lebensräume und die biologische Vielfalt in der historisch gewachsenen Kulturlandschaft einsetzen. Dazu gehören für uns insbesondere Beibehaltung der Förderung für Teichwirtschaft & Naturschutz sowie projektbezogener Vorhaben der Verbände; angemessene Berücksichtigung nachhaltig wirtschaftender Fischerei; transparente und proaktive Zusammenarbeit mit allen Interessengruppen und Verbänden; Unterstützung bei den Herausforderungen des Klimawandels durch Renaturierung, Förderung von Beschattung, Belüftung, Wassersparen; der Abbau von Hürden bei Verwaltungsverfahren..

Beurteilung:
Die Grünen schreiben nur von Gewässerbewirtschaftung und Naturschutz und kein Wort von Angler, Angeln und Anglerschutz.

Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Antwort GRÜNE

Über das Engagement bspw. der Angelverbände in Form von Ganztagsangeboten für Schulen, Kinder- und Jugendangelcamps der Angelvereine sowie Fachunterricht für Schulklassen bestehen bereits gute und etablierte Wege, junge Menschen ans Angeln heranzuführen. Die deutliche Zunahme von Jugendfischereischeinen auf über 5.000 im Jahr 2022 unterstreicht den Erfolg dieser Bemühungen. Der Jugendfischereischein ist zudem ein geeigneter Weg, jungen Menschen wichtige Grundkenntnisse über Gewässerökologie, Fischbiologie und Sicherheitsmaßnahmen zu vermitteln, ihr Verantwortungsbewusstsein zu stärken, generell rechtliche Klarheit zu schaffen und langfristig das Interesse am Hobby Angeln zu fördern.

Beurteilung: Die Grünen wollen keine Erleichterung und weiterhin Bürokratie für Kinder, die angeln wollen.

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3:
Da es in Sachsen keine Fischereiabgabe gibt ist hier die Frage ob ihre Partei dafür steht weiter keine Fischereiabgabe zu erheben, um den oben beschriebenen Problemen aus dem Weg zu gehen?


Antwort GRÜNE

Aktuell gibt es keine Pläne der BÜNDNISGRÜNEN in Sachsen, eine Fischereiabgabe zu erheben.

Beurteilung:
Die GRÜNEN wollen weiter keine Fischereiabgabe.

Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"

Frage 4.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?

Antwort GRÜNE

Durch Natura 2000 und die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 hat der Freistaat Sachsen klare Richtlinien vorgegeben bekommen, die dem Ziel einer nachhaltigen, ökonomisch wie ökologisch tragfähigen Lebensmittelerzeugung dienen. Beschränkungen, die angemessen und naturschutzfachlich begründet sind, werden von uns nicht in Frage gestellt. NATURA 2000 und EU Biodiversitätsstrategie dienen dem Ziel der Verbesserung von Artenvielfalt und des Erhaltungszustands von Lebensraumtypen. Von diesem Ziel profitieren auch die Fischbestände und Fischqualität.

Beurteilung
Die Grünen lehnen Angelverbote und Einschränkungen für Angler nicht ab.

Gesamtbeurteilung
> Sachkenntnis: Die Grünen haben viele Fragen nicht oder nur teilweise verstanden.
Note 4,0
> Antwortgenauigkeit: Die GRÜNEN setzen sich mit den Fragen nur im begrenzten Rahmen auseinander und rein auf ihre Ideologie, aber nicht auf Angler, Angeln und Anglerschutz ausgerichtet ab.
Note 4,5
> Antwortvollständigkeit: Es wurden zu allen Fragen etwas geschrieben, teilweise aber nicht zu den eigentlichen Fragen.
Note 3,5
> Anglerfreundlichkeit: Die GRÜNEN stehen in Niedersachsen eher negativ gegenüber, vermischen Bewirtschaftung mit Angeln und kennen sich im Recht nicht aus ( siehe Angeln für Jugendliche unter 14).
Note 5
Gesamtnote GRÜNE Sachsen: ausreichend bis mangelhaft, 4,4

Antworten SPD Sachsen (Gesamtnote: 4,5)

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Antwort SPD

Zunächst einmal: Die SPD freut sich über den regen Zulauf, den die Angelvereine in den letzten Jahren erhalten haben. Ein schönes Hobby in der Natur, bei dem die Anglerinnen und Angler einen Beitrag zur Hege und Pflege der Umwelt leisten. Uns ist der gesellschaftliche Stellenwert des Angelns und auch die hohe Zahl von Anglerinnen und Anglern in Sachsen bewusst. Um gute Rahmenbedingungen zu schaffen, die auch einen Interessenausgleich beachten, wollen wir den Dialog mit den organisierten Verbänden vertiefen. Aktuell wird ein ganzheitliches Konzept zur Sicherung der Berufs- und Angelfischerei im Freistaat erarbeitet, auf dessen Grundlage auch die Anliegen der Verbände aufgegriffen werden. Wir wollen uns für einen Ausgleich von wirtschaftlichen, ökologischen und Freizeitinteressen im Bereich des Angelns einsetzen. Wo Angler Ökosystemdienstleistungen erbringen, sollten diese anerkannt und auch honoriert werden. Die Kinder- und Jugendarbeit und auch das Ehrenamt an sich wollen wir stärken und fördern. Wir wollen Möglichkeiten bieten, sich im und für das Ehrenamt zu qualifizieren, zum Beispiel über die Bildungszeit, die wir in Sachsen einführen möchten.

Beurteilung:
Fischerei und Angeln wird durcheinander geworfen. Es geht dann nur noch um Verbände, Vereine, Naturschutz und Gewässerbewirtschaftung. Die eigentliche Frage um Angler, Angeln und Anglerschutz wurde nicht beantwortet.

Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Antwort SPD

Unabhängig von der unterschiedlichen Situation in den Bundesländern erachten wir die in Sachsen getroffenen Regelungen für sinnvoll. Mit vollendetem 9. und vor dem vollendeten 16. Lebensjahr müssen Kinder und Jugend­liche einen Jugendfischereischein haben. Ab dem 14. Lebensjahr kann ein Jugend­licher an der staatlichen Fischereiprüfung als Sachkundenachweis teilnehmen und nach bestandener Prüfung einen Fischerei­schein erhalten. Ab dem vollendeten 16. Lebensjahr besteht Fischerei­schein­pflicht. Damit sind einerseits keine zu hohen bürokratischen Hürden für einen Einstieg ins Angeln verbunden und andererseits werden wir mit diesem Weg auch Fragen von einem verantwortungsvollen Umgang mit und Verantwortung für Umwelt und Ressourcen gerecht - wofür gerade im Kindes- und Jugendalter die Grundlagen gelegt werden.

Beurteilung:
Die SPD will weiterhin Bürokratie, Kosten und keine Erleichterungen für das Angeln von Kindern.

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3:
Da es in Sachsen keine Fischereiabgabe gibt ist hier die Frage ob ihre Partei dafür steht weiter keine Fischereiabgabe zu erheben, um den oben beschriebenen Problemen aus dem Weg zu gehen?


Antwort SPD

Die Fischereiabgabe in Sachsen ist bereits im Jahr 2012 entfallen und es ist bislang nicht geplant, diese wieder einzuführen. Die SPD hat diese Forderung auch nicht in ihr Regierungsprogramm (2024-2029) aufgenommen. Eine Fischereiabgabe sollte nicht per se ausgeschlossen werden, wenn damit in sinnvoller und angemessener Weise Aufgaben und Maßnahmen der Anglerschaft und des Fischereiwesens unterstützt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt steht dies aber nicht zur Diskussion und es hat sich gezeigt, dass der sächsische Weg insoweit Bestand hat.

Beurteilung:
Derzeit bedeutet nicht grundsätzlich nicht. Aber wenigstens derzeit nicht.

Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"

Frage 4.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?

Antwort SPD

Vor allem bei der EU-Biodiversitätsstrategie werden wir auf eine Umsetzung mit Augenmaß achten. Pauschale Angelverbote im Rahmen der EU-Strategie sind unseres Wissens vom Tisch und auch nicht zielführend. Angeln und Umwelt- / Naturschutz stehen nicht im Widerspruch, wie auch die von Ihnen aufgeführten Studien darlegen. Wir setzen uns dafür ein, dass im europäischen Natura-2000-Netz bei der Erreichung der Schutzzwecke vor Ort das Gebot der Verhältnismäßigkeit und die Wahl des geeigneten Mittels Vorrang haben. Natürlich darf der Schutzzweck der Gebiete nicht unterlaufen werden. Bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Managementpläne vor Ort werden wir auf einen zielführenden Dialog zwischen den zuständigen Behörden und den beteiligten Nutzern, wie etwa den Anglern, achten und den Begriff der guten fachlichen Praxis einer neuerlichen Prüfung unterziehen.

Beurteilung
Die SPD schließt nicht grundsätzlich Angelverbote aus, will aber auf Dialog zwischen Behörden und Nutzern setzen.

Gesamtbeurteilung
> Sachkenntnis: Die SPD setzt immer wieder Angeln mit Gewässerbewirtschaftung oder Fischerei gleich, sie versteht die Fragen nicht.
Note 4,5
> Antwortgenauigkeit: Die Fragen wurden kaum verstanden und wenn, dann nur  aus Sicht von Naturschutz, Bewirtschaftung und Fischerei, nicht aber aus der abgefragten Sichtweise der Angler beantwortet.
Note 4,5
> Antwortvollständigkeit: Es wurde auf alle Fragen beantwortet, aber inhaltlich meist an den Fragen  vorbei
Note 4,5
> Anglerfreundlichkeit: Die SPD steht Anglern, Angeln und Anglerschutz eher negativ gegenüber, nur Vereinsarebit und Gewässerbewirtschaftung wird zumindest teilweise anerkannt.
Note 4,5
Gesamtnote SPD Sachsen: ausreichend bis mangelhaft, 4,5

Antworten FREIE WÄHLER Sachsen, Gesamtnote 6,0


Gesamtbeurteilung
 
Leider hatten es die Freien Wähler Niedersachsen nicht nötig auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu antworten - und das trotz einer Erinnerung.
Wer angelnde Bürger so mißachtet, hat nur eine Note verdient!
Gesamtnote Freie Wähler Sachsen:  absolut ungenügend, 6 ,0

Antworten FDP Sachsen (Gesamtnote: 6,0)


Gesamtbeurteilung
Leider hatte es die FDP nicht nötig auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu antworten - und das trotz mehr als einer Erinnerung.
Wer angelnde Bürger so mißachtet, hat eigentlich eine noch schlechtere Note als die 6 verdient - die gibt es aber eben nicht:
Gesamtnote FDP Sachsen:  schlechter als absolut ungenügend, 6,0

Anhang:



Sehr geehrte Damen und Herren,

wir würden uns freuen, wenn sie den Lesern von Netzwerk Angeln - dem relevanten journalistischen Portal für Angler, Angeln und Anglerschutz - vor der Wahl zum Landtag/Abgeordnetenhaus Fragen beantworten könnten, wie sich ihre Landespartei zu verschiedenen Punkten im Bereich Angeln positioniert hat oder positionieren will.

Einen solchen Wahlprüfstein veröffentlichen wir bei jeder relevanten Wahl, hier als Beispiel zur Wahl des EU-Parlamentes:
https://www.netzwerk-angeln.de/angelpolitik/369-antworten-zum-wahlpruefstein-zur-eu-wahl-zu-anglern-angeln-und-anglerschutz.html

Thema Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland

> Angeln wie Angeltourismus ist die einzige Nutzung der deutschen Gewässer, welche Ökologie und Ökonomie nachhaltig zusammen bringt.
> Angler sind die wahren Wächter der Gewässer, da sie auf Grund der Anwesenheit am Gewässer vieles mitbekommen, was Behörden oder anderen sonst verborgen bleibt.
- Positives, wenn sich durch Hege auch der Gewässerbewirtschaftung durch Angelvereine neue Arten ansiedeln.
- Negatives, wenn Angler als erste bemerken wenn mit einem Gewässer etwas nicht stimmt durch Einleitungen, Unfälle oder Sonstiges.
> Das praktische Angeln bietet noch eine der wenigen Möglichkeiten Zusammenhänge der Gewässer und Natur aus eigenem Erleben zu erfahren.

Nicht umsonst wurde von allen Bundesländern Angeln auf unsere Nachfrage als so wichtig erachtet, dass während der Corona - Maßnahmen das individuelle Angeln erlaubt blieb (siehe auch: https://www.netzwerk-angeln.de/angeln/angelszene/501-corona-virus-und-angeln-aktuelle-entwicklungen.html).

Angeln ist die sinnvolle Freizeitbetätigung im Freien (als individuelle Betätigung gerade auch in Corona-Zeiten wichtig) ebenso wie wichtiger Wirtschaftszweig. Auch gibt es die Bedeutung der Angelvereine als Heger und Pfleger der Gewässer sowie mit deren bürgerschaftlichen Engagement mit den ökologischen, sozialen, kulturellen und traditionellen Vorteilen für die Gesellschaft.

Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?

Thema Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland


Die föderale Gesetzgebung zur Fischerei und damit auch zum Angeln ist in Bezug auf den Zugang zum Angeln für Kinder eine Katastrophe. Es ist in Deutschland uneinheitlich und in vielen Bundesländern Eltern- und Kinderunfreundlich.
> Je nach Bundesland bekommen Kinder ab Geburt einen Jugendfischereischein, in manchen ab 10 Jahren oder ab 12 Jahren oder es gibt und braucht gar keinen wie z. B. in Niedersachsen.
> Ein Jugendfischereischein erfüllt keinerlei Sinn und Zweck und ist nur unnötige Bürokratie.
> Ein Jugendfischereischein kann ohne weitere Bedingungen/Prüfung gekauft werden und berechtigt nur zum Mitangeln bei Erwachsenen, nicht zum selbstständigen Angeln.

Dabei dürfen z. B. in Brandenburg Kinder ohne (Jugend)Fischereischein und ohne Begleitung Erwachsener ab 8 Jahren legal und selbständig auf Friedfische angeln.
In Niedersachsen dürfen Kinder dagegen erst ab 14 überhaupt eine Angel in die Hand nehmen (mit Ausnahme zur direkten Vorbereitung auf die Prüfung zum Fischereischein. Den man allerdings in Niedersachsen gesetzlich gar nicht zum Angeln braucht).

Von einheitlichen Regelungen oder gleichen Lebensbedingungen kann hier also keine Rede sein.

Netzwerk Angeln plädiert daher für eine Regelung in der Art wie in den Niederlanden. Dort dürfen Erwachsene mit einer regulären Angelerlaubnis Kinder ohne weitere Bürokratie zum Angeln mitnehmen. Diese Kinder dürfen eine eigene, zusätzliche Rute zu den für den Angler erlaubten Anzahl Ruten nutzen und unter Aufsicht mitangeln. Dabei dürfen nicht mehr Fische entnommen werden als sie dem Inhaber der Erlaubnis alleine auch zustehen.

Viele Angler fordern daher für Deutschland, dass Kinder mit Erlaubnis der Eltern in jedem Bundesland die Möglichkeit bekommen sollen mit einer zusätzlichen Rute bei einem erwachsenen Inhaber einer regulären Angelerlaubnis unter Aufsicht ohne jede weitere Bürokratie mitangeln zu dürfen. Dies soll im jeweiligen Landesfischereigesetz und/oder der Fischereiverordnung festgeschrieben werden. Netzwerk Angeln unterstützt das.

Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?

Thema Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt

Obwohl die Gelder der Fischereiabgabe teilweise scheinbar korrekt ausgegeben werden (nach den Verordnungen der Länder), widersprechen sie meist den vom Bundesverfassungsgericht vorgegebenen Kriterien.

Insbesondere bei den Punkten:
>Gruppenhomogenität
> Besondere Finanzierungsverantwortung / Sachnähe der Abgabepflichtigen zum Erhebungszweck
> Gruppennützigkeit der Verwendung des Abgabeaufkommen
> Periodische Legitimation der Sonderabgabe

Obwohl die Fischereiabgabe fast ausschließlich von Anglern aufgebracht wird, werden damit oft Projekte aus dem Natur-, Tier- oder Artenschutz bezahlt. Statt dass sie dem Angeln zugute kommen.
Dabei dürfen Angler rechtlich nicht einmal für Bewirtschaftung und damit auch nicht für Natur- und Artenschutz zuständig sein, das obliegt den Gewässerbewirtschaftern.

Nur ein kleiner Bruchteil der Angler ist in Deutschland in Fischereiverbänden organisiert (unter 20 %). Dennoch werden aus der Fischereiabgabe fast ausschließlich Projekte und Mitarbeiter der Fischereiverbände quersubventioniert.

Statt dass etwas konkret für Angler und Angeln allgemein getan wird, die das ja bezahlen müssen.

Da meist noch diese Verbände selber in den Ausschüssen/Gremien zur Vergabe der Gelder sitzen, hat dies - milde ausgedrückt - den Anschein einer Selbstbedienung zu Lasten der Angler.

Man sollte daher mit den Geldern aus der Fischereiabgabe ausschließlich Projekte für Angler und das Angeln fördern (die ja die Fischereiabgabe fast zu 100% aufbringen).
> Förderung von Kursen fürs praktische Angeln
> Studien über positive Wirkungen von Angeln
> Gezielte Öffentlichkeitsarbeit für das Angeln, unabhängig von Vereinen und Verbänden
> Einrichtung von barrierefreien Angelplätzen, auch abseits von Vereinsgewässern (frei zugänglich)
> Zuschüsse zu Fischereischeinkursen oder -prüfungen

Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"

3.:
Da es in Sachsen keine Fischereiabgabe gibt ist hier die Frage ob ihre Partei dafür steht weiter keine Fischereiabgabe zu erheben, um den oben beschriebenen Problemen aus dem Weg zu gehen?



Thema immer mehr Angelverbote verhindern

Im Rahmen der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” sollen Angelverbote kommen ( Zitat DRAFT TECHNICAL NOTE ON CRITERIA AND GUIDANCE FOR PROTECTED AREAS DESIGNATIONS, EUROPEAN COMMISSION DIRECTORATE-GENERAL ENVIRONMENT: „extraktive Tätigkeiten wie der Bergbau, die Fischerei, Jagd oder Forstwirtschaft sind nicht mit dem Schutzniveau vereinbar“).
Ebenso werden im Rahmen von Natura2000 in Deutschland immer wieder (laut EU-Vorgaben) unnötige Angelverbote verhängt.

Dabei gibt es von der Bundesrepublik bezahlte Studien die nahelegen, dass Angeln und von Anglern bewirtschaftete Gewässer nicht nur nicht schaden (bei Vögeln, Libellen, etc.)!
Sondern im Bereich der Fische sogar eine größere Artenvielfalt als gleiche, unbewirtschaftete Gewässer aufweisen.

Zum Beispiel das Projekt Baggersee mit mit Prof. Arlinghaus (IGB) und Prof. Klefoth (Ökologie und Naturschutz, Hochschule Bremen) zeigt auf, dass gerade Bewirtschaftung durch Angler für mehr und nicht für weniger Artenvielfalt sorgen kann.(https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/jfb.13989, https://www.ifishman.de/projekte/baggersee/uebersicht-baggersee/, Förderung durch Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) (Förderkennzeichen 01LC1320A, 01LC1320B und 3514685C20)) des Berliner Leibnitz-Institut für Gewässerökologie (IGB) und Binnenfischerei).

Weitere Studien/Veröffentlichungen dazu:
Status of aquatic and riparian biodiversity in artificial lake ecosystems with and without management for recreational fisheries: implications for conservation (https://www.ifishman.de/publikationen/einzelansicht/1787-status-of-aquatic-and-riparian-biodiversity-in-artificial-lake-ecosystems-with-and-without-mana/)
Einfluss anglerischer Bewirtschaftung auf die Biodiversität von Baggerseen: Eine vergleichende Studie verschiedener gewässergebundener Organismengruppen (https://www.ifishman.de/publikationen/einzelansicht/1793-einfluss-anglerischer-bewirtschaftung-auf-die-biodiversitaet-von-baggerseen-eine-vergleichende)
Baggerseen sind Refugien für die Artenvielfalt (https://www.ifishman.de/publikationen/einzelansicht/1734-baggerseen-sind-refugien-fuer-die-artenvielfalt/.)


Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"

Frage 4.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?

 


Fragen wie Antworten sind zur Veröffentlichung gedacht.

 

Wir würden uns freuen, wenn sie die Fragen bis 19.02. 2021 beantworten könnten.

 

Informationen die nicht veröffentlicht werden sollen, bitte deutlich kennzeichnen.

 

Bei Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung.



Anhang [2], Hintergrundinfos zu Nichtantworten

Um Antworten möglichst aller angemailten Parteien zu erhalten, sende ich bei ausstehender Antwort immer rechtzeitig vor Veröffentlichung nacheinander 2 Erinnerungen. Das passiert öfter und wird von den meisten Parteien als guter Service von Netzwerk Angeln gesehen.

Neu ist, dass immer mehr Bundesländer von Organisationen wie Verbänden, Vereinigungen, Initiativen und Interessengruppen bei Wahlprüfsteinen das Nutzen eines vorgegeben Formulars (mit viel zu wenig Platz für die Fragen von Netzwerk Angeln) verlangen.

Netzwerk Angeln als Website und ich als Person sind aber keine Organisation.
Sondern ich bin selbständiger Journalist als Person. Netzwerk Angeln ist eine alle Anforderungen an professionellen Journalismus erfüllende Website. Laut Schreiben des Geschäftsführers des "Deutschen Journalistenverband, Landesverband Baden-Württemberg e.V." vom 03.02. 2022. Extra für die Parteien zum besseren Verständnis verfasst, als ich dem DJV das Problem mit den Formularen für Organisationen geschildert hatte.

Immer wenn mich daher Parteien aus Ländern mit dem System des Onlineformulares auf dieses verweisen wollen, erkläre ich ausführlich, dass ich keine Organisation bin, für welche auch ausweislich der entsprechenden Seiten der Parteien (Screenshots sind gemacht) diese Formulare gelten. Sondern eben Presse. Dazu hänge ich dann das Schreiben vom Deutschen Journalistenverband an. So, dass dies jeder Parteifunktionär auch nachvollziehen und verstehen sollen könnte.


djvschreiben


Die meisten Parteien in den meisten Ländern sehen dies dann auch folgerichtig ein und senden mir die Antworten auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu.

Ich bedanke mich daher nochmal ausdrücklich bei allen antwortenden Parteien!

Bei den Parteien, die trotz Erinnerungen und/oder eindeutiger Erklärung unsererseits bei ihrem arroganten sowie bürger-, presse- und anglerfeindlichen Verhalten mit Nichtbeantwortung meiner Fragen geblieben sind, veröffentliche, erkläre und bewerte ich dies wie auch in diesem Fall.


Wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat, teile ihn mit Deinen Freunden:

You have no rights to post comments

Verwandte Artikel

Wahlprüfstein Angeln 2021 für: Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz,Thüringen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern
Die Antworten: Wahlprüfstein Angeln Baden-Württemberg 2021
Die Antworten: Wahlprüfstein Angeln Rheinland-Pfalz 2021
Die Antworten: Wahlprüfstein Angeln Sachsen-Anhalt 2021
Wahlprüfstein Angeln Mecklenburg Vorpommern
Wahlprüfstein Berlin 2021