Netzwerk Angeln hat auch für Brandenburg rechtzeitig einen Wahlprüfstein Angeln an die relevanten Parteien zur Landtagswahl 2023 geschickt.
Es haben 4 von 7 angemailten Parteien geantwortet.
Die nicht antwortenden Parteien waren dieses Mal so arrogant, bürger-, presse- und anglerfeindlich, dass ich dazu weitere Infos am Ende des Wahlprüfsteines angefügt habe [2].
Die kompletten Fragen findet ihr nochmal im Anhang [1].
Antworten und Beurteilung
Für Thüringen haben wir nachfolgend die Antworten der Parteien auf die zugesandten Fragen aufgelistet und beurteilt.
Genauso werden eventuelle Nichtantworten bekannt gemacht und beurteilt.
Netzwerk Angeln betrachtet ausschließlich die angelpolitische Ausrichtung der Parteien.
Allgemeinpolitische Standpunkte finden in unserer Bewertung keine Berücksichtigung.
Die Beurteilungskriterien zum Wahlprüfstein Angeln
Die Beurteilung der (Nicht)Antworten der Parteien erfolgt daher in Bezug auf folgende Kriterien:
- Sachkenntnis: Wurden die Fragen begriffen?
- Antwortgenauigkeit: Wurden die Fragen konkret beantwortet oder wurde versucht auszuweichen?
- Antwortvollständigkeit: Wurden alle Fragen beantwortet?
- Anglerfreundlichkeit: Fallen die Antworten im Sinne von Anglern, Angeln und Anglerschutz aus?
Zum schnelleren Erkennen werden diese Kriterien wie Schulnoten bewertet (1 sehr gut, 6 ungenügend), der Punkt Anglerfreundlichkeit/im Sinne der Angler wird dabei doppelt gewertet. Aus diesen 4 Kriterien wird dann die Gesamtnote gebildet.
Hier seht ihr die Parteien mit der jeweiligen Gesamtnote.
FDP
Brandenburg
LINKE
Brandenburg
CDU
Brandenburg
SPD
Brandenburg
FREIE WÄHLER
Brandenburg
GRÜNE
Brandenburg
AFD
Brandenburg
Antworten FDP Brandenburg (Gesamtnote: 2,8)
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?
Antwort FDP
Die FDP Brandenburg versteht das Angeln als eine Bereicherung für die Gesellschaft, das neben dem generationsübergreifenden Miteinander auch den Artenschutz, die Artenvielfalt und das ökologische Bewusstsein fördert. In der kommenden Legislaturperiode werden wir im Landtag Brandenburg darauf hinarbeiten, die Interessen der Anglerinnen und Angler stärker zu berücksichtigen. Unser Ziel ist es, unnötige bürokratische Hürden abzubauen und das Angeln als wertvolle Freizeitaktivität zu fördern. Wir werden Initiativen vorantreiben, die eine direkte Beteiligung der Anglergemeinschaft an Entscheidungsprozessen ermöglichen und ihre Belange in der Umwelt- und Freizeitpolitik stärken. Dies gilt insbesondere für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Beurteilung:
Die FDP will Angler, Angeln und Anglerschutz stärken. Arten- und Naturschutz musste dennoch rein, obwohl das Sache der Bewirtschafter und nicht der Angler ist.
Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?
Antwort FDP
Angesichts der positiven Effekte des Angelns auf Kinder und Jugendliche, insbesondere im Hinblick auf den Natur- und Tierschutz sowie den persönlichen Reifeprozess, setzen wir uns für einen erleichterten Zugang zum Angeln ein. Angel-Arbeitsgemeinschaften an Schule müssen gefördert werden. Dabei orientieren wir uns am Vorbild der niederländischen Regelung Angeln so unbürokratisch wie möglich zu gestatten. Hierbei setzen wir uns auch für bundesweit einheitliche Regelungen ein, da sich die Gewässer nicht in starre Verwaltungsgrenzen pressen lassen.
Beurteilung:
Die FDP findet das niederländische Modell gut.
Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?
4.
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?
Antwort FDP
Wir setzen uns dafür ein, die Fischereiabgabe und ihre Verwendung zu reformieren. In Rahmen dieser Reform werden wir dafür sorgen, dass die Einnahmen aus der Fischereiabgabe ausschließlich für anglerische Zwecke verwendet wird und die Anglerinnen und Angler beim Einsatz der Mittel aus der Fischereiabgabe angemessen beteiligt werden. Für originäre Aufgaben des Staates, des Naturschutzes oder der Gewässerbewirtschafter und Verbände müssen andere Mittel, Abgaben und Beiträge genutzt werden.
5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?
Antwort FDP
Im Rahmen einer Reform der Fischereiabgabe werden wir auch die Zusammensetzung der Entscheidungsgremien zur Mittelverwendung neu ordnen.
Beurteilung:
Die FDP will weiter die Fischereiabgabe. Sie will diese aber wenigstens anglerfreundlicher reformieren.
Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"
Frage 6.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?
Antwort FDP
Wir Freie Demokraten setzen uns im Bund wie im Land Brandenburg gegen unverhältnismäßige und ideologische Beschränkungen des Angelns ein, seien sie zeitlicher oder örtlicher Art. Wir sprechen uns gegen pauschale Angelverbote in Natura-2000-Gebieten aus. Diese sind für den Natur- und Artenschutz überhaupt nicht hilfreich, sondern sogar kontraproduktiv. Auch die von politisch anderer Seite wiederholt geforderten beziehungsweise verteidigten Nachtangelverbote lehnen wir ab.
Beurteilung
Die FDP steht bei Angelverboten eher auf Seiten der Angler
> Sachkenntnis: Die FDP setzt Angeln manchmal mit Fischerei und Gewässerbewirtschaftung gleich, ist insgesamt aber in den gefragten Themen Angeln, Angler und Anglerschutz einigermaßen präsent.
Note 2,5
> Antwortgenauigkeit: Die Fragen wurden meist richtig verstanden und daher einigermaßen zielgenau beantwortet.
Note 2,5
> Antwortvollständigkeit: Es wurden alle Fragen beantwortet. Einzeln aber auch abseits der Fragestellung.
Note 3
> Anglerfreundlichkeit: Die FDP verwechselt teilweise Angeln mit Gewässerbewirtschaftung. Insgesamt scheint sie aber nicht anglerfeindlich.
Note 3
Gesamtnote FDP Brandenburg: etwas besser als befriedigend bis ausreichend, 2,8
Antworten Die Linke Brandenburg (Gesamtnote: 3,4)
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?
Antwort Die Linke
Gegenüber Vorschlägen zur Verbesserung des Angelwesens sind wir, wie in der Vergangenheit, offen. So haben wir beispielsweise bei der letzten Novellierung des Wassergesetzes das Befahren von nicht schiffbaren Gewässern mit elektromotorisierten Angelkähnen erleichtert. Wir streben einen direkten Dialog mit dem Anglerverband an, etwa durch Konsultation im Umwelt- und Agrarausschuss, um deren Anliegen in der parlamentarischen Arbeit aufgreifen zu können.
Beurteilung:
Die Linke sieht hier nur den Verband und nicht Angler, Angeln oder Anglerschutz.
Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?
Antwort Die Linke
In Brandenburg gibt es bereits eine freizügige Regelung, wonach Kinder ab acht Jahre ohne Fischereischein selbstständig Friedfische angeln dürfen. Wir halten dies für grundsätzlich sinnvoll und würden uns wünschen, wenn sich andere Bundesländer mit restriktiveren Vorschriften dieser Regelung anpassen. Im Interesse einer bundesweiten Vereinheitlichung können wir uns auch eine Anpassung der brandenburgischen Regelung vorstellen, sofern diese dann nicht restriktiver ausfällt als bisher. Wir unterstützen und befürworten Angebote im schulischen Bereich wie z.B. Projekttage oder Arbeitsgemeinschaften im Rahmen der Ganztagsbetreuung.
Beurteilung:
Die Linke will weiterhin Kosten und Bürokratie fürs Mitangeln.
Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?
Antwort Die Linke
Nein. Wir halten die Fischereiabgabe für ein sinnvolles Instrument, um Belange der Fischerei und des Angelns zu finanzieren. Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sowie Hege-, Pflege-. und Besatzmaßnahmen sollten Priorität haben. Anders als bei Haushaltsmitteln des Landes bietet die Fischereiabgabe durch die gesetzliche Zweckbindung eine hohe Finanzierungssicherheit und ist nicht jährlichen Haushaltsentscheidungen und Sparzwängen unterworfen. Die Höhe der Fischereiabgabe in Brandenburg halten wir für vertretbar.
4.
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?
Antwort Die Linke
Die Verwendung der Mittel im Rahmen der gesetzlichen Zweckbindung sollte regelmäßig überprüft werden. Staatliche Aufgaben des Gewässer- und Artenschutzes müssen anderweitig finanziert werden, doch können Projekte mit einer solchen Zielstellung im Einzelfall auch Anglern zu Gute kommen und sollten nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Vorhaben des Landesanglerverbandes machen einen erheblichen Anteil der in Brandenburg vergebenen Mittel aus.
5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?
Antwort Die Linke
Grundsätzlich halten wir es für richtig, dass der Sachverstand von Fachverbänden und Wissenschaft, der im Fischereibeirat repräsentiert ist, auch bei der Vorbereitung der Fördermittelvergabe (die letztlich von der Behörde entschieden wird) einbezogen wird. Allerdings sollte es Befangenheitsregeln geben, wenn Beiratsmitglieder selbst als Antragsteller auftreten.
Beurteilung:
Die Linke will weiterhin die Fischereiabgabe und auch weiterhin eine nicht an Anglern, Angeln und Anglerschutz sondern an Verbänden orientierte Vergabe.
Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"
Frage 6.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?
Antwort Die Linke
Ein grundsätzliches Angelverbot in Schutzgebieten lehnen wir ab. Es kann allerdings im Einzelfall notwendig sein, zum Schutz der Ufervegetation oder von störungsempfindlichen Arten eine räumliche Steuerung der Angelnutzung vorzunehmen. Das muss gebietsspezifisch anhand der Schutzziele bestimmt und begründet werden. Wichtig ist, dass für die Bevölkerung ausreichend Angelmöglichkeiten verbleiben und bei Konflikten für alle tragfähige Lösungen gefunden werden.
Beurteilung
Die Linke lehnt nicht grunsätzlich Angelverbote ab, möchte aber noch "genügend Angelmöglichkeiten".
> Sachkenntnis: Die Linke setzt Angeln oft mit Verbandsarbeit und Gewässerbewirtschaftung gleich und ist daher in den gefragten Themen Angeln, Angler und Anglerschutz nicht immer voll informiert und präsent.
Note 4
> Antwortgenauigkeit: Die Fragen wurden nur teilweise richtig verstanden. Verwechslung von Anglern und Bewirtschaftern
Note 3
> Antwortvollständigkeit: Es wurde zu allen Fragen etwas geschrieben. Allerdings wurde dabei nicht immer die Frage beantwortet.
Note 4
> Anglerfreundlichkeit: Die Linke verwechselt teilweise Angeln mit Gewässerbewirtschaftung, scheint aber nicht anglerfeindlich.
Note 3
Gesamtnote Die Linke Brandenburg: befriedigend bis ausreichend, 3,4
Antworten CDU Brandenburg (Gesamtnote: 4,0)
Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?
Antwort CDU
Mit fast 100 Haupterwerbsbetriebe in der Fischerei sind wir bundesweit Platz 1, auch beim Angeln ist Brandenburg mit rund 1500 Vereinen spitze. Wir können mit Stolz sagen, dass Angeln Teil unserer Kultur in Brandenburg ist. Ich selbst bin mit meinem Vater und meinem Bruder früher immer zum Angeln gegangen. Damit hängen einige meiner schönsten Kindheitserinnerungen zusammen.
Als Fischereiland haben wir deshalb in der Vergangenheit bereits viel für den Erhalt der Angelkultur und des Angelsports erreicht. Angeln ist neben Freizeitbeschäftigung aber auch elementarer Teil der Gewässerbewirtschaftung und Gewässerpflege. Deshalb werden wir uns auch in der nächsten Legislaturperiode dafür einsetzen, damit Brandenburg hier weiter an der Spitze bleibt und Angler weiterhin gute Bedingungen vorfinden werden. So wird sich die institutionelle Förderung der Jugendarbeit und die dauerhafte Sicherung des Zugangs zu Angelgewässern ebenso in unserem Wahlprogramm wiederfinden wie ein stärkerer Interessenausgleich bei der Ausweisung neuer Schutzgebiete.
Außerdem werden wir gemeinsam mit unseren polnischen Partnern dafür sorgen, dass sich eine Katastrophe an der Oder wie im vergangenen Jahr nicht wiederholt. Dazu bedarf es einer wissenschaftlichen Begleitung und Regelungen für die Einleitung in unsere heimischen Gewässer. Einen weiteren Schwerpunkt wollen wir auf Wiederansiedlungsmaßnahmen zum Beispiel für Aal und Lachs legen.
Beurteilung:
Die CDU scheint beim Angeln nur Vereine zu kennen und nicht Angler, Angeln und Anglerschutz an sich.
Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?
Antwort CDU
In Brandenburg hat das Angeln, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, eine lange Tradition und wird durch eine Vielzahl von regionalen Angelvereinen gefördert. Daher ist für uns klar: Die Jugendarbeit der hat eine besondere Stellung, die es weiter zu fördern gilt.
Gerade das Friedfischangeln stellt in Brandenburg eine besonders niedrige Einstiegshürde fürs Angeln dar. Dies ist auch für den Nachwuchs eine Chance, sich kontinuierlich und in altersgerechten Schritten dem Angeln zu nähern.
Aber: Die Artenkenntnis ist und bleibt jedoch ein wesentlicher Schlüssel für eine gute Ausübung dieser Tätigkeit. Nicht nur der Tierschutz, sondern auch die Auswirkungen auf die Gewässerökologie erfordern ein gewisses Maß an persönlicher Reife und Wissen. Eine pauschale Vereinfachung der ohnehin schon lockeren Regelungen ist daher aus unserer Sicht für Brandenburg nicht zielführend..
Beurteilung:
Die CDU will keine Möglicheit für kosten- und bürokratiefreies Mitangeln wie in den Niederlanden
Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?
4.:
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?
Antwort CDU
Die Fischereiabgabe dient u.a. der Fischbesatz- und Gewässerpflege. Gerade die ostdeutschen Anglerverbände mit ihrer historisch gewachsenen Struktur und den vielen selbst bewirtschafteten Gewässern tragen dazu bei, einen breiten, sozialverträglichen und kostengünstigen Zugang zum Angeln zu ermöglichen und partizipieren dadurch an der Fischereiabgabe.
Inwiefern die Verwendung der Mittel der Fischereiabgabe trennscharf zwischen Fischerei und Angelei getrennt werden kann, bleibt fraglich, daher ist eine ausschließliche Verwendung schwer zu definieren. Grundsätzlich steht die CDU als Partei der Rechtsstaatlichkeit für die notwendige politische Umsetzung der Rechtssprechung.
5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?
Antwort CDU
Die Entscheidung der Mittelvergabe aus der Fischereiabgabe liegt beim Landesamt für ländliche Entwicklung und Flurneuordnung. Ein direktes Einwirken der Verbände auf die Bescheidung ist uns nicht bekannt. Wir sehen insbesondere beim Landesanglerverband eine ausgeglichene und starke Stimme der Angler, der die Interessen seiner Mitglieder lösungs- und sachorientiert vertritt.
Beurteilung:
Die CDU will weiterhin die Fischereiabgabe.
Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"
Frage 6.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?
Antwort CDU
Bis zu 80% unserer bundesdeutschen Gesetzgebung wird durch Gesetze und Verordnungen der EU beeinflusst. Die EVP-Fraktion im Europäischen Parlament ist dabei ein Partner an der Seite der Angler. Aus unserer Sicht ist es an der Zeit, nach 20 Jahren noch einmal kritisch zu hinterfragen: Sind die Schutzziele in den Gebieten überhaupt erreichbar? Ist ein Verschlechterungsverbot in Zeiten des Klimawandels überhaupt noch realistisch?
Konkret bedeutet das für das Land Brandenburg, dass wir bei der Fortschreibung der FFH-Managementpläne die Landnutzung viel stärker berücksichtigen müssen, um drohende Bürokratie und Einschränkungen von vornherein auszuschließen. Durch die Implementierung in die integrierten Bewirtschaftungspläne kann somit das Angeln weitestgehend sichergestellt werden..
Beurteilung
Die CDU ist nicht gegen weitere Angelverbote, sie meint nur das Angeln könne "weitestgehend sichergestellt werden".
> Sachkenntnis: Die CDU setzt Angeln oft mit Fischerei und Gewässerbewitschaftung gleich und ist daher in den gefragten Themen Angeln, Angler und Anglerschutz nicht immer informiert oder präsent.
Note 4
> Antwortgenauigkeit: Bei der Beantwortung der Fragen wird immer wieder Angeln mit Gewässerbewirtschaftung verwechselt.
Note 4
> Antwortvollständigkeit: Es wurde zu allen Fragen geantwortet, allerdings nicht immer zur konreten Fragestellung sondern z. B. zu Gewässerbewirtschaftung statt zu Angeln und Anglern. Dahe nur teilweise und nicht vollständig.
Note 4
> Anglerfreundlichkeit: Die CDU verwechselt Angeln mit Gewässerbewirtschaftung. Dazu zählen augenscheinlich oft auch nur organisierte Sport- und Angelfischer für die CDU und nicht die Mehrheit der nichtorganiserten Angler.
Note 4
Gesamtnote CDU Brandenburg: ausreichend, 4,0
Antworten SPD Brandenburg (Gesamtnote: 4,0)
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?
Antwort SPD
Es gibt traditionell eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen dem LAV Brandenburg und der SPD. Der Ministerpräsident besucht seit Jahren regelmäßig die Jahreshauptversammlung des Verbandes, nimmt Auszeichnungen vor und erkundigt sich, wie die Landesregierung die Angler unterstützen kann. Auch der Vorstand des LAVB ist regelmäßig zu Gesprächen bei Dr. Dietmar Woidke. Daraus resultiert eine Reihe von Projekten, die den Anglern zugutekommen. So unterstützen wir das Vorhaben unserer Angler, die gerade zur „Flusslandschaft des Jahres“ erklärte Stepenitz und ihre Nebengewässer, wieder durchlässiger zu gestalten, um somit den natürlichen Aufstieg von Lachs und Meerforelle wieder zu ermöglichen.
Beurteilung:
Die SPD spricht nur vom Naturschutzverband LAVB und einem Naturschutzprojekt, nicht aber von Anglern, Angeln und Anglerschutz wonach gefragt wurde.
Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?
Antwort SPD
In Brandenburg dürfen Kinder ab 8 Jahren allein Angeln gehen! Auf Friedfisch, ohne Fischereischein und mit zwei eigenen Ruten. Den Jugendfischereischein für unter 18-Jährige geben unsere Fischereibehörden für die Kinder und Jugendliche aus, die einen Raubfischschein gemacht haben, oder die in anderen Bundesländern angeln wollen.
Und das alles zu erträglichen Kosten: mit 2,50 Euro Fischereiabgabe und ca. 20 Euro für die Angelberechtigung kann der Nachwuchs 15.000 ha LAVB- Gewässer erkunden, wenn da nicht die Schule wäre.
Beurteilung:
Die SPD will weiter für Kinder Bürokratie und Kosten beim Mitangeln.
Unsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?
Antwort SPD
Apropos Schule: in Brandenburg fließen große Teile der Fischereiabgabe u.a. auch in die märkischen Angelschulen verschiedener Träger, in Unterrichtsmaterialien und mehr. Auch die Angel-Lernfibel „Brandenburgs Jugend angelt“ wurde aus der Abgabe bezahlt.
Das gilt übrigens auch für den „Märkischen Angler“, der vierteljährlich an 75.000 Haushalte verteilt wird und ebenso für vielleicht Deutschlands größtes Kinder- und Jugendangeln, das jährlich vor den Sommerferien in Töplitz stattfindet.
Barriefreie Angelplätze? Unsere Unterstützung dafür hätten die Angler, wenn sie dieses Vorhaben im Obersten Fischereibeirat vortragen.
4.
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?
5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?
Antwort SPD
Nach unserer Kenntnis dürfen im Fischereibeirat die antragstellenden Verbände nicht abstimmen, wenn der vorliegende Antrag den jeweiligen Verband begünstigt. Die Förderung von Aalbesatz und Wiederansiedlungsprojekte kommen in Brandenburg tatsächlich den meisten Anglern zugute. Allein der LAVB mit seinen 16.000 ha bietet vielen Anglern in Brandenburg die Möglichkeit auch vom Aalbesatz zu profitieren. Und selbst eine Meerforelle, die durch das Wiederansiedlungsprojekt in einigen Flüsschen wieder gefangen werden kann, darf entnommen werden. Und was den Besatz bei den Fischern angeht: der LAVB hat mit den märkischen Fischern 15.000 ha als Verbandsvertragsgewässer ausgewiesen, so dass also auch viele Angler vom Besatz in diesen Gewässern profitieren.
Beurteilung:
Die SPD versteht die Problematik nicht. Sie schreibt, dass die Fischereiabgabe (die zu fast 100% von Anglern bezahlt wird), am Ende nur dem Verband und Vereinen und Bewirtschaftern bei der Gewässererhaltung zukommen soll. Dass Angler und nicht Vereine und Bewirtschafter die Abgabe zahlen und daher das Geld den Anglern und nicht den Vereinen und Bewirtschaftern zugute kommen muss, weiß die SPD nicht oder es ist ihr egal.
Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"
Frage 6.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?
Antwort SPD
Angelverbote aufgrund der genannten Kriterien sind uns so nicht bekannt. Aber wir wissen gleichwohl, dass insbesondere bei Verpachtungen durch Landesbehörden vereinzelt versucht wird, über FFH-Managementpläne Einfluss auf die Bewirtschaftung der Flächen zu nehmen. Aber hier gilt, was auch im Koalitionsvertrag der jetzigen, SPD-geführten Regierung steht: „In den Entwicklungskonzeptionen im Rahmen der FFH-Managementplanung ist auch der fischereiliche und naturschutzfachliche Sachverstand der organisierten Anglerschaft einzubeziehen und angemessen zu berücksichtigen.“
Dabei steht die SPD auf der Seite der Angler.
Beurteilung
Die SPD kennt keine Angelverbote, schliesst sie aber auch nicht aus.
> Sachkenntnis: Die SPD setzt Angeln rein mit Verbandsarbeit, Fischerei und Gewässerbewirtschaftung gleich und ist daher in den gefragten Themen Angeln, Angler und Anglerschutz nicht immer voll informiert und präsent.
Note 4
> Antwortgenauigkeit: Die Fragen wurden oft nicht richtig verstanden und daher nicht immer zielgenau beantwortet. Verwechslung von Anglern und Bewirtschaftern
Note 4
> Antwortvollständigkeit: Es wurde zu allen Fragen etwas geschrieben. Allerdings wurde dabei nicht immer die Frage beantwortet.
Note 4,0
> Anglerfreundlichkeit: Die SPD verwechselt teilweise Angeln mit Gewässerbewirtschaftung und ist rein auf Verbände und nicht auf Angler ausgerichtet. Insgesamt scheint sie aber nicht per se anglerfeindlich.
Note 4,0
Gesamtnote SPD Brandenburg: ausreichend, 4,0
Antworten GRÜNE Brandenburg (Gesamtnote: 6,0)
Leider hatten es die Grünen nicht nötig auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu antworten - und das trotz mehr als einer Erinnerung.
Wer angelnde Bürger so mißachtet, hat eigentlich eine noch schlechtere Note als die 6 verdient - die gibt es aber eben nicht:
Gesamtnote Grüne Brandenburg: schlechter als absolut ungenügend, 6,0
Antworten FREIE WÄHLER Brandenburg (Gesamtnote: 6,0)
Leider hatten es die Freien Wähler nicht nötig auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu antworten - und das trotz mehr als einer Erinnerung.
Wer angelnde Bürger so mißachtet, hat eigentlich eine noch schlechtere Note als die 6 verdient - die gibt es aber eben nicht:
Gesamtnote Freie Wähler Brandenburg: schlechter als absolut ungenügend, 6,0
Antworten AfD Brandenburg (Gesamtnote: 6,0)
Leider hatte es die AfD nicht nötig auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu antworten - und das trotz mehr als einer Erinnerung.
Wer angelnde Bürger so mißachtet, hat eigentlich eine noch schlechtere Note als die 6 verdient - die gibt es aber eben nicht:
Gesamtnote AfD Brandenburg: schlechter als absolut ungenügend, 6,0
Anhang:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir würden uns freuen, wenn sie den Lesern von Netzwerk Angeln - dem relevanten journalistischen Portal für Angler, Angeln und Anglerschutz - vor der Wahl zum Landtag/Abgeordnetenhaus Fragen beantworten könnten, wie sich ihre Landespartei zu verschiedenen Punkten im Bereich Angeln positioniert hat oder positionieren will.Einen solchen Wahlprüfstein veröffentlichen wir bei jeder relevanten Wahl, hier als Beispiel zur Wahl des EU-Parlamentes:
https://www.netzwerk-angeln.de/angelpolitik/369-antworten-zum-wahlpruefstein-zur-eu-wahl-zu-anglern-angeln-und-anglerschutz.htmlThema Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland
> Angeln wie Angeltourismus ist die einzige Nutzung der deutschen Gewässer, welche Ökologie und Ökonomie nachhaltig zusammen bringt.
> Angler sind die wahren Wächter der Gewässer, da sie auf Grund der Anwesenheit am Gewässer vieles mitbekommen, was Behörden oder anderen sonst verborgen bleibt.
- Positives, wenn sich durch Hege auch der Gewässerbewirtschaftung durch Angelvereine neue Arten ansiedeln.
- Negatives, wenn Angler als erste bemerken wenn mit einem Gewässer etwas nicht stimmt durch Einleitungen, Unfälle oder Sonstiges.
> Das praktische Angeln bietet noch eine der wenigen Möglichkeiten Zusammenhänge der Gewässer und Natur aus eigenem Erleben zu erfahren.
Nicht umsonst wurde von allen Bundesländern Angeln auf unsere Nachfrage als so wichtig erachtet, dass während der Corona - Maßnahmen das individuelle Angeln erlaubt blieb (siehe auch: https://www.netzwerk-angeln.de/angeln/angelszene/501-corona-virus-und-angeln-aktuelle-entwicklungen.html).Angeln ist die sinnvolle Freizeitbetätigung im Freien (als individuelle Betätigung gerade auch in Corona-Zeiten wichtig) ebenso wie wichtiger Wirtschaftszweig. Auch gibt es die Bedeutung der Angelvereine als Heger und Pfleger der Gewässer sowie mit deren bürgerschaftlichen Engagement mit den ökologischen, sozialen, kulturellen und traditionellen Vorteilen für die Gesellschaft.
Unsere Frage zu "Angeln in Deutschland - sozial, kulturell, ökologisch und ökonomisch wertvoll für Deutschland"
1.:
Welche konkreten Maßnahmen will ihre Partei für die kommende Legislatur in die politische Diskussion einbringen oder durchsetzen um konkret Angler, Angeln und Anglerschutz insgesamt zu stärken und zu fördern?Thema Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland
Die föderale Gesetzgebung zur Fischerei und damit auch zum Angeln ist in Bezug auf den Zugang zum Angeln für Kinder eine Katastrophe. Es ist in Deutschland uneinheitlich und in vielen Bundesländern Eltern- und Kinderunfreundlich.
> Je nach Bundesland bekommen Kinder ab Geburt einen Jugendfischereischein, in manchen ab 10 Jahren oder ab 12 Jahren oder es gibt und braucht gar keinen wie z. B. in Niedersachsen.
> Ein Jugendfischereischein erfüllt keinerlei Sinn und Zweck und ist nur unnötige Bürokratie.
> Ein Jugendfischereischein kann ohne weitere Bedingungen/Prüfung gekauft werden und berechtigt nur zum Mitangeln bei Erwachsenen, nicht zum selbstständigen Angeln.Dabei dürfen z. B. in Brandenburg Kinder ohne (Jugend)Fischereischein und ohne Begleitung Erwachsener ab 8 Jahren legal und selbständig auf Friedfische angeln.
In Niedersachsen dürfen Kinder dagegen erst ab 14 überhaupt eine Angel in die Hand nehmen (mit Ausnahme zur direkten Vorbereitung auf die Prüfung zum Fischereischein. Den man allerdings in Niedersachsen gesetzlich gar nicht zum Angeln braucht).Von einheitlichen Regelungen oder gleichen Lebensbedingungen kann hier also keine Rede sein.
Netzwerk Angeln plädiert daher für eine Regelung in der Art wie in den Niederlanden. Dort dürfen Erwachsene mit einer regulären Angelerlaubnis Kinder ohne weitere Bürokratie zum Angeln mitnehmen. Diese Kinder dürfen eine eigene, zusätzliche Rute zu den für den Angler erlaubten Anzahl Ruten nutzen und unter Aufsicht mitangeln. Dabei dürfen nicht mehr Fische entnommen werden als sie dem Inhaber der Erlaubnis alleine auch zustehen.
Viele Angler fordern daher für Deutschland, dass Kinder mit Erlaubnis der Eltern in jedem Bundesland die Möglichkeit bekommen sollen mit einer zusätzlichen Rute bei einem erwachsenen Inhaber einer regulären Angelerlaubnis unter Aufsicht ohne jede weitere Bürokratie mitangeln zu dürfen. Dies soll im jeweiligen Landesfischereigesetz und/oder der Fischereiverordnung festgeschrieben werden. Netzwerk Angeln unterstützt das.
Unsere Frage zu "Angeln für Kinder fördern in ganz Deutschland":
2.:
Wie steht ihre Partei zur Forderung eines unbürokratischen und gleichen Einstieges für Kinder und Jugendliche ins Angeln und werden sie dies als Landespartei zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse mit in ihr Programm aufnehmen, vertreten oder in sonst einer Weise fördern und unterstützen?Thema Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt
Obwohl die Gelder der Fischereiabgabe teilweise scheinbar korrekt ausgegeben werden (nach den Verordnungen der Länder), widersprechen sie meist den vom Bundesverfassungsgericht vorgegebenen Kriterien.
Insbesondere bei den Punkten:
>Gruppenhomogenität
> Besondere Finanzierungsverantwortung / Sachnähe der Abgabepflichtigen zum Erhebungszweck
> Gruppennützigkeit der Verwendung des Abgabeaufkommen
> Periodische Legitimation der SonderabgabeObwohl die Fischereiabgabe fast ausschließlich von Anglern aufgebracht wird, werden damit oft Projekte aus dem Natur-, Tier- oder Artenschutz bezahlt. Statt dass sie dem Angeln zugute kommen.
Dabei dürfen Angler rechtlich nicht einmal für Bewirtschaftung und damit auch nicht für Natur- und Artenschutz zuständig sein, das obliegt den Gewässerbewirtschaftern.Nur ein kleiner Bruchteil der Angler ist in Deutschland in Fischereiverbänden organisiert (unter 20 %). Dennoch werden aus der Fischereiabgabe fast ausschließlich Projekte und Mitarbeiter der Fischereiverbände quersubventioniert.
Statt dass etwas konkret für Angler und Angeln allgemein getan wird, die das ja bezahlen müssen.
Da meist noch diese Verbände selber in den Ausschüssen/Gremien zur Vergabe der Gelder sitzen, hat dies - milde ausgedrückt - den Anschein einer Selbstbedienung zu Lasten der Angler.Man sollte daher mit den Geldern aus der Fischereiabgabe ausschließlich Projekte für Angler und das Angeln fördern (die ja die Fischereiabgabe fast zu 100% aufbringen).
> Förderung von Kursen fürs praktische Angeln
> Studien über positive Wirkungen von Angeln
> Gezielte Öffentlichkeitsarbeit für das Angeln, unabhängig von Vereinen und Verbänden
> Einrichtung von barrierefreien Angelplätzen, auch abseits von Vereinsgewässern (frei zugänglich)
> Zuschüsse zu Fischereischeinkursen oder -prüfungenUnsere Fragen zu "Fischereiabgabe - das Geld wird falsch eingesetzt"
3.:
Setzt sich ihre Partei zur Abschaffung der aktuellen Form der Fischereiabgabe und der falschen Verwendung der Gelder ein (insbesondere da Länder ohne Fischereiabgabe wie Niedersachsen, Sachsen und Bremen erfolgreich aufzeigen, dass alle daraus finanzierten Dinge auch ohne die Fischereiabgabe finanziert werden können)?4.
Was wird ihre Partei konkret unternehmen um im Falle einer Beibehaltung der Fischereiabgabe sicherzustellen, dass die Fischereiabgabe im Sinne des Bundesverfassungsgerichtes ausschließlich direkt für Belange der Angler eingesetzt wird und wird ihre Partei in Zukunft Sorge tragen, dass zum Beispiel Projekte zum Artenschutz und Gewässerschutz sowie Projekte für die Bewirtschafter/Berufsfischer aus anderen Mitteln gefördert werden?5.:
Wird ihre Partei dafür sorgen, dass die Verbände (die aktuell überproportional von den Geldern profitieren) nicht mehr in Entscheidungen zur Vergabe der Gelder einbezogen werden?
Thema immer mehr Angelverbote verhindern
Im Rahmen der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” sollen Angelverbote kommen ( Zitat DRAFT TECHNICAL NOTE ON CRITERIA AND GUIDANCE FOR PROTECTED AREAS DESIGNATIONS, EUROPEAN COMMISSION DIRECTORATE-GENERAL ENVIRONMENT: „extraktive Tätigkeiten wie der Bergbau, die Fischerei, Jagd oder Forstwirtschaft sind nicht mit dem Schutzniveau vereinbar“).
Ebenso werden im Rahmen von Natura2000 in Deutschland immer wieder (laut EU-Vorgaben) unnötige Angelverbote verhängt.Dabei gibt es von der Bundesrepublik bezahlte Studien die nahelegen, dass Angeln und von Anglern bewirtschaftete Gewässer nicht nur nicht schaden (bei Vögeln, Libellen, etc.)!
Sondern im Bereich der Fische sogar eine größere Artenvielfalt als gleiche, unbewirtschaftete Gewässer aufweisen.Zum Beispiel das Projekt Baggersee mit mit Prof. Arlinghaus (IGB) und Prof. Klefoth (Ökologie und Naturschutz, Hochschule Bremen) zeigt auf, dass gerade Bewirtschaftung durch Angler für mehr und nicht für weniger Artenvielfalt sorgen kann.(https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/jfb.13989, https://www.ifishman.de/projekte/baggersee/uebersicht-baggersee/, Förderung durch Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) (Förderkennzeichen 01LC1320A, 01LC1320B und 3514685C20)) des Berliner Leibnitz-Institut für Gewässerökologie (IGB) und Binnenfischerei).
Weitere Studien/Veröffentlichungen dazu:
Status of aquatic and riparian biodiversity in artificial lake ecosystems with and without management for recreational fisheries: implications for conservation (https://www.ifishman.de/publikationen/einzelansicht/1787-status-of-aquatic-and-riparian-biodiversity-in-artificial-lake-ecosystems-with-and-without-mana/)
Einfluss anglerischer Bewirtschaftung auf die Biodiversität von Baggerseen: Eine vergleichende Studie verschiedener gewässergebundener Organismengruppen (https://www.ifishman.de/publikationen/einzelansicht/1793-einfluss-anglerischer-bewirtschaftung-auf-die-biodiversitaet-von-baggerseen-eine-vergleichende)
Baggerseen sind Refugien für die Artenvielfalt (https://www.ifishman.de/publikationen/einzelansicht/1734-baggerseen-sind-refugien-fuer-die-artenvielfalt/.)
Unsere Frage zu "Immer mehr Angelverbote verhindern"Frage 6.:
Was wird ihre Landespartei konkret unternehmen, um weitere Angelverbote im Rahmen von Natura 2000 und der “EU-Biodiversitätsstrategie 2030” in ihrem Bundesland zu verhindern?
Fragen wie Antworten sind zur Veröffentlichung gedacht.
Wir würden uns freuen, wenn sie die Fragen bis 19.02. 2021 beantworten könnten.
Informationen die nicht veröffentlicht werden sollen, bitte deutlich kennzeichnen.
Bei Nachfragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Anhang [2], Hintergrundinfos zu Nichtantworten
Um Antworten möglichst aller angemailten Parteien zu erhalten, sende ich bei ausstehender Antwort immer rechtzeitig vor Veröffentlichung nacheinander 2 Erinnerungen. Das passiert öfter und wird von den meisten Parteien als guter Service von Netzwerk Angeln gesehen.
Neu ist, dass immer mehr Bundesländer von Organisationen wie Verbänden, Vereinigungen, Initiativen und Interessengruppen bei Wahlprüfsteinen das Nutzen eines vorgegeben Formulars (mit viel zu wenig Platz für die Fragen von Netzwerk Angeln) verlangen.
Netzwerk Angeln als Website und ich als Person sind aber keine Organisation.
Sondern ich bin selbständiger Journalist als Person. Netzwerk Angeln ist eine alle Anforderungen an professionellen Journalismus erfüllende Website. Laut Schreiben des Geschäftsführers des "Deutschen Journalistenverband, Landesverband Baden-Württemberg e.V." vom 03.02. 2022. Extra für die Parteien zum besseren Verständnis verfasst, als ich dem DJV das Problem mit den Formularen für Organisationen geschildert hatte.
Immer wenn mich daher Parteien aus Ländern mit dem System des Onlineformulares auf dieses verweisen wollen, erkläre ich ausführlich, dass ich keine Organisation bin, für welche auch ausweislich der entsprechenden Seiten der Parteien (Screenshots sind gemacht) diese Formulare gelten. Sondern eben Presse. Dazu hänge ich dann das Schreiben vom Deutschen Journalistenverband an. So, dass dies jeder Parteifunktionär auch nachvollziehen und verstehen sollen könnte.
Die meisten Parteien in den meisten Ländern sehen dies dann auch folgerichtig ein und senden mir die Antworten auf die Fragen von Netzwerk Angeln zu.
Ich bedanke mich daher nochmal ausdrücklich bei allen antwortenden Parteien!
Bei den Parteien, die trotz Erinnerungen und/oder eindeutiger Erklärung unsererseits bei ihrem arroganten sowie bürger-, presse- und anglerfeindlichen Verhalten mit Nichtbeantwortung meiner Fragen geblieben sind, veröffentliche, erkläre und bewerte ich dies wie auch in diesem Fall.