Angler werden immer wieder von verschiedenster Seite und von verschiedensten Gruppen und Organisationen angegriffen. Einschreiten und etwas dagegen unternehmen können Verbände nur, wenn sie auch davon wissen. Netzwerk Angeln wird zum einen von vielen Anglern über solche Vorgänge informiert. Zum anderen unterhält Netzwerk Angeln auch eine professionelle Medienbeobachtung.
So hat die Redaktion schon seit einiger Zeit Kenntnis von einem Artikel auf der Seite eines baden-württembergischen Verbandes für Wasserkraft, der alle Angler in ganz Deutschland, in diesem Fall auch speziell organisierte Sport- und Angelfischer, angreift. Ebenso wird die Naturschutzintention der Fischereiverbände hinterfragt.
Aufgrund der Veränderungen beim baden-württembergischen Landesfischereiverband durch den Rücktritt des Präsidenten bestand die Chance, dass die Naturschutzverbände der organisierten Sport- und Angelfischerei diesem Angriff nun aktiv und ohne "Sachzwänge" durch politische Rücksichtnahme/Koalitionen entgegen treten könnten. Sie könnten sowohl die „Argumente“ der Wasserkraftverbandes richtig stellen wie auch öffentlich klar für Angler und Angeln eintreten.
Da es sich zwar um einen baden-württembergischen Wasserkraftverband handelt, der hier aber alle Angler und die Angelfischerverbände in ganz Deutschland pauschal angreift, haben wir neben dem Landesfischereiverband Baden-Württemberg auch den DAFV als Bundesverband informiert.
Die Kritik des Vereines / Verbandes Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg an Anglern und Angeln
In dem Artikel auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg „SIND ANGLER UND FREIZEITFISCHER AUCH TIER- UND NATURSCHÜTZER?“ diffamiert und kritisiert der Autor die Angler. Dabei auch insbesondere die Naturschutzverbände und Funktionäre der organisierten Sport- und Angelfischerei. Scheinbar will sich dieser Wasserkraft-Verband so zur Wehr setzen gegen Vorwürfe aus dem Bereich des Naturschutzes gegen Gewässerverbauung und massenweises Töten von Fischen in Wasserkraftturbinen.
Dabei wird beim Kampf gegen Angler und Funktionäre der Naturschutzverbände der organisierten Sport- und Angelfischer weder vor unsinnigsten Vergleichen, Diffamierungen und nicht haltbaren Vorwürfen halt gemacht, noch vor Dingen die in keinem Zusammenhang mit Wasserkraft in Deutschland stehen.
Nachfolgend einige Screenshots aus dem Artikel als verdeutlichende Zitate:
Der Landesfischereiverband Baden-Württemberg und die Wasserkraft
Zwar hat sich auch der Landesfischereiverband Baden-Württemberg unter Präsident von Eyb vordergründig immer gegen Wasserkraft ausgesprochen. Dazu gibt es unzählige Veröffentlichungen auf den Seiten des Verbandes. Speziell in einem Interview des jetzigen DAFV-Öffentlichkeitsmitarbeiters Olaf Lindner (damals zuständig für Öffentlichkeitsarbeit im LFV-BW) zum Amtsantritt von Präsident Arnulf von Eyb wurde auch Kritik an der Wasserkraft geäußert.
Von Eyb: ….. Des Weiteren sieht der LFVBW den Neubau von kleinen Wasserkraftanlagen sehr kritisch. Es geht um die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, den Erhalt und die Weiterentwicklung von Gewässerrandstreifen bei gleichzeitiger Eigentümerentschädigung, ein wirksames Kormoranmanagement und das Aalfangverbot am Rhein - also die Themen sind vielfältig.
Letztlich zählt aber das praktische Tun und nicht der Inhalt von Interviews. Und da wurde auch von der Partei von Arnulf von Eyb, der CDU als Juniorpartner der GRÜNEN, der Ausbau der Wasserkraft gefordert! Diese Forderung zum Ausbau der Wasserkraft wurde dann auch im Koalitionsvertrag mit den GRÜNEN festgeschrieben.
Der Ex-Präsident des LFV – BW, der CDU-Landtagsabgeordnete Arnulf von Eyb hat zusammen mit seinem Fraktionskollegen, dem Präsidenten des hier genannten Wasserkraftverbandes, Karl-Wilhelm Röhm , diesen Koalitionsvertrag zwischen GRÜNEN und CDU mitgetragen. Er hat trotz der Förderung der Wasserkraft nicht öffentlich wahrnehmbar kritisiert oder dagegen gearbeitet und gestimmt.
Wir wollen den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter vorantreiben und dafür die Rahmenbedingungen so gestalten, dass ausreichend Anreize für den Ausbau dieser Energiequellen geschaffen werden. Um erfolgreich zu sein, gilt es die vorhandenen Potenziale bei Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie verantwortungsbewusst zu nutzen
Netzwerk Angeln informierte DAFV und Landesfischereiverband Baden-Württemberg
Nach dem fristlosen Rücktritt von Arnulf von Eyb besteht nun die Möglichkeit, dass LFV-BW und DAFV diesem und weiteren gegen Angler gerichteter Artikel aus der Wasserkraftbranche öffentlich entgegen treten und das richtig stellen können. Daher hat Netzwerk Angeln nun DAFV und den Landesfischereiverband Baden-Württemberg über den Artikel des Vereines / Verbandes „Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg“ informiert.
Mail an DAFV und LFV BW
Sehr geehrte Frau Dr. Happach-Kasan,
sehr geehrter Herr Seggelke,
sehr geehrter Herr Lindner,
sehr geehrter Herr Kehle,
sehr geehrter Herr Sosat,sehr geehrte Damen und Herren,
Netzwerk Angeln unterhält eine professionelle Medienbeobachtung. In der ist uns bereits vor längerer Zeit ein Artikel der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V aufgefallen. Darüber möchten wir den DAFV und seinen Mitgliedsverband, den Landesfischereiverband Baden-Württemberg e.V., informieren.Der Link zum Artikel:
http://www.wasserkraft.org/index.php/fischerei-oekologie-ganz/angler-und-naturschutz.htmlIn diesem Artikel wird das Angeln selber sowie die Naturschutzverbände der organisierten Sport- und Angelfischerei in Deutschland und deren Funktionäre sowie deren Intention als Naturschutzverband angegriffen. Als Argumente gegen Angler werden z.B. Berichte über das Angeln in Neuseeland angeführt. Dies wird genauso negativ beurteilt wie die Gewässerbewirtschaftung der Angelvereine durch Besatzmaßnahmen.
Aufgrund dieser und zahlreicher weiterer Vorwürfe wird vom Autoren des Wasserkraftverbandes bezweifelt, dass es eine größere Zahl an Natur- und tierschutzgerechten organisierten Anglern geben würde.
Auch die Verantwortung der WKW-Betreiber beim sensiblen Thema Aal wird im Artikel unter Hinzuziehung selektierter Aussagen (auch von Verbandsfunktionären der organisierten Sport- und Angelfischerei) und unter Hinweis auf Anglerfänge relativiert.
Es wird hierbei auch die heutige Einstellung des DAFV kritisiert, dass Aalangelverbote nicht gerechtfertigt sind.
Da der LFV-BW-Präsident Arnulf von Eyb als CDU-Landtagsabgeordneter mit seiner Fraktion unter den GRÜNEN den Ausbau der Wasserkraft mit beschlossen hat (siehe Koalitionsvertrag), war für uns ein tätig werden des Verbandes im Sinne der Angler und gegen Wasserkraftbetreiber bislang nicht zu erwarten.
Zudem handelt es sich beim Präsidenten des angesprochenen baden-württembergischen Wasserkraftwerkverbandes (Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg (AWK BW), http://www.wasserkraft.org/index.php/Vereinsorgane.html) auch noch um Karl Wilhelm Röhm, einen Fraktionskollegen und Parteifreund von Arnulf von Eyb.
Durch den Rücktritt des Präsidenten des LFV-BW, Arnulf von Eyb, sind diese „Sachzwänge“ wohl nicht länger gegeben und es ergibt sich nun für den Nachfolger im LFV-BW und für den DAFV die Möglichkeit, im Sinne der Angler gegen diesen Artikel der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V einzuschreiten und dem auch öffentlich klar entgegen zu treten.
Es würde uns freuen, wenn Sie uns mitteilen könnten ob, und wenn ja wann und wie der DAFV und seine Mitgliedsverbände hier tätig werden wollen.
Wir bitten aus redaktionellen Gründen um Beantwortung der Fragen bis zum 01.02. 2019
Fragen wie Antworten sind zur Veröffentlichung gedacht.
Daher bitte Hintergrundinformationen oder nicht zur Veröffentlichung vorgesehen Punkte genau kennzeichnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Finkbeiner
Antworten von DAFV und LFV BW
Im Gegensatz zu vorherigen Anfragen an den DAFV wurde weder die Anfrage noch die diesbezügliche Nachfrage beantwortet. Auch der Landesfischereiverband Baden-Württemberg antwortete nicht. Da Netzwerk Angeln eine Reaktion auf eine solche Verunglimpfung organisierter Sport- und Angelfischer seitens der Naturschutzverbände der organisierten Sport- und Angelfischer im DAFV für dringend geboten hielt, baten wir wegen der Nichtreaktion des DAFV und des LFV-BW den Präsidenten des gemeinsamen Dachverbandes der Fischer und der Sport- und Angelfischer, Dr. Gero Hocker, um Hilfe.
Da auch nach über 6 Wochen trotz des Einsatzes von DFV-Präsident Dr. Gero Hocker keinerlei Reaktion seitens der von ihm nun direkt informierten Verbände erfolgte, können wir hier leider nur unsere Nachfrage an Dr. Hocker und seine Rückmeldung an uns wieder geben:
Dr. Gero Hocker hatte diese Information aus unserer untenstehenden Mail nochmal so an den DAFV weitergegeben.
Der Verband würde die Angelegenheit weiter verfolgen, so das Büro von Gero Hocker.
Unser Schreiben an Dr. Hocker
Sehr geehrter Präsident Dr. Hocker,
lieber Gero,
ich möchte Dir und dem DFV eine Mail weiterleiten, mit der ich den Spartenverband im DFV, den DAFV und dessen Mitgliedsverband Landesfischereiverband Baden-Württemberg, schon informiert hatte.
Und zwar über eine überregional bedeutende Diffamierung der Angler in ganz Deutschland durch die Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V (http://www.wasserkraft.org/index.php/fischerei-oekologie-ganz/angler-und-naturschutz.html).
Ebenso wurden die Naturschutzintentionen der Verbände der organisierten Sport- und Angelfischerei in ganz Deutschland durch die Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke Baden-Württemberg e.V , einem Wasserkraftverband in Baden-Württemberg diffamiert.
Leider kam keinerlei Antwort oder Reaktion seitens DAFV oder LFV-BW auf meine Benachrichtigung.
So möchte ich gerne den DFV als Dachverband der Fischer und Angler bitten, sich hier für die Belange der Angler einzusetzen.Man muss in meinen Augen gegen solche Diffamierungen vorgehen, die ALLE Angler und Fischereiverbände in ganz Deutschland betreffen.
Hier besteht die Möglichkeit, dass weitere Wasserkraftverbände bis zum Bundesverband ebenfalls diese Diffamierung von Anglern und Verbänden der organisierten Sport- und Angelfischerei aufnehmen.
Zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Mail befand sich die Seite des Wasserkraftverbandes im Wartungsmodus, so dass ich die von uns gesicherten Screenshots mit sende (Anhang). Inzwischen ist die Seite mit dem diffamierenden Artikel wieder erreichbar.
Ich würde mich freuen, wenn hier der DFV im Rahmen seiner Möglichkeiten tätig werden könnte oder seine Spartenverbände zum konkreten Handeln anregen könnte.
Fragen wie Antworten sind zur Veröffentlichung gedacht.
Daher bitte Hintergrundinformationen oder nicht zur Veröffentlichung vorgesehen Punkte genau kennzeichnen.
Für eine schnelle Rückmeldung wäre ich dankbar.
Sollten es Fragen geben, würde ich mich freuen, wenn Du einfach anrufen würdest.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Finkbeiner
Fazit der bisherigen Schreiben und Gespräche
Dass hier weder DAFV noch der LFV-BW reagieren - selbst nicht auf Anfrage und nach Information durch den Präsidenten des DFV, Dr. Gero Hocker - gibt allen Anglern und den im DAFV organisierten Landesverbänden und deren Vereine zur Besorgnis Anlass.
Da vom DAFV keine augenscheinlich Bewegung zu erwarten ist, kann man nur hoffen, dass Dr. Hocker hier die richtigen Schlüsse zieht und im Sinne der Angler, des Angelns und des Anglerschutzes handelt. Der DAFV und seine Mitgliedsverbände sind dazu ja scheinbar entweder nicht willens oder nicht in der Lage.