Bereits im Vorahr reifte in meiner Angel-Clique der Plan doch mal gemeinsam nach Norwegen zu fahren. Schnell waren 6 Mitfahrer gefunden - nach einigen Diskussionen wurde dann auch ein Reiseziel festgelegt: Imarsundet , ein Sund an der Trondheimsleia, gegenüber der bekannten Insel Smöla.

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der Imarsund

Nun hätte die Reise eigentlich losgehen können, doch dann mussten 2 Teilnehmer die Reise absagen und es wurden Ersatzteilnehmer gesucht. Da ich zuvor bereits angedeutet hatte, dass ich eigentlich nicht mitfahren möchte, im Notfall aber kurzfristig aufspringen könnte war ich nun quasi ungefragt mit im Boot.

Den zweiten freien Platz konnten wir dann glücklicherweise ebenfalls recht rasch aus unserer Clique rekrutieren. Trotz allem waren wir schon ein ziemlich bunt zusammengemischter Haufen. 4 Norwegen-Neulinge (Corinna, Helmut, Arni und Tobias) mein Kumpel Patrick mit 10 Norwegen-Reisen auf dem Buckel und meine Wenigkeit.

Routenplanung & Anreise

Bereits bei der Planung zeigte sich, dass es da doch unterschiedliche Interessenslagen gibt. Ein größerer Diskussionspunkt war die Anreise. Während Patrick und ich Norwegen ja bereits kennen ging es uns darum möglichst schnell und ohne große Umwege an unser Reiseziel zu gelangen.

Bei den Neulingen wollte man die Chance nutzen und möglichst viel von Skandinavien sehen. Mit der Fähre von Rostock nach Gedser, dann mit dem Auto über die Öresundbrücke an der schwedischen Ostküste hoch und dann Richtung Norwegen schwenken und bei der Gelegenheit auch gleich noch den Umweg über die Atlantik-Straße zwischen Molde und Kristiansund mitnehmen. Sightseeing und Anreise in einem.

Wir konnten uns dann aber irgendwann doch darauf einigen, dass wir uns diese Ochsentour sparen und entschieden uns von Frederikshavn die 9 Std. Fähre nach Oslo zu nehmen.
Diese war erschwinglich (217€ inkl. 1 VW-Bus , 6 Personen und 3 Kabinen) und wir konnten ein paar Stunden schlafen.
Auf dem Rückweg sollte es dann Oslo - Kiel mit der Colorline werden.

Nachdem die grobe Reiseplanung abgeschlossen war, ging es an die konkreten Vorbereitungen. Einkaufslisten wurden geschrieben, Angelgerät und Floater mussten für die Einsteiger angeschafft werden und irgendwann kam irgendwer auf die Idee
dass wir noch selber Pilker gießen müssten. Boaah... Pilkergießen... ich habe doch eh schon mehr selbstgegossene Pilker und Grundbleie hier rumliegen als ein Mensch tragen kann. Aber gut - der Vorfreude auf den Trip würde es sicherlich nicht schaden.

So verbrachten wir einen Sonntag damit, Pilker und Bleie zu gießen:

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An einem Freitag-Nachmittag, dem 13.05 ging es dann aber endlich los.
Wir hatten uns einen VW T6 9-Sitzer mit kurzem Radstand angemietet, dieser fällt bei der Colorline noch unter PKW da er unter 2m hoch, und unter 5m lang ist. Das ist natürlich praktisch. Unpraktisch ist, dass wir mit 6 Mann inkl. Gepäck mit diesem 9-Sitzer nach Norwegen fahren sollten.

Meine Hinweise sich bei der Mitnahme auf das Wesentliche zu begrenzen, wurden verschiedenen interpretiert. Die Zahl der Ruten welche meine Kollegen eingepackt hatten varierten zwischen 2 und 7.

Letztlich war es wie immer: Ein viel zu kleiner Kofferraum und ein viel zu großer Berg an Zeug das mit nach Norwegen soll - und auch wie immer, haben wir es dann doch schon irgendwie untergebracht.

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Um uns Unmengen an PET-Flaschen etc. zu sparen, haben wir einen Wassersprudler und Sirup mitgenommen, das war eine prima Idee. So ein Gerät nimmt nicht viel Platz weg und macht wenig Müll.

Trotz dem anstehenden Pfingstwochenende war die 1150km lange Anfahrt bis nach Frederikshavn absolut problemlos, kein Stau, keine Verzögerungen, keine Pannen.

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Auf der Stena Saga angekommen legten wir uns erstmal aufs Ohr und wurden dann vom Fährpersonal ca. 2 Std. vor Ankunft geweckt, die Einfahrt in den Oslofjord konnten wir uns so noch in Ruhe anschauen.

Am Samstag gegen 18.30 Uhr rollte der VW-Bus dann erstmals auf norwegischen Boden. Als wir erstmal Oslo hinter uns gelassen hatten bemerkte man plötzlich dass es im Auto stiller wurde - man war mit "schauen" beschäftigt.

Vorbei am Mjøsa, dem größten See Norwegens hangelten wir uns die E6 hoch, um dann in Richtung Elverum abzubiegen und die R3 entlang der Glomma hochzufahren. Irgendwann stand auf der rechten Seite plötzlich ein riesiger Elch, da mussten wir natürlich sofort anhalten und ein klassisches Touri-Foto unserer Reisegruppe machen.
Wie ich mittlerweile weiß, ist es der größte Elch der Welt: http://www.nrk.no/ho/storelgen-er-pa-plass-1.12604054

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Keine 10 Kilometer später dann entdeckten wir plötzlich einen echten Elch am Wegesrand. Die Aufregung im Fahrzeug war riesig, Fotoapparate wurden gezückt, die Schiebetüre wurde geöffnet - die Fotos sind natürlich (wie immer!) nix geworden, der Elch war zu weit weg, und es war zu dunkel.

In dem Getümmel ist aber einer meiner Turnschuhe aus dem Auto gefallen - was ich zum Glück schon bald bemerkte. Also fuhren wir ca. 2 Kilometer zurück und sammelten meinen Turnschuh wieder von der R3 auf. Unglaublich.

Als wir bei Ulsberg dann wieder auf die E6 gelangten war es schon merklich ruhiger im Auto - die Müdigkeit hatte die Reisenden überkommen. Unser Fahrer war aber glücklicherweise noch topfit und so fuhren wir unaufhaltsam in Richtung Imarsundet.

Auf der E39 wurden wir dann von einigen Schneeschauern begleitet - die aber zum Glück bald wieder verschwanden. Irgendwann in den frühen Morgenstunden war es dann tatsächlich soweit und wir kamen am Ferienhaus an.

Wie im Vorfeld vereinbart, hatte uns der Vermieter den Schlüssel in der Türe stecken lassen so dass wir sofort ins Haus konnten.


Imarsundet - Perle der Trondheimsleia

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Schnell die verderblichen Sachen in den Kühlschrank geräumt, und dann erstmal die müden Knochen strecken und eine kleine Mütze Schlaf nehmen.

Gegen 10 Uhr wurde ich dann von einem Klopfen an der Haustüre geweckt. Es war unser Vermieter Tommy. Er spricht super Englisch was uns den Schreibkram, die Bootsübergabe usw. sehr erleichterte - im Prinzip dauerte das keine 10 Minuten und es waren dennoch keine Fragen offen. Super!

Einige Mitreisende schliefen noch - ich war allerdings schon heiß endlich rauszufahren und zu angeln. Bis endlich alle starklart zur ersten Ausfahrt waren, schnappte sich Patrick die Spinnrute und machte ein paar Würfe von unserer Terrasse aus. Es war genau der 4. Wurf der die Bremse aufheulen ließ - ein 56cm langer Pollack. Na das geht ja schön los.

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Patrick mit Pollack von der Terrasse

Die erste Ausfahrt in den Imarsund

Dann aber ging es endlich das erste Mal aufs Meer. An der Imarsundbrücke stellten wir die Boote das erste Mal in die Drift. Ich war durchaus gespannt, wie meine beiden Bootskollegen Corinna und Helmut nach monatelanger "theoretischer Vorbereitung" mit Magazinen und DVDs das Meeresangeln in Norwegen denn nun angehen würden.

Ich sah Gummifische am 40g Kopf mit denen wohl gepilkt werden sollte. Das war im Sund bei 35m Tiefe zum "pilken" wohl nicht die beste Wahl. Ich fragte dann, ob ich einen Tipp geben dürfe, montierte einen 125g Pilker und erklärte meinen Bootskollegen kurz wie man Grundkontakt feststellt, wie und warum man überhaupt pilkt. Keine 2 Minuten und sie hatten den Dreh raus.
Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Es dauerte dann auch keine 5 Minuten und die ersten kleinen Köhler kamen ins Boot. Am nächsten Spot angekommen pilkten wir fleißig und schon bald konnten wir den ersten brauchbaren Fisch an Bord vermelden, ein Leng hatte sich Corinnas Pilker geschnappt.

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Corinna mit Leng auf Pilker

Im Verlauf der ersten Ausfahrt kamen dann noch einige z.T. ganz ordentliche Dorsche in unser Boot. Jeder auf dem Boot hatte schöne Fische gefangen und wir konnten den Heimathafen wieder ansteuern. Beim danach folgenden gemeinsamen Kaffeetrinken gab es viel zu erzählen.

Superlative, begeisterte Augen - oh oh .. da ist ein Norge-Virus in der Luft dachte ich mir.  

Das Angeln im Imarsund und der Trondheimsleia


Nachdem wir uns dann halbwegs ausgeschlafen hatten ging es nächsten Tag wieder aufs Meer. Die Lust aufs Angeln war bei allen spürbar.

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Der Wind war etwas stärker sodass wir in den Schären blieben und nachdem es auch dort etwas kappelig wurde verzogen wir uns in eine windgeschütze Bucht. Dort sah es mit Fisch aber irgendwie mau aus - als wir gerade umsetzen wollten fing Corinna jedoch einen kleinen Schelli. Wo kleine sind, sind vielleicht auch Größere?

Schnell wurde der Pilker gegen ein Blei getauscht und ein Fischfetzen an einem Beifänger montiert. Naturköderangeln light, mit 200g Blei auf 40m Wassertiefe. Ich war gerade noch dabei, Fischfetzen zu schneiden, da kippte meine Rute plötzlich auf und irgendwas zog am anderen Ende.

Ein Leng hatte zugeschlagen, nach 5 Minuten Naturköderangeln - das ging flott. Bei weiteren Driften konnten wir weitere Lengs in Küchengröße anlanden.

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Helmut mit Leng auf Naturköder

Am Abend hielten wir einen kleinen Heimat-Abend mit Braten, Knödel und Bier ab. So lässt es sich aushalten.

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In den nächsten Tagen ging es anglerisch im Prinzip so weiter. Immerwieder konnten wir zum Teil richtig schöne Dorsche fangen, auch Lengs und Pollacks waren immer wieder dabei.

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Patrick mit starkem Dorsch

Seelachse in relevanten Größen (über 60cm) gab es vereinzelt rund um die in den Schären angesiedelte Lachsfarm. Dort waren täglich bis zu 8 andere Angelboote unterwegs die eine Drift um die andere an der Lachsfarm machten. Zwischendurch kam immerwieder der Lachsfarm-Katamaran und vertrieb die Boote.
Ich glaub im ganzen Urlaub haben wir dort keine 3 Driften gemacht - das war uns einfach sauber zu blöd.

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Corinna mit Köhler

Sternstunden beim Uferangeln in Norwegen

Ein Abend nutzte ich dann mal um mit Patrick und Tobias vom Ufer aus mit der Spinnrute loszuziehen. Der Fähranleger in Sandvika (Fähre nach Smöla) war unser erstes Ziel. Direkt auf den 2 Wurf konnte ich dort einen Knurrhahn fangen.

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Franz mit Knurrhahn

Weiter ging es dann an den Fähranleger nach Tommervag - dort erlebten wir dann eine Sternstunde des Uferangelns. Bei traumhaftem Wetter fingen wir vom Ufer mit Gummifischen prächtige Dorsche. Das waren die besten 2 Stunden Angeln die ich seit langer Zeit hatte. Für mich persönlich ein echtes Highlight des Urlaubs.

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Tobias mit Dorsch vom Fähranleger

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Franz mit Ufer-Dorschen

Tolle Dorsche im Flachen

Nachdem die Temperaturen auf angenehme 15° geklettert waren, probierten wir es auch immer wieder aktiver direkt im Sund und wurden schon bald fündig. In den kleinen Buchten, bei Tiefen bis zu 20 Metern erlebten wir eine hervorragende Dorsch-Angelei.

Keine 3 Minuten vom Ferienhaus entfernt - geschützte Buchten, leichtes Gerät und schöne Fische. Das kommt meiner Vorstellung von Idealbedingungen beim Meeresangeln schon recht nahe.

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Helmut mit "Imarsundet-Durchschnitts-Dorsch"

Ausflug zur Atlantikstraße "Atlanterhavsveien"

Wir hatten bis dato ganz ordentlich gefangen, und da die "Atlantikstraße" noch in den Köpfen schwebte kamen wir auf die Idee eine Uferangeltour entlang der 8km langen Atlantikstraße zu machen.

Mit leichtem Gepäck ging es mit dem VW-Bus zunächst per Fähre nach Kristiansund um dann über bzw. unter dem Atlantiktunnel um dann von Karvag aus den Atlanterhavsvegen zu befahren.

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Leider hatten wir eines nicht auf dem Schirm: Ausgerechnet an diesem Tag wurden dort Filmaufnahmen gemacht und alle Parklätze waren gesperrt, außerdem war die Straße immerwieder während der Aufnahmen gesperrt.
Schöner Mist. So konnten wir nur einen einzigen Spot kurz beangeln und mussten richtig interessante Brücken und kleine Sunde unverrichteter Dinge zurücklassen. Schade - aber eines Tages werde ich dort garantiert noch ein paar Pollacks rauskitzeln.

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Auf der Rückfahrt mussten wir ca. eine halbe Stunde am Fähranleger in Kristiansund warten - klar was man da als Angler macht  Patrick konnte dann auch direkt einen stattlichen Pollack verhaften.

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Patrick mit gutem Ufer-Pollack

Da wir alle unglaublich auf Thai-Food stehen, und unsere organisatorischen Treffen während der Reisevorbereitung meistens mit einem Besuch bei irgendeinem Chinesischen Restaurant gekoppelt hatten, konnten wir nicht anders und mussten an diesem Verkaufswagen einfach stehen bleiben.

Das Thai-Essen war tatsächlich richtig gut, die Köchin eine Asiatin und die Preise für norwegische Verhältnisse sehr sehr annehmbar. Eine stattliche Portion Curry lag bei 99 norwegischen Kronen.

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Zu Hause angekommen machten wir noch etwas die kleinen Buchten und Unterwasserberge vor der Haustüre unsicher und konnten wieder eine tolle Dorschangelei erleben. Die Durchschnittsgröße lag bei ca. 65cm was aufgrund der geringen Wassertiefe und dem leichten Gerät einfach richtig Spaß brachte.

Naturköderangeln im Imarsund

Am nächsten Tag wollten wir es mal auf Plattfisch mit Rekern an Buttvorfächern probieren. Wir fuhren in eine kleine, laut Seekarte sandige Bucht und ließen die Köder hinab. Keine 2 Minuten später waren auf beiden Booten alle Ruten krum! Dorschalarm.

Wir bekamen keinen einzigen Plattfisch zu Gesicht, dafür erlebten wir hier eine wahre Dorsch-Sternstunde. Weiterhin stand auch noch ein "Tiefsee-Ausflug" auf dem Programm. Der "Glomskallen" ist ein 147m Berg in einem von tiefem Wasser umgebenen Fjord. Dort lließen wir schwere Grundmontage hinab. Als dann plötzlich ein dickes Schiff in unserer Nähe auftauchte hieß es rasch hochkurbeln.
Das trübte bei einigen Reiseteilnehmern die Faszination fürs Tiefsee-Angeln dann doch etwas.  Aber Aufgeben gibts nicht. Also wieder runter mit dem Zeug. Als wir uns gerade eine andere Stelle suchen wollten, bekam Corinna plötzlich einen Biss. Der gute Fisch stieg leider ca. 20m über Grund dann wieder aus. Ich hätte zu gerne gewusst was das war - sicher irgendein Fisch über 10 Pfund.

Da der Wind mittlerweile etwas aufgefrischt hatte, fuhren wir wieder in den Sund und versuchten es nochmal direkt vor der Haustüre auf einem 71-Meter Berg. Was eben noch misslang, glückte nun. Corinna bekam einen Biss - schlug an und pumpte einen astreinen Lumb an die Oberfläche.

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Corinna mit Lumb

Angeln direkt vom Steg!

Wenn wir uns im Ferienhaus aufhielten, warfen wir immerwieder mal mit der Spinnrute von der Terrasse aus. Das war mehr als Verlegenheitsangeln - wir konnten dabei immer wieder richtig gute Fische fangen.
Zum Beispiel konnte ich beim Terrassen-Angeln einen 72cm langen Dorsch erwischen:

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Franz mit Terrassen-Dorsch

Zwischendurch ließen wir auch mal unsere Actioncams am Steg nach unten auf den Meeresgrund und beobachteten dann später am Computer was dort alles so rumschwimmt - unglaublich. Neben zahlreichen Dorschen, Köhlern und kleinen Seelachsen sahen wir vor allem auch riesige Lippfische.

So einen dicken Lippfisch wollten wir haben - nach gefühlten hundert Würfen gelang es mir dann endlich mal einen auf einen kleinen Twister zu bekommen. Aber das war irgendwie nicht die richtige Methode. Glücklicherweise hatte Tobias einen kleinen Schwimmer in seinem Angelkasten - so montierten wir einen Reker an der Pose und ließen ihn am Steg treiben. Nachdem sich zunächst ein Pollack den Köder schnappte, und dann ein Dorsch war es endlich so weit und ein fetter Lippfisch hing am Haken.

Die Freude in der ganzen Truppe war groß. 6 Angler beschäftigen sich 2 Stunden damit einen Lippfisch vom Steg aus zu überlisten, während 10m entfernt ein traumhaftes Boot in einem super Angelrevier liegt. Just an diesem Tag hatten wir neue Hausnachbarn bekommen - ich möchte nicht wissen was die von uns gedacht haben  
Aber was solls - hat halt Spaß gemacht.

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Am letzten kompletten Angeltag nutzten Patrick und Tobias das Angebot unseres Vermieters um mit ihm auf den Hausberg zu wandern. Wir anderen 4 machten hingegen nochmal eine Ausfahrt auf Dorsch. Da wir nicht zu 4 in der Abdrift des Boots mit Rekern angeln konnten, beschränkte ich mich darauf mit Gummifischen in die Andrift zu werfen.

Und wieder erlebten wir direkt vor der Haustüre eine super Dorschangelei. Dorsch um Dorsch kam ins Boot, da wir zum Teil unter 10m Tiefe unterwegs waren setzten wir sehr großzügig zurück, die Fischkiste war ohnehin bereits sehr gut gefüllt.

Die letzte Ausfahrt in den Imarsund

Am Abend sollte dann die letzte Boots-Ausfahrt des Urlaubs folgen. Zusammen mit Patrick und Arni ging es abermals in den Sund um das auflaufende Wasser zu nutzen. An einer "neuen Stelle" hatten wir sehr interessante Echos. Trotz Windstille hatten wir ca. 1,5km/h Drift - alleine durch den Gezeitenstrom.

Das versetzte die Fische in Fresslaune. Wir ließen uns Parallel zum Ufer treiben und Patrick und ich warfen mit Gummis in die Andrift während Arni in der Abdrift mit Rekern angelte. Wieder waren es Wassertiefen unter 20 Metern die uns Fisch um Fisch bescherten.
Und es waren nicht nur Küchendorsche - auch ziemlich ordentliche Brocken konnten wir mit dem leichten Gerät verhaften. Gekrönt wurde das ganze noch durch Pollacks die zwischendurch immerwieder die Gummis attackierten. So ungefähr stelle ich mir das Angeln im Himmel vor. Einfach nur genial!

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Und dann kam der größte Moment des Urlaubs. Arni bekam auf einen Beifänger (irgendeine Dorschfliege) auf 18m Wassertiefe einen Biss. Man konnte während des Drills bereits sehen, dass es kein schlechter Fisch war.
Als der Fisch erstmals an der Oberfläche sichtbar war, sagten wir nach einem flüchtigen Blick: "Oh, ein schöner Pollack" - doch als der Fisch in der Kiste lag, meinte Patrick: "Das ist doch kein Pollack."

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Ein Blick ins Maul zeigte ein ziemlich beeindruckendes Gebiss. Das kann dann ja nur ein Seehecht sein, dachten wir uns. Noch keiner aus unserer Truppe hat jemals einen Seehecht gefangen und es war so ein kleiner Wunsch vielleicht in diesem Urlaub mal einen zu erwischen.

Umso mehr freuten wir uns - schickten gleich eine Nachricht an die anderen. Fuhren voller Freude nach Hause, filetierten den Seehecht als letzten Fisch des Urlaubs. Beschrifteten die Filets dick und fett mit "Seehecht" und feierten dann bei 3 oder 4 guten Gläsern den tollen Fang.

Der letzte Tag stand dann im Zeichen der Abreise. Wir verstauten alles, übergaben Boote und die Hütte und konnten pünktlich die Heimreise antreten. Nachdem wir auf der Hinfahrt die R3 fuhren, ging es jetzt über die E6 und das Dovrefjell zurück.

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In der Morgendämmerung konnten wir dort gleich 4 Elche sichten und die tolle Landschaft genießen.
In Oslo fuhren wir dann auf die Color Fantansy und ließen unseren Urlaub gebührend ausklingen.

So 300km vor der Heimat, kurz vor Leipzig drehte sich Patrick dann im Auto plötzlich zu mir um, und fragte:

Du Franz, wie groß können eigentlich Wittlinge werden?


Petri Heil und viel Erfolg beim Angeln in Norwegen

 

Franz Hollweck

 


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