001 750 teaser lieblingsfisch

Ja richtig gelesen! Mein Lieblingfisch ist tatsächlich der Brassen. Für viele Angler der wohl unbeliebteste Fisch im Gewässer. Für jemanden wie mich, der schon früh zum Brasssenangeln kam und auch viel auf Veranstaltungen utnerwegs war, aber DER Lieblingfisch.

Auch wenn Brassen vielleicht von versierten Karpfenanglern „gehasst“ werden, wenn der Angler auf 200 Meter Entfernung seinen 28mm Boilie mit dem Boot abgelegt hat und es dann Nachts um 2 Uhr alle paar Minuten ein bis zweimal Piep Piiiieep macht, wenn Brassen beißen. Oder auch vom absolut klassischen Angler, der im Frühjahr einfach mal einen Karpfen für die Pfanne fangen möchte und statt dessen immer wieder grätenreiche Brassen drillen muss.

In diesem kleinen Artikel für Netzwerk Angeln möchte ich euch daher erklären wie es bei mir dazu kam, dass der Brassen (oder wir man bei mir in Franken sagt einen „Braxn“) zu meiner favorisierten Fischart wurde.

Am Anfang war die Pickerrute

Mit dem Angeln habe ich im Alter von 2-3 Jahren mit meinem ehemaligen Nachbarn angefangen. Im Folgejahr hatte ich auch schon meinen Papa überreden können, den Angelschein zu machen. Ab diesem Zeitpunkt waren wir unzertrennlich und schlugen uns Wochenende für Wochenende die Zeit am Wasser um die Ohren. Anfangs angelte ich fast ausschließlich auf Zander und in der Schonzeit hier und da mal auf Satzkarpfen.

bild julian vaterJulian, hier mit seinem Vater, fing auch mit ganz "normalem" Angeln an wie auf Karpfen und Zander

Eines Sommertages sah ich bei uns am Vereinssee den ersten Angler mit einem Picker (für die jüngere Generation, zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein Youtube; Facebook und CO um sich zu informieren und das Geld für Zeitschriften war als Kind sehr knapp!). Mir war bis dato nur die Schwingspitze bekannt, mit der ich als 8 jähriger aber noch nicht umgehen konnte. Schnell funktionierte ich meine dicke Teleskoprute zur „Feederrute“ um und wollte auch Weißfische fangen.

bild da war er jungSchon früh wurden erste Teleskopruten zum Feedern genutzt, was dann zum "richtigen" Feederangeln geführt hatte.

Der erste Biss mit meiner quer gestellten Rute war wohl der ausschlaggebende Wendepunkt in meinem Anglerleben, wo ich mich in den Brassen „verliebt“ hatte. Nach langen Betteln habe ich dann doch ziemlich schnell das passende Equipment bekommen.

Feedern wurde "mein" Angeln!

bild feedernFeeder auf Brassen - DAS Angeln für Julian
Seit meinem 12ten Lebensjahr fischte ich dann nahezu (95%) nur noch auf Brassen (Weißfische) mit der Feederrute. Ich habe jede Zeitschrift die es nur gab verschlungen und wollte von den Profis lernen. Mit meinem 18ten Geburtstag stand mir dann auch die ganze Welt offen und ich konnte zu diversen Veranstaltungen fahren um meinen Mentor live über die Schultern schauen zu können. Fortan fischte ich dann im Team viele Veranstaltungen im In- und Ausland, was mich zu dem Angler formte der ich nun bin. Dazu gehören jedoch auch viele Stunden am Wasser in denen man immer wieder versucht den Fisch mehr und mehr zu verstehen.
bild zielgenaues werfenZielgenaues Werfen und anfüttern - auch beim Angeln auf Brassen Voraussetzung

Besonders spannend finde ich es neue Gewässer mit sehr wenig Vorabinformation zu erkunden. Der Reiz liegt darin ob viele Fische beißen werden , wie diese Aussehen (hängt von Gewässertiefen und Strukturen ab) und einfach das Naturerlebnis.

Brassen gehen das ganze Jahr

Für die meisten mag das zwar verrückt klingen auch im Winter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt 5-6 Stunden auf die Feederspitze zu starren und zu warten bis sich diese bewegt. Aber wenn der Biss kommt schnellt der Adrenalinspiegel bei mir einfach in die Höhe und die Kälte ist sofort vergessen. Eine heiße Tasse Kaffee hilft unter anderem auch die Motivation aufrecht zu erhalten.

bild nicht nur im winterDas ganze Jahr hindurch fängt Julian seine Lieblingsfische, die Brassen

Brassen - hoffentlich nicht nur mein Lieblingsfisch

Ich hoffe nun, dass sich der ein oder andere hineinversetzen kann, weshalb der Brasse mein Lieblingsfisch ist.

Da man nie stehen bleibt, habe ich dank meiner beruflichen Laufbahn in einer Führungsposition bei der Angelgerätefirma Balzer auch immer mehr das Angeln auf Waller kennen- und schätzen gelernt. Ein "Herzblut-Angler" lebt und wäschst mit seinen Erfahrungen und Erlebnissen am Wasser.
Vielleicht denke ich in 10 Jahren ganz anders über den Fisch Brasse!

PS:
Zu guter Letzt möchte ich noch loswerden, dass es KEIN Fisch verdient hat nur aufgrund seiner Art abgestochen zu werden und im Gebüsch zu landen. Leider bekomme ich dies immer wieder mal am Wasser mit…
bild heute auch wallerEinem Vollblutangler wie Julian reichen Brassen alleine auch nicht - auch wenn es seine Lieblingsfische sind

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