blei angeln holland

Die Regierung der Niederlande hat mitgeteilt, dass der Einsatz von Blei beim Angeln in den kommenden 3 Jahren um mindestens 30% reduziert werden soll.
Langfristig ist beabsichtigt Blei beim Angeln vollständig abzuschaffen. Als Jahreszahl wird dafür das Jahr 2027 genannt.

Die Ministerin für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität, Carola Schouten, hat im Namen des Kabinetts eine entsprechende Vereinbarung mit der Sportvisserij Nederland und weiteren Organisationen (Natuurmonumenten, de Unie van Waterschappen, Dibevo) getroffen.

Das Abkommen trägt den Titel "Green Deal - Sportangelei ohne Blei" (Green Deal Sportvisserij Loodvrij).

 

Welche Gründe werden im Rahmen des Abkommens für den Verzicht auf Blei in Holland angeführt?

  • Man schätze, dass die 1,2 Millionen Angler in den Niederlanden jährlich 54 Tonnen Blei im Süßwasser und weitere 470 Tonnen Blei an See- und Küstengewässern "verlieren".
  • Blei gehöre nicht in die Umwelt, es sei gefährlich für Mensch und Tier
  • Es gäbe direkte Gesundheitsrisiken, die mit der Verwendung von Blei verbunden wären. Insbesondere für Angler, die selbst Blei gießen würden, bestünde die Gefahr, dass sie giftige Dämpfe einatmen könnten.

 

Wie soll der Bleiverzicht umgesetzt werden?

Um sicherzustellen, dass im Jahr 2021 tatsächlich 30 % weniger Blei verbraucht wird, werden sich alle Parteien in der kommenden Zeit nachdrücklich zu vollwertigen, nachhaltigen Alternativen zum derzeitigen Blei verpflichten.
Dies sind Produkte aus z.B. Stein, Glas oder Eisen. Der Angelgeräte Fachhandel wird die Kunden über neue, umweltfreundliche Produkte beraten und das Bleisortiment auslaufen lassen.
Zusätzlich wird es eine Kampagne geben, um die Angler über die Nachteile von Blei zu informieren und sie auf die verfügbaren Alternativen aufmerksam zu machen.
In den nächsten Jahren sollen auch Gebiete ausgewiesen werden, in denen die Angelei mit Blei nicht mehr erlaubt ist.

 Darf man aktuell noch mit Blei in Holland angeln?

Ja!
Der Bleiverzicht wird zunächst "schleichend" über den Handel umgesetzt. Der einzelne Angler ist im Moment davon noch nicht betroffen.
Es wurde aber angekündigt, dass es Gebiete geben soll in denen das Angeln mit Blei grundsätzlich verboten sein soll. Langfristig soll das Blei aus der Angelei in den Niederlanden ganz verschwinden.
Ebenso wurde angekündigt, dass bei unzureichenden Fortschritten ( Ziel 30% Einsparung in 3 Jahren) mit entsprechenden Vorschriften zu rechnen ist. 

 

Quellen:
Meldung der Regierung
Meldung der Sportvisserij Nederland


Grundsätzliches zum Thema Gefährlichkeit von Blei in Angelgewässern:

Die Bleibelastungen der Gewässer in Deutschland sind offensichtlich nicht signifikant, denn die Grenzwerte werden an nahezu keinem Gewässer überschritten.
Unter normalen Bedingungen reagiert Blei nicht mit Wasser. Die messbare Bleibelastung ist zum überwiegenden Teil auf natürliche Ursachen (z.T. auch auf Bergbau, Dächer, Straßenverkehr etc.) zurückzuführen.


Der Umweltatlas Hessen (herausgegeben unter einem grünen Umweltminister) beispielsweise schätzt die Lage (für Hessen) wie folgt ein:

“Bei Blei zeigen nur Schwarzbach, Bieber und Usa erhöhte Werte. Insgesamt stellt Blei bei den untersuchten Gewässern heute kein großes Problem mehr dar. Während die Belastung bei Schwarzbach und Rodau den schon o. g. allgemein schlechten Verdünnungsverhältnissen zugeschrieben werden kann, kommt die Bleibelastung der Usa durch Mineralwassereinleitungen zustande (siehe Arsen). Die hohen Werte in der Eder resultieren aus einer einzelnen extrem hoch belasteten Probe, die nicht repräsentativ war.
Bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wird Blei als prioritärer Stoff anhand einer Umweltqualitätsnorm für die filtrierte Wasserprobe von 7,2 µg/l beurteilt. Der Wert wird in keinem Gewässer erreicht.”
Quelle: http://atlas.umwelt.hessen.de/servlet/Frame/atlas/wasser/of_wasser/sm_txt.htm#blei

 

Franz Hollweck


Wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat, teile ihn mit Deinen Freunden:

You have no rights to post comments

Kommentare  

Habe mir schon Bleiersatz in den Niederlanden zur Probe besorgt und bin positiv überrascht funzt gut das Zeug.
Ist ein in Kunstharz gegossenes Eisengewicht. ( Kleine Kügelchen )
Es soll sich nach Abrissen vollständig und unschädlich auflösen wurde mir versichert.
Weil noch nicht genug Kunststoff im Wasser ist? Wird als näxtes verboten, wetten? Und wie soll das als Schrotblei funzen? Und warum überhaupt, wenn selbst grüne Ministerien bestätigen, dass Blei kein Problem für Gewässer ist???
Wenn es denn mal gleichwertige (auch vom Preis) Alternativen gäbe..
Die Petition
"Gemeinnützigkeit von PETA abschaffen" ist bei openpetition gestartet.
Der Dirktlink dazu.
openpetition.de/!llpnv
Bitte beteiligen Sie sich.
Solche inoffiziellen/privaten Petitionsplattformen sind sinnfrei.

Wer eine seriöse Petition einreichen will, macht das über die offiziellen Petitionsmöglichkeiten von Bundestag oder den Landtagen (je nach Zuständigkeit).

Hier der Link zur Petitionsmöglichkeit beim Bundestag:
https://epetitionen.bundestag.de/
Ich fische schon seit 3 Jahren mit Eigenbau-Stahljigs auf Zander in der Donau und habe gute Erfahrungen damit gemacht.
Bei Interesse:
Bilder, Bauanleitungen, Größenvergleiche zu Bleijigs und viele weitere Infos zu Stahljigs siehe meine kleine, private Website (kein Shop!) https://stahljigs.at

Verwandte Artikel

Der alte Mann und der Graben