750 angelanfangen teaser zimmermann

Der Vater gab den Anstoss zum Angeln

Mit dem Angeln kam ich durch meinem Vater in Berührung. Er erzählte gelegentlich von seinen Angelausflügen und machte mich neugierig. Er nahm mich das erste Mal mit zum Angeln, da war ich circa acht oder neun Jahre alt. Mein Betteln und ständiges Nerven, ihn doch mal begleiten zu dürfen hatte gewirkt. Er hatte mir versprochen, dass wir im Urlaub gemeinsam Angeln gehen. Ich fieberte also dem Urlaub entgegen und konnte es kaum erwarten.

Ich weiß noch ganz genau, wir kamen auf dem Campingplatz am Finowkanal in Brandenburg gegen Mittag an und es regnete in Strömen. Das blieb leider auch den ganzen restlichen Tag so. Das Angeln war also für diesen Tag erstmal gestrichen. Wir bezogen also unseren Bungalow und vertrieben uns den restlichen Tag mit anderen Dingen.

750 andreaszimmermann 1Heute noch ist Andreas mit dem Boot in Kanälen zum Angeln unterwegs

Das erste Angeln mit dem Vater

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es dann aber endlich los. Wir suchten uns eine schöne Stelle am Kanal und mein Vater baute die Angeln auf. Er erklärte mir erst einmal wie man eine einfache Posenmontage baut, einen Haken selber bindet und Teig aus Brot machte. Dies war damals neben dem Wurm der klassische Angelköder. Er warf seine Rute aus und sagte:
„Hier ist die Angel, die du verwenden kannst, bau mal zusammen“.
Ja, da war knallhart. Ich fummelte mir also einen ab die Pose anzubringen, den Stopperknoten zu setzen und den Haken zu binden. Das mit dem Haken war gar nicht so leicht für mich also kleinen Stift. Aber nach dem vierten Versuch war der Knoten so, dass mein Vater ihn abnickte. Nun ging es ans Ausbleien.
Ich voller Elan natürlich zu viel Blei dran geklemmt und mein Vater grinste sich schon einen ab. Die ersten Auswurfversuche scheiterten am nicht auf geklapptem Bügel. Aber beim dritten Mal hatte ich es geschnallt und der Wurf saß. Natürlich war die Pose auch direkt weg und ich dachte, das fängt ja gut an und hieb an. Darauf fing er an, schallend zu lachen und erklärte mir nach dem Einholen was mein Fehler war. Nach den die Pose richtig ausgebleit war, erklärte er mir auch noch das man auch ausloten muss. Dies übernahm er dann bei mir und zeigte mir wie es geht.

Der erste selbst gefangene Fisch

Ok, nun kam also der Moment, die Rute war das erste Mal einsatzbereit im Wasser und wir harrten der Fische, die da hoffentlich anbeißen würden. Tatsächlich bis bei meinem Vater ein kleinerer Blei. Die Spannung stieg und stieg nachdem sich meine Pose auch bewegte. Als sie abtauchte hieb ich auch an. Mein erster Fisch! Der Drill gestaltete sich zwar recht unspektakulär und zum Vorschein kam ein noch kleinerer Blei als der von meinem Vater, aber das war mir egal. Mein erster selbst gefangener Fisch! Ein tolles Gefühl. Mein Vater erklärte mir den Hakenlöser und der Winzling ging zurück ins Wasser. Wir angelten weiter bis zum Mittagessen und fingen noch mehrere Bleie ähnlicher Größe. Das war der Zeitpunkt bzw. der Beginn meiner Angelei. Viele weitere Tage am Wasser in Leipzig und weiterer Umgebung mit meinem Vater folgten und festigten meine Angelleidenschaft.

750 andreaszimmermann 3Auch heute noch erfolgreich beim Angeln!

Ab 12 der Angelschein

Mit 12 Jahren machte ich dann in Leipzig meinen Angelschein und war dann öfters allein Angeln und machte bei diversen Angelveranstaltungen wie An- und Abangeln der Jugendgruppe des Vereins mit.

Auch beim Casting nahm ich einmal teil. Allerdings war das nichts für mich, langweilig und so zielgenau bin ich dann doch nicht. Auch heute landet ab und an mal eine Montage im Baum. Mein Fluch über den mein Freund mit dem ich heute regelmäßig angeln bin, immer wie lästert.

Bei meiner Tante auf dem Dorf gab es einen Teich Namens Karpfenpfuhl und mit dem Nachbarjungen war ich dann öfters dort angeln. Gefangen haben wir in dem kleinen Teich nie etwas, aber das war uns egal, wir waren draußen am Wasser und hatten unseren Spaß. Allerdings gabs genug Fischbewegung auf dem Teich. Naja irgendwas haben wir wohl falsch gemacht. Im Nachbardorf gab es einen anderen Teich, dort fingen wir Fische, wunderschöne Karauschen. Diese nahmen wir dann im Eimer mit und kippten sie in den Karpfenpfuhl, in der Hoffnung das wir doch mal einen Fangen. Wie blauäugig, aber so wars damals. Karauschen kann ich heute noch…meine größte war stattliche 47cm im Jahr 2017.

Angelpause in den 90ern – heute wieder aktiv

750 andreaszimmermann 2Zanderangeln - Einer von Andreas` Lieblingsfischen

In den 90igern angelte ich dann leider nicht, aber verlängerte immer wieder meinen Fischereischein, damit er nicht verfällt. Anfang der 2000er fing ich dann wieder an im Urlaub zu angeln und seit ein paar Jahren bin ich nun wieder im Verein und angle regelmäßig.

Ein Großfisch-Angler war ich nie, ich bin eher der gemütliche Ansitzangler, der ab und an mal mit der Spinnrute unterwegs ist. Hauptsache am Wasser und es zuppelt was an der Rute und man kann die Natur geniesen. Schleien mag ich gerne und konnte auch schon ein paar feine davon erwischen. Auf meiner Bucketlist stehen der Zander ganz vorn, gefolgt vom Dorsch.

Ach ja, letztes Jahr war ich mal wieder in dem Dorf, in dem meine Tante damals wohnte und ich ein paar Urlaube verbrachte. Den Karpfenpfuhl gibt es zwar noch, doch leider ist dieser völlig verlandet und in einem traurigem Zustand.

Andreas Zimmermann





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