750 ingo nagel angelanfangen teaser

Ihr bekommt eigentlich gleich 2 Geschichten. Nicht nur wie ich angefangen habe zu angeln. Sondern auch gleich wie mein Sohn durch mich später dann auch zum Angeln gekommen ist.

Vor 44 Jahren, verdammt lange her, war ich 8 Jahre alt. Meine Eltern hatten ein motorisiertes Schlauchboot, mit dem wir regelmäßig auf der Unterhavel in Berlin unterwegs waren. Wir hatten eine Lieblingsbucht in der wir uns fast immer aufhielten. Meine Mutter konnte oder wollte nicht schwimmen und ich hatte keinen Bock drauf!

ingo nagel see

Da sie nie alleine im Boot bleiben wollte musste ich immer bei Ihr bleiben, verdammt langweilig. Immer nur Essen und einen Sonnenbrand holen war nicht „das Gelbe vom Ei“. Eines Tages sah ich einen bunten Korken am Schilfrand, der sich trotz Wind, Wellen und Strömung nicht vom Platz bewegte.

Was war das denn? Also schnell mal rein in die Fluten und nachgeschaut. An dem Korken war 5 Meter Schnur und ein Komplettes Vorfach, mit Haken. Ich hatte meine erste Hightech Ausrüstung! Schnell ein Stück Brötchen, Schrippe, dran und ab die Post. Der erste Biss ließ nicht lange auf sich warten, es war, wie ich später herausfand, eine handlange Plötze.

In unserer Familie angelte niemand, also konnte ich mir keinen Rat holen. Aber seitdem war ich heiß, auf das schönste Hobby der Welt. Jede freie Minute war ich am nahegelegenen Tegeler See um bei den Profis „Seh-Räuberei“ zu betreiben.

Ich bin dem einen oder anderen sicherlich sowas von auf den Sack gegangen, aber mir war es egal. Mancher ältere Sportfreund, den ich mit der Zeit kennengelernt habe, hat mich auch mal mitgenommen und ich durfte selbstständig angeln, auf Köderfische. Ich hatte meinen Spaß, was für ein geiles Gefühl wenn die Pose abtaucht und nach dem Anhieb der Fisch hängt und sicher gelandet werden kann. Als ich 12 Jahre alt war konnte ich es kaum abwarten meinen ersten Fischereischein zu holen, eine Angelkarte zu besorgen und Attacke.

Meine erste Stipprute war eine 3 teilige Bambus-Steckrute, selbst für gute Brassen klasse geeignet. Ich bin mir fast sicher selbst wenn es zu dieser Zeit Computer, Handys und Konsolen gegeben hätte, ich wäre trotzdem Angeln gegangen. Kurze Zeit später bekam ich von Opa eine einfache 2-teilige Wurfrute. Aus heutiger Sicht "der letzte Rotz", aber egal:
"ES WAR MEINE!"

Musste da sofort mal in der Wohnung probieren wie die funktioniert. Das Chaos war vorprogrammiert, eine riesen Perücke, ich war traurig und Opa hatte eine Stunde zu tun. Nach und nach wurde meine Technik und Material besser und ich konnte schon gute Erfolge verbuchen.

Als vieeeel später mein Sohnemann eineinhalb Jahre war stand ich mit ihm, in der Rückentrage, auch öfter am Wasser. Er musste ja raus und ich wollte nicht aufs Angeln verzichten. Von nix kommt nix. Auch er war infiziert und wollte nur noch angeln. Jugendfischereischein mit 12, war da natürlich selbstverständlich! Später, er nun mit 14 Jahren, wurde er und sein bester Kumpel von mir für die Sportfischerprüfung vorbereitet.

Beide haben den Kurs als Lehrgangsbeste abgeschlossen! Kann ja dann nicht so falsch gewesen sein, was ich gemacht habe.

Ich bezeichne mich als Allrounder, Söhnchen hingegen hat sich auf die Räuber spezialisiert. Nun hat er mich an die moderne Raubfischangelei herangeführt, da ich meistens Oldschool mit Blech und Twister gefischt habe. Er hat mich in vielen Dingen eines besseren belehrt.  Es ist doch immer wieder schön, wenn wir die Möglichkeit haben zusammen loszuziehen. Vor 2 Jahren waren wir das erste Mal zusammen vor Rügen zum Lachsangeln…

ingo nagel sohnWas für ein geiler Tag.

Das nächste Highlight steht auch schon wieder an Das Nordkap wartet auf uns, in 6 Wochen geht es los. Wird sicherlich ein bleibendes Erlebnis, wir sind das erste Mal dort im hohen Norden. Wenn ich heute am Wasser bin spielt nur eines eine Rolle: Spaß haben,

Wir gehen Angeln und nicht Fische holen!

Egal wer mit mir unterwegs ist, der bekommt Hilfe, wenn er sie braucht. Es ist ein Geben und Nehmen. Früher, ohne Unterstützung, hätte ich sicherlich die Lust verloren, wenn ich keine Anleitung bekommen hätte.

In diesem Sinne, unterstützt die, die es brauchen, Gutes bekommt man zurück. Vor allem die Anleitung von Kindern und Jugendlichen und das nicht nur damit sie von den Daddelkisten wegkommen…

Schöne Grüße aus Berlin,

Ingo Nagel.





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