In meiner Jugend (und lange später) gab es weder Handys noch Digitalkameras. Man machte Papierfotos oder Dias. Dabei kostete das Entwickeln genauso Geld wie die Filme selber. Zudem war ich da oft alleine unterwegs und hatte weder ein Stativ oder Selbstauslöser. Noch dachte ich im jugendlichen Leichtsinn an Erinnerungsfotos. Wie wichtig nicht nur Fotos großer Fische sind, sondern Fotos von Fischen und Erlebnissen, die man aus den verschiedensten Gründen nicht vergessen will, das will ich euch hier an einigen Beispielen von mir zeigen und beschreiben.
Fische zum erinnern
Dass ich da im Prinzip (leider) nur ein älteres Foto habe, spricht Bände. Es zeigt aber auch wie wichtig es ist, dass ihr als Angler euch eure Erinnerungen fotografisch festhaltet. Denn vieles von den Erlebnissen kommt wieder hoch und bringt die Freude und das Erlebnis wieder mit, wenn man die Fotos betrachtet. Ob ihr dabei mit Stativ und Selbstauslöser, mit Handy oder Digitalkamera arbeitet, oder ob ihr aus Videos Einzelbilder raus nehmt oder notfalls einen Screenshot macht:
Alles ist besser, als keine Erinnerungsfotos zu haben!
Hier meine kleine Auswahl toller Erlebnisse von mir und daraus resultierender Fotos von Dias, Digitalkamera, Handy oder aus Filmen:
Ein für mich besonderer Waller
Die Qualität zeigt es: Ein altes Dia/Papierfoto. Aber immer noch besser als kein Erinnerungsfoto
Das ist schon richtig lang her, noch ein Dia. Und schlank(er) war ich anscheinend auch noch. Obwohl der Waller "nur" 1,15m lang war wird er immer in meinem Gedächtnis bleiben. Denn gefangen hatte ich ihn mit leichtestem Barschgerät bei Hochwasser. Dabei konnte ich ihn trotz des leichten Gerätes und Hochwasser erfolgreich quer über den Fluss drillen. Ein nach wie vor einzigartiges Erlebnis an so leichtem Gerät (Berkley Skeletor Series one, 7 feet lang, WG 2 – 12 Gramm, dazu die ABU Cardinal 301 und Fireline Crystal 0,08mm ).
Den Artikel dazu haben wir auch hier für euch zu lesen. 
Der Brückenpollack: Erster Wurf, erster Fisch!
Ein Plan klappte beim ersten Wurf - man sieht mir die Freude über den Pollack von der Brücke an!
Franz spielte mir vor unserer letzten Fahrt zum Imarsund in Norwegen immer wieder mal Videos von Harpunentauchern vor, die an der Imarsundbrücke an den Pfeilern tauchten. Tolle Bilder von vielen und auch großen Fischen konnte man da sehen. Ich nervte ihn lang damit, dass wir da unbedingt mal angeln müssten direkt am Pfeiler. Der hier gezeigte Pollack war direkt der erste Fisch den ich beim ersten Runterlassen haken konnte. Als wir bei der Rückfahrt Abends nach einem langen Angel- und Drehtag noch einen kurzen Stop (den ersten!) am Brückenpfeiler machten.
Dank des Fotos werd ich mich immer wieder gerne daran zurückerinnern!
Dazu das Video:
Das Zwickrig, Grundelimitate und die Erfolge!
Eine tolle Detailaufnahme, die mich immer an diesen gierigen Barsch erinnern wird!
Mit dem Zwickrig (hier zum Artikel) habe ich immer wieder gute Erfahrungen gemacht. Ob am Main mit den Netzwerkern Jean Fertig und Franz Hollweck (wobei Franz der Montage nicht traute, aber durch Fangergebnisse eines Besseren belehrt wurde).
Oder beim Angeln mit Grundelimitaten am Rhein-Main-Donau-Kanal. Die lockten am "Drop-Shot-Zwick-Rig" praktisch auf Ansage diesen Barsch aus den Ufersteinen. So voll wie der das Maul nahm, denke ich heute immer noch grinsend und voll Freude daran zurück - auch dank des Fotos!
Video Barsche vom Ufer am Main:
Die ersten Seehechte
Man sieht mir Erschöpfung genauso wie die Freude über den kapitalen Fisch an! Ein tolles Foto, das immer wieder die Erinnerung an dieses einzigartige Angelabenteuer bei mir hervor zaubert
In der Trondheimsleia Seehechte angeln, das war das Ziel. Gemeinsam mit Netzwerker Franz Hollweck und unserem Freund Peter Oswald fuhren wir also nach Norwegen um Seehechte zu fangen. Wir hatten richtig Pech mit dem Wetter, Regen, Wind. Grauslig. Wir konnten nur einen Tag richtig raus auf Seehecht. Das klappte dann dafür auch richtig gut und wir konnten alle toll fangen. Das Foto ist das meines größten Seehechtes von der Tour. Eine tolle Erinnerung an harte Wetter- und tolle Fangtage!
Dazu gibts auch ein Video.
Ein Karpfen nich ganz zum Schluss!
Wenn es ganz zum Schluss nach zähen Angeln und viel Arbeit am Video noch mit einem Bonusfisch klappt - Das sind Fotos von Anglererinnungen, die ich nicht missen will!
Feedern am Fluss war das Thema des Videos das Franz und ich drehen wollten. Heiß war es, anstrengend war es. Unsere Sprachszenen bekamen wir alle gut hin, aber das Angeln war durchaus zäh. Alles Mögliche wurde immer wieder ausprobiert. Beim durch die Futterspur treiben lassen erwischte ich dann mit der Pickerrute tatsächlich neben den Brassen und Rotaugen, die wir bis dahin gefangen hatten, noch einen Karpfen. Ebenfalls eine Erinnerung, an die ich dank Foto und Videos immer wieder gerne zurück denke.
Video
Das Raubrotauge
Auch ein Screenshot aus einem Video kann tolle Erinnerungen ans Angeln wieder lebendig machen. Wie hier bei meinem "Raubrotauge"
Beim oben schon beschriebenen Angeln mit Grundelimitaten auf Barsche am RMD-Kanal hatte ich noch ein zweites tolles Erlebnis. Davon haben wir zwar kein Foto, aber ein Screenshot aus dem Video ist fast so gut! Ein schönes Rotauge schnappte sich das kleine Grundelimitat, bescherte mir einen durchaus beachtlichen Drill und großes Staunen, als ich den Fisch dann gelandet habe.
Diese Erinnerung könnt ihr neben dem Screenshot-Foto auch ab ca. min 11:40 im Video sehen:
Der besondere Wittling
Manches sieht man tatsächlich erst beim Betrachten der Fotos wenn man wieder zu Hause ist. Auch deswegen sollte man immer viele Erinnerungsfotos beim Angeln machen!
Beim Angeln in Norwegen, gerade in Mittelnorwegen, ist die Palette fangbarer Fischarten durchaus breit. Manche sehen sich auch recht ähnlich. So wie Schellfisch und Wittling. Jedenfalls auf den ersten Blick wenn man nicht genau hinsieht, die Brille wegen Regen nicht auf hat und nicht nach dem schwarzen Fleck vom Schellfisch schaut. Wir hatten zudem an der Stelle schon einige Schellfische gefangen. So hielt ich diesen Fisch lange für einen Schellfisch. Bis ich zu Hause beim Fotos schauen sah:
Der schwarze Fleck fehlt! Ein schöner Wittling war das und kein kleiner Schellfisch.
Damit hatten wir dann eine Fischart mehr bei diesem Urlaub zu verbuchen gehabt. Denn das war der einzige Wittling gewesen! Ohne das Erinnerungsfoto hätte ich das also weder zu Hause gemerkt noch mit über diese tolle zusätzliche gefangene Art und die Erinnerung freuen können!
Frauennerfling
Der erste Fisch (und bis heute (2022) einzige) seiner Art den ich fangen durfte. Dann gleich noch ein Kapitaler! Viel schönere Erinnerungsfotos gibt es wohl kaum!
Mein Freund Franz Hollweck schleppte mich weit zu einer tollen Stelle an der Donau, um große Brassen zu feedern. Das klappte auch erstklassig. Neben großen Brassen fingen wir auch schöne Fische anderer Arten. Wie z. B. große Rotaugen.
Mir persönlich bleibt mein Erstfang dieser Fischart, dazu noch ein kapitaler mit knapp 50 cm, auch dank des tollen Fotos immer in guter Erinnerung:
Ein Frauennerfling!
Das Video zum Erinnerungsfoto findet ihr hier:
Der Karpfen auf den gesalzenen Köderfisch
Auch wenn der Kollege einen unerwarteten Fisch fängt, ist das immer ein Erinnerungsfoto wert!
Gesalzene Köderfische? Funktioniert das auf Raubfisch? Das muss natürlich ausprobiert werden und so machte sich Franz Hollweck mit mir auf den Weg und wir wollten das testen. Natürlich hatten wir die Videokamera dabei. Dass Franz auf "meinem" Erinnerungsfoto den gefangenen Karpfen hält (Räuber erwischten wir keine mit den Köfis) liegt einfach daran, dass er ihn auch gefangen hat.
Allerdings mit meiner Rute.
Weil ich gerade an einer Sprechszene für das Video war (könnt ihr unten im Video nachvollziehen (elegant sah ich nicht gerade aus)) und er einfach den Biss mitbekam und deutlich schneller in die Puschen kann als ich und er daher mit meiner Rute den Fisch gekonnt ausgedrillt hatte.
Eine Erinnerung, die dank des Fotos und des hier verlinkten Videos immer für mich präsent bleiben wird.
Der einfach Weg zu tollen Erinnerungsfotos!
Es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, gute Erinnerungsfotos zu schießen. Auch in Deutschland rechtlich einwandfrei wenn die Fische tot sind, wenn ein Kollege den lebenden Fisch beim Arbeiten (messen, haken entfernen etc.) fotografiert oder ihr Screenshots aus einem Video macht oder einzelne Bilder daraus verwendet und nicht stundenlang Fische vor dem Zurücksetzen präsentiert.
Was ihr alles noch beachten solltet, um schöne Erinnerungs- und Fangfotos zu bekommen, hat euch Franz Hollweck in diesem Artikel zusammen gefasst:
In diesem Sinne:
Macht viele Fotos beim Angeln und von euren Fängen und Erinnerungen!
Es sind oft genug Erinnerungen, die euch sonst vielleicht verloren gehen.
So wie bei mir früher, als es die ganze einfache Technik mit Handys etc. zum fotografieren und filmen, noch nicht gab.
Heute mit den modernen Handy und Speicherplatz der nichts oder fast nichts kostet gibt es aber keine Entschuldigung mehr, nicht viele tolle Fotos zu machen!
In diesem Sinne Petri Heil und viele schöne Fotos und Erinnerungen!
| Autor: | Thomas Finkbeiner |
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Vor allem das Kunstköder- und Meeresangeln hat es dem gelernten Koch und Küchenmeister Thomas Finkbeiner angetan. Seit fast 2 Jahrzehnten arbeitet Thomas Finkbeiner als Angeljournalist (nicht als Werbeikone, richtig journalistisch), seit Mai 2018 ist er Chefredakteur bei Netzwerk Angeln. Mehr Informationen zu Thomas findest du auf seiner Netzwerker Seite
Kommentare
Das wurd aber auch Zeit. Dachte schon Ihr macht den Sommer über dicht.