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Ablehnung der Windkraft zerstört Flüsse: Kein Ausbau der Wasserkraft in Bayern

München, 4. Februar – Der Streit zwischen Bundes- und bayerischer Landesregierung, wie eine zügige Energiewende erreicht werden kann, dreht sich aktuell vor allem um die Frage, ob es in Bayern mehr Windkraftanlagen braucht. CSU Ministerpräsident Söder lehnt gegenüber dem Grünen Bundesminister eine Aufweichung der so genannten 10h-Regel strikt ab. Er fordert viel mehr einen Ausbau der Energiegewinnung aus Wasserkraft. Eine ökologisch und wirtschaftlich unsinnige Forderung.

Bereits heute sind insbesondere die etwa 4.000 Klein- und Kleinstanlagen in Bayern kaum rentabel – lediglich die Förderung aus der EEG-Umlage sorgt für schwarze Zahlen bei den Betreibern. Die produzieren infolge des Klimawandels nämlich immer weniger Strom: Längere Niedrigwasserphasen sorgen für eine geringere Auslastung der Turbinen. Dieses Problem wird sich in den kommenden Jahren weiter verstärken.

In Bayern produzieren ca. 220 Großanlagen 92 Prozent des Wasserkraftstroms. Allein durch den Umbau am Innkraftwerk Töging produziert dieses Großkraftwerk nun 120 Gigawattstunden pro Jahr mehr als vorher. Dieser Leistungszuwachs übertrifft die Produktion aller bayerischen Kleinwasserkraftanlagen deutlich. Der Energiewendeschwerpunkt liegt volks- und energiewirtschaftlich eindeutig bei der Großwasserkraft. Das Gros der bayerischen Anlagen hat Leistungen unter 100 kW, ihr Beitrag zur Netzstabilisierung kann also nicht seriös in Rechnung gebracht werden.

Das Umweltbundesamt stellte bereits 2008 fest: Je kleiner eine Wasserkraftanlage, desto höher ist in Relation ihr Schaden an der Umwelt. Der Beitrag der Kleinwasserkraft zum Klimaschutz ist zudem marginal. In Bayern laufen rund 4.250 von bundesweit ca. 7.700 Wasserkraftanlagen. Das Durchschnittsalter dieser Anlagen beträgt rund 70 Jahre.

„Bayerns Flüsse haben bei weitem ihre Schuldigkeit für die Energiegewinnung geleistet“, so Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern. „Es darf heute nicht mehr um einen weiteren Ausbau gehen und auch nicht um die Zementierung des Ist-Zustands. Vielmehr muss die Politik Möglichkeiten aufzeigen, wie der ökologische Zustand unserer Gewässer verbessert werden kann – immerhin hat sich Deutschland gegenüber der EU genau dazu verpflichtet. Bis heute ist dieses Ziel erst bei rund 15 Prozent der Gewässer erreicht. Wir Fischer lehnen einen Ausbau oder ein „Weiter so“ bei der Klein-Wasserkraft in Bayern strikt ab!“

Landesfischereiverband Bayern e.V.

Referat Öffentlichkeitsarbeit


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Kommentare  

Wir Angler sollten uns nicht zurückhalten ,Bilder von Turbinen zerhäckselter Fische in den Medien zu posten. Die sogenannten Natur- und Tierschützer heischen mit solchen Beispielen von Massentierhaltung mehr als genug Aufmerksamkeit.

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