fische norwegen versorgung verwertung


Norwegens Fischreichtum lockt jährlich zehntausende Deutsche Meeresangler an die Atlantikküste. Ein Teil der gefangen Fische findet dann auch fast immer den Weg in die heimische Gefriertruhe. Wer es von der Versorgung des Fanges an Bord über das einfrieren bis zum Transport nach Hause richtig macht, kann bis zum nächsten Angelurlaub dann optimales Fischfilet in der Küche verwenden! In diesem Artikel zeige ich wie mein Kollege Franz Hollweck und ich unkompliziert und ohne großen Aufwand oder Technik den tollen Fisch in Top-Qualität nach Hause bringen

Die optimale Verwertung von Meeresfischen fängt auf dem Boot an

Als gelernter Koch/Küchenmeister hatte ich beruflich schon viel mit Fischen und Fischqualität zu tun. Oft genug war dabei die angelieferte Qualität nicht so gut, wie sie hätte sein können. Auch deshalb freue ich mich auf die regelmäßigen Angelurlaube in Norwegen, denn als Angler habe ich die Chance bei Versorgung und Transport der Fische vieles richtig zu machen. So kann ich die Qualität in der das Fischfilet dann zuhause auf den Teller kommt entscheidend beeinflussen.

DIe Behandlung der Fische auf dem Boot direkt nach dem Fang!
Bereits die Behandlung des Fangs an Bord entscheidet schon zum großen Teil mit über die Qualität des Fisches nachher auf dem Teller.
Als Koch habe ich da kaum Einfluss gehabt, wie der Fang auf dem Kutter behandelt wurde.
Als Angler kann ich aber schon auf dem Boot vieles beim eigenen Fang richtig machen!
Wer Filets von hoher Qualität aus Norwegen mit nach Hause nehmen möchte, sollte daher den Grundstein für ein tolles Fischgericht schon direkt beim Angeln legen und die Fische auf dem Boot optimal versorgen.

Nachfolgend eine Kurzanleitung wie wir zur Verwertung bestimmte Fische direkt auf dem Boot versorgen.

Schritt 1: Richtig gaffen

fisch gaffen norwegen

Zuerst einmal muss der Fang ins Boot! Je nach Bordwandhöhe und Seegang ist es dabei mitunter nötig, größere Fische zu gaffen. Wer schöne ("ungelochte") Filets haben möchte sollte daher beim Gaffen darauf achten, den Fisch nicht im Fleisch (also im Körperbereich), sondern im Kopf- oder Maulbereich zu gaffen.

Schritt 2: Den Fisch abschlagen und entbluten

fisch kehlen entbluten

Ist der Fisch angelandet wird er mit einem schweren, stumpfen Gegenstand betäubt und unverzüglich entblutet (wir bevorzugen klar das Kehlen oder Kiemenrundbogenschnitt gegenüber dem Herzstich). Das aus dem Filet ausgetretene Blut kann nicht mehr im Fischfilet gerinnen. So erhält man später schöne, helle Filets. Auf dem Bild sieht man den Unterschied zwischen einem Filet eines entbluteten Fisches (links) und eines nicht entbluteten sehr eindrücklich.

Manche Fische bluten etwas langsamer aus. Wer es daher 1000%ig machen möchte, kann die Fische nach dem entbluten noch kurz (wir sprechen nur von wenigen Minuten!) in eine mit frischem Wasser gefüllte Fischkiste legen (Blut gerinnt im „Wasserbad“ deutlich langsamer als an der Luft). So kann man auch noch die allerletzten Tropfen ausbluten lassen.

fische ausbluten wasser

Man darf aber die Fische nicht zu lange im Wasser liegen lassen. Denn Wasser laugt auch aus und der Fisch kann so schneller Geschmack und Konsistenz verlieren.
Früher haben auch wir öfter mal Fische noch ins Wasser gelegt. Mittlerweile machen wir es kaum noch, da der mögliche Qualitätsvorteil der Filets den Aufwand aus unserer Sicht nicht rechtfertigt (auf Deutsch: der Unterschied ist kaum bemerkbar, wenn überhaupt).
Aber das muss und soll jeder einmal für sich selbst ausprobieren, daher weise ich auf diese Methode hin.

Schritt 3: Den Fisch direkt auf dem Wasser ausnehmen

fisch ausnehmen norwegen

Direkt nach dem Entbluten folgt das Ausnehmen. Der Fisch verdirbt so weniger schnell. Denn der Zersetzumngsprozeß beginnt am schnellsten in den Innereien - sind die erstmal weg, hält der Fisch deutlich länger frisch.
Auch später beim Filetieren ist es viel sauberer und angenehmer mit einem sauberen, ausgenommenen Fisch zu arbeiten.
Das Ausnehmen erledigt man (wenn es der Seegang zulässt) praktischerweise gleich außerbords. Die Reinigung des Bootes am Ende des Angeltages ist nämlich auch viel leichter, je weniger man es vorher z. B. durch das Ausnehmen im Boot verschmutzt hat.


Schritt 4: Den Fisch im Boot lagern

fisch kuehlen norwegen

Gerade in den Sommermonaten kann man es auch in Norwegen durchaus mit Temperaturen auch deutlich jenseits der 20°C – Marke zu tun haben. Man sollte die gefangenen und ausgenommenen Fische daher so kühl wie möglich auf dem Boot lagern, um Qualitätsverluste und schnelleren Verderb zu vermeiden. Dazu haben wir immer 2 oder 3 PET-Flaschen mit geforenem Süßwasser an Bord. Diese „Eisbomben“ kommen einfach mit in die Fischkiste um die Fische zu kühlen.
Weiterhin haben wir immer ein großes nasses Tuch an Bord, mit welchem die Fischkiste abgedeckt wird. So wird der Fang vor der direkten Sonneneinstrahlung geschützt und außerdem kühlt das nasse Tuch auch etwas (Verdunstungskälte). Dass man die Fischkiste nach Möglichkeit in den Schatten stellt, versteht sich von selbst.

Mit einfachsten Mitteln lassen sich Fische so direkt auf dem Boot ideal versorgen und für die Weiterverarbeitung vorbereiten.
Wichtig für uns ist, dass auf dem Boot alles schnell, unkompliziert und ohne zusätzliche Gerätschaften erledigt werden kann.


Filets schneiden und portionieren

fische filetieren norwegen

Ist der Angeltag beendet geht es mit dem Fang ins Filetierhaus. Dort werden die Fische in Ruhe filetiert und die Filets zurechtgeschnitten. Bevor man die ersten Fische des Urlaubs filetiert sollte man einmal kurz innehalten und sich überlegen wie man die Fische eigentlich verarbeiten möchte.

  • Sollen Dorsch & Co. mit Haut oder ohne Haut mitgenommen werden?

  • Welche Portions- und Päckchengrößen sind für mich sinnvoll?

Ist das geklärt, geht’s an die Arbeit.

Als gelernter Koch und Küchenmeister arbeite ich gerne mit ordentlichem Arbeitsgerät. Für die verschiedenen Tätigkeiten beim Filetieren nutze ich unterschiedliche Messertypen. Dass diese scharf sein sollten, muss man eigentlich nicht erwähnen.

Man braucht keine teuren Edelmesser mit übermäßig hartem Stahl. Zwar hält ein harter Stahl besser die Schärfe, ist aber auch viel schwerer wieder nachzuschärfen. In meinen Augen haben sich Gebrauchsmesser aus dem Fleischerei- oder Kochbedarf mit einer Härte um 56° HRC (das ist der Härtegrad für Messerstahl) am besten bewährt als Kompromiss aus Schnitthaltigkeit und leichtem Nachschärfen.

Einen Wetzstahl bei der Arbeit im Filetierraum und Schleifsteine zum nachschärfen nach getaner Arbeit dabei zu haben, ist sehr sinnvoll.

Das Filetieren der Fische erfolgt in mehreren Schritten mit folgendem Werkzeug/Messern:

messer angeln norwegen

1. Aufschneiden der Haut - Ausbeinmesser / Cuttermesser

Einige Fische in Norwegen haben teilweise eine recht dicke, ledrige Haut (z.B. Lumb) oder ein dichtes Schuppenkleid. Es ist bei solchen Fischen sinnvoll die Haut mit einem stabilen Ausbeinmesser oder einem Cuttermesser aufzuschneiden, bevor man mit dem Filetieren beginnt. Und zwar genau entlang der Linien, entlang derer man die Filets herunter schneiden möchte.
Zum einen eigenen sich diese Cuttermesser gut dafür. Zum anderen macht man das eigentliche Messer zum Filetieren nicht unnötig stumpf.
Ich benutze ein Ausbeinmesser (stabile Klinge, zum ausbeinen von Fleisch am Knochen gedacht), den ich eh zu Hause habe. Cuttermesser sind preiswert zu bekommen und eine tolle Alternative für alle die keinen Ausbeiner haben bzw. nicht damit umgehen können/wollen.
Zu tief kann man z. B. mit einem Cuttermesser im Gegensatz zum Ausbeiner (als Ungeübter) schon mal nicht einschneiden.

2. Das Herauslösen des Filets / Filetieren - Küchenmesser

Die Filets schneide ich mit einem normalen Küchenmesser. Im Vergleich zu einem Filetiermesser hat es eine stabilere Klinge und ich arbeite damit lieber (viele Kochkollegen machen das auch so). Die steifere Klinge lässt einen saubereren Schnitt zu und zudem bleibt sie länger scharf als z. B. die Klingen von den dünnen, flexiblen, aber auch deutlich empfindlicheren und instabileren Filetiermessern.

3. Haut abziehen / Filets portionieren und zurechtschneiden - Filetiermesser

Das Abziehen der Haut kann bei kleineren Filets gut mit einem längeren Filetiermesser erledigt werden. Bei Filets von größeren Fischen verwende ich auch gerne das Küchenmesser, wegen der noch längeren Klinge. Um die Filets zu putzen (evtl. verbliebene Gräten herausschneiden etc.) und zu portionieren ist dann ein flexibles Filetiermesser mit dünner, scharfer Klinge genau das Richtige. Schnell sind damit Bauchgräten entfernt, eine evtl. Restgräte oder abgeschnittene  Grätenstücke beim Filetieren entfernt.

Filets abtropfen lassen - oder auch nicht!

Sind alle Fische filetiert und die Filets zurechtgeschnitten werden sie kurz gewaschen. Ob man sie danach nur abtropfen lässt oder sogar richtig trocknen will, wird immer wieder breit diskutiert.
Wer die Filets richtig trocknen möchte, muss sie zuerst abtropfen lassen. Das geht z.B. auf einem speziellen Abtropfgitter, das in vielen Anlagen mittlerweile zur Standard-Ausrüstung gehört.

filets abtropfenFilets tropfen in einer gelochten Wanne ab

Auch Abtropfwannen oder sogenannte Kesselnetze aus dem Metzgereibedarf werden oft verwendet.  Der gewünschte Effekt ist immer der gleiche:
Die Filets sollen abtrocknen, damit man auch wirklich nur Filets aus Norwegen mit nach Hause nimmt und nicht Wasser.
Dabei sollten aber die Filets nicht aufeinander liegen!
Denn dann trocknen sie nicht, sondern man presst ihnen quasi den Fleischsaft raus! Man erreicht dann nur eine Verschlechterung der Qualität.

Wir trocknen unsere Filets NICHT!
Unsere Filets werden bewusst nass eingepackt und eingefroren. Eine leichte Wasserschicht über den Filets schützt nämlich vor Austrocknen und Gefrierbrand. In der Industrie werden Fischfilets unter anderem auch deswegen mit einer feinen Wasserschicht „glasiert“. Natürlich werden die Päckchen so schwerer und wir verlieren dadurch etwas von unserer „Ausfuhrquote“. Das ist uns die bessere Qualität der Filets durch dieses "Glasieren" aber wert.

Filets sortieren

fischfilets sortieren

Bevor man mit dem einpacken beginnt ist es sinnvoll den Inhalt der jeweiligen Pakete gleich vorzubereiten und die Filets zu sortieren.

Unsere „Packgröße“ sind immer 2 Portionen. Also so etwa 500g Filet. Dabei packen wir nach Möglichkeit immer Filets zusammen die ungefähr gleich dick sind und somit den gleichen Garpunkt haben.
Man sollte die Päckchen mit "dicken" und "dünnen" Filets auch jeweils getrennt frosten und aufbewahren (und evtl. beim Beschriften vermerken).
Falls man für mehrere Personen kochen will und so mehrere Päckchen braucht, vermischt man dann damit nicht dickere und dünnere Filetpäckchen und hat so für die ganze Gesellschaft Fisch mit dem gleichen Garpunkt.

Fischfilets verpacken: Vakkumieren oder einrollen?

Beim einpacken der Fischfilets, bevor sie in den Froster kommen stehen 2 alternative Methoden zur Auswahl. Das beste Ergebnis erzielt man sicherlich mit einem hochwertigen Vakuumier-Gerät. Durch den Luftentzug erreicht man eine hervorragende Konservierung und schützt das Filet sehr gut gegen Gefrierbrand. Die Nachteile des Vakuumierers muss man dennoch anmerken:

lachs vakuumiert


Durch das Vakuumieren ergeben sich sehr feste Päckchen, die man nicht so gut in die Kühlbox eindrücken kann wie Filets, die man unvakuumiert gerollt und in Tüten gepackt hat.
Der zweite Nachteil dieser Methode liegt auf der Kostenseite. Sowohl ein gutes Vakuumiergerät als auch die entsprechenden Vakkumiertüten sind nicht ganz billig. Für Angler die sehr oft nach Norwegen oder mit eienr größeren Personenzahl reisen, kann das dennoch eine lohnende Investition sein.


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  • Ideal geeignet um Fischfilets in Norwegen einzuschweißen


Unsere Methode – Filets rollen!

Wir haben uns über die Jahre eine Methode zum „Filets eintüten“ angeeignet, die wir hier gerne Schritt für Schritt vorstellen.

fischfilets einpacken

Unsere Filet-Portion wird in Frischhaltefolie eingewickelt. Wir verwenden dazu meistens ganz normale Frischhaltefolie aus dem Supermarkt mit einer Breite von 30cm. Dabei wickeln wir die (nicht abgetrockneten, siehe oben) Filets mehrfach stramm ein, um einen Luftabschluss zu erzielen.

Das eingewickelte Filet stecken wir dann in einen 3-Liter Gefrierbeutel. Gefrierbeutel sind dafür gemacht um Lebensmittel darin einzufrieren und geben unserem Filet nochmal zusätzlichen Schutz. Auch beim "eindrücken" in die Gefrierbox und bei dem manchmal nicht sanften Umgang im Filetier/Frosthaus.

Der Gefrierbeutel wird dann mit einem Maler-Klebeband (Kreppband) verschlossen und einmal umwickelt. Abschließend werden die gewünschten Informationen (z.B. Fischart und Fangdatum, dicke oder dünne Filets ertc. ) auf das Kreppband geschrieben.

Extra-Tipp: Abrollvorrichtung

Da Angler bekanntermaßen hervorragende Tüftler und Erfinder sind kann man sich auch einfach ein entsprechendes „Abrollgerät“ bauen in dem man die Frischhaltefolie einspannen kann. Hier lässt sich dann auch prima mit 60cm breiter Frischhaltefolie arbeiten.

folien abroller fischfilet

Ausfuhrquote beachten - Fischfilets wiegen!

fischfilets wiegen

Bevor wir unsere Päckchen einfrieren, werden sie alle gewogen und das Gewicht notiert.So haben wir immer den Überblick wieviel Filet wir bereits in der Gefriertruhe haben.
Das ist nicht ganz unwichtig, denn in Norwegen gibt es für Seefisch Ausfuhrquoten für Angler in registrierten Camps (2021 sind es z.B. 18kg, kann sich aber wieder ändern).

Wird man mit zuviel Filet am Zoll erwischt wirds teuer und nervig, das passiert uns nicht!


Frosten und Heimtransport des Fischfilets

Eine der häufigsten Fragen die man als Norwegenangler gestellt bekommt lautet:
„Wie nehmt ihr denn die Fische da mit runter?“
Die Antwort ist viel unspektakulärer als viele hier erwarten. Man packt die Filets in eine gute Kühlbox und nimmt sie gefroren mit nach Hause. Ziel dabei ist natürlich, dass die Filets dann auch zu Hause immer noch gefroren sind. Damit das klappt gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte.

Eine gute Kühlbox für Norwegen

Entscheidend um die Fischfilets notfalls auch über mehrere Tage gefroren transportieren zu können ist eine geeignete Kühlbox. Zum Einsatz kommen fast immer passive Kühlboxen, die ohne Strom funktionieren. Wie gut sie isolieren hängt natürlich vorrangig von der Materialstärke ab. Dicke Wände, gute Kühlleistung. Dickere Wände, bessere Kühlleistung. Man kann auch Styroporstücke passend zurechtschneiden und damit die Box innen auskleiden um eine bessere Kühlwirkung zu erzielen. Dabei schrumpft natürlich der Platz für Fischfilets entsprechend.

Ein günstige Lösung sind beispielsweise sogenannte „Pizzaboxen“, also Kühlboxen aus der Gastronomie.

Sie sind stabil, robust und erfüllen den Zweck.


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THE BOX EPP-Thermobox , 32 Liter

  • Außenmaß: 410 x 410 x 330 mm Innenmaß: 350 x 350 x 265 mm Farbe: schwarz Gewicht pro Box: ca. 0,9 kg Volumen: ca. 32 Ltr.
  • Material (EPP): stabil, leicht und bruchfest Optisch hochwertig
  • .-40°C bis +120°C Unterstützt Kühlketten nach HACCP-Standard
  • Spülmaschinenfest bis + 80°C Umweltschonend und langlebig Recyclebar und lebensmittelecht
  • DIREKT VOM HERSTELLER - MADE IN GERMANY THE BOX "Box Pizza"

Die etwas langlebigere Variante sind dann Camping Kühlboxen mit Hartplastikschale. Ich habe insgesamt 3 Stück davon. Diese sind schon um 30 Jahre alt und funktionieren immer noch perfekt. Eine Investition in eine solche Kühlbox kann sich also durchaus lohnen. Übrigens nicht nur um Fischfilets von Norwegen nach Hause zu bringen – auch bei der Hinreise nach Norwegen kann man hier natürlich die Kühleigenschaften nutzen und z.B. vorgekochtes Essen o.ä. mitnehmen.


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Coleman Xtreme Kühlbox für Norwegen, 66,2 Liter

  • Leistungsstarke Kühlbox mit 66,2 Litern Fassungsvermögen
  • Fasst 16 stehende oder 20 liegende 1,5 Liter-Flaschen
  • Mit befestigtem Deckel und Schnappverschluss für dichtes Verschließen der Box
  • Kühldauer: bis zu 45 Std

Fischfilets einfrieren

kuehlbox in gefriertruhe

Beim einfrieren der Filets gibt es auch wieder 2 Methoden. Entweder man legt die Filetpäckchen einzeln in die Gefriertruhe und packt sie vor der Abfahrt dann in die Kühlbox.
Oder aber man stellt direkt die ganze Kühlbox in die Gefriertruhe und schichtet die Päckchen dicht an dicht in die Kühlbox hinein. Grundsätzlich ist das „blockfrosten“ direkt in der Kühlbox die bessere Variante. Es entsteht ein kompakter Block mit möglichst wenig Lufteinschlüssen zwischen den Filetpäckchen.
Der Nachteil ist, dass dabei dan die einzelnen Päckchen langsamer durchfrieren – das ist bei Fischen die man zu Beginn des Urlaubs fängt natürlich egal. Bei Fischen die man 24 Std. vor Abfahrt fängt sieht es aber schon ganz anders aus. Wobei wir auch beim Vorteil der „Einzelfrostung“ wären – die Filets frieren schneller durch, dafür lässt sich die Box damit natürlich nicht so schön ausfüllen.
Ich verwende meist eine Mischform:
Wo es geht zu Beginn das "Filet-Tetris" mit dem direkten einpacken und "blockfrosten" der Filets in die Box in der Truhe.
Die Filets der letzen beiden Tage froste ich meist einzeln, damit sie schnell durchfrosten und gebe sie dann oben auf den "Block".

Beim Kauf einer Kühlbox sollte man auch die Kapazität berücksichtigen, denn je besser sie ausgefüllt ist, desto besser ist auch die Kühlleistung.

KühlboxgrößeFilet in Kg
32 - 40 Literca. 18kg
65 - 80 Literca. 36kg

In der Tabelle sieht man einen Richtwert an dem wir uns bei der Planung der Kühlkapazität orientieren. Natürlich ist es davon abhängig wie eng man die Filets schichtet und wie man sie verpackt. 

Es ist übrigens auch nicht ganz unerheblich wie „kalt“ man die Filets am Urlaubsort einpackt. Eine normale Gefriertruhe ist meistens auf -18°C bis -22° C eingestellt. Achtet vor Ort darauf, dass das auch wirklich so ist und lasst notfalls die Truhe vom Vermieter kälter einstellen. Denn Filets die nur bei -10°C gefrostet wurden, tauen natürlich schneller auf.
Einige Anlangen in Norwegen bieten mittlerweile auch Kühlräume die auf -40°C heruntergekühlt sind: Damit ist man fast schon im Bereich des "Schockfrostens" der Industrie.
Wer sich unseren kostenlosen und umfassenden Einsteiger-Film zum Thema Meeresangeln in Norwegen angesehen hat wird ziemlich sicher genügend Fische fangen um locker auf seine Ausfuhrquote zu kommen. Sollte es dennoch einmal schiefgehen und man hat am Ende des Urlaubs noch reichlich Platz in der Kühlbox muss man sie auf jeden Fall komplett auffüllen. Dazu eignen sich zur Not auch Lappen, alte Wäsche oder Zeitungspapier. Wichtig ist auch, dass die Kühlbox wirklich dicht abschließt und keine Luftzufuhr hat, wer hier ganz sicher gehen will kann die Verschlussfuge nach dem Schließen der Kühlbox nochmal mit Klebeband abkleben.

kuehlbox zu hause

Wenn man beim Transport im Auto die Kühlbox nun noch so platziert dass sie vor Sonneneinstrahlung gut geschützt ist, bringt man seine Filets sicher und tiefgefroren nach Hause. Selbst 48 Stunden und mehr sind kein Problem.

Wie lange hält gefrorener Fisch?

fischfilet haltbarkeit 18monate

Durch das einfrieren werden die biologischen Prozesse im Fischfilet verlangsamt, also auch der Verderb. Je kälter dabei der Fisch gelagert wird und je weniger Luft an die Filets kommt, desto länger sind sie auch gefroren haltbar. Filets die gut vakuumiert wurden, behalten daher nochmal etwas länger ihre Qualtität als bei unserer Methode.

Hier seht ihr ein Bild von einem Päckchen aus Norwegen, das 1,5 Jahre bei -22°C gefroren war.
Ich hatte es schlicht übersehen gehabt, denn so lange "überlebt" der Fisch normalerweise nicht in meiner Truhe - vorher wird er gegessen.

Dennoch war der Fisch nach dem Auftauen weder trocken noch hatte das Filet Anzeichen von Gefrierbrand. Dieses Filet habe ich noch mit Genuss gegessen!
Dass mit zunehmender Lagerungsdauer kein Fisch und kein Filet besser wird, das sollte dennoch klar sein und so weit als möglich verhindert werden.
Besser jedes Jahr nach Norwegen zum Nachschub angeln reisen als den Fisch zu lange zu frosten!


Auftauen und zubereiten von Fischfilets aus Norwegen

fisch richtig auftauen

Wenn wir es jetzt schon geschafft haben unsere Filets in optimaler Qualität von Norwegen in die heimsiche Gefriertruhe zu bringen, dann ist es natürlich sinnvoll sie auch beim Auftauen entsprechend gut zu behandeln.
Wichtig ist, dass man die Filets so langsam wie möglich auftaut. Wer Zeit hat macht das am besten in einem offenem Gefäß im Kühlschrank. Für ein kompakt gerolltes 500 - Gramm Päckchen rechne ich ca. anderthalb Tage (30 - 40 Stunden) zum auftauen. , wenn man wie ich bei -22°C gefrostet hatte. (Abweichung je nach Päckchengröße und Frosttemperatur - ausprobieren!).
Da wir den Fisch mit Wasser glasiert haben, wird immer etwas "Brühe" beim auftauen unten im Gefäß stehen - schon von daher bitte wasserdichte Gefäße verwenden! Wer nicht möchte dass das Filet beim auftauen in der Flüssigkeit liegt, kann es einfach auf einen umgedrehten Teller legen und es so in den Auftaubehälter stellen,  dann kann die Flüssigkeit ablaufen. Vor der Weiterverarbeitung sollte man den Fisch mit Küchenkrepp noch gut trockentupfen. Die Weiterverbeitung erfolgt dann wie bei frischem Fischfilet auch.

Mit der Verfahrensweise, die Franz und ich uns über die Jahre angeeignet haben um unsere Fischfilets aus Norwegen nach Hause zu bringen, erhalten wir mit dem geringstmöglichen Aufwand eine einwandfreie Qualität auf dem Teller.  Jedes Ma(h)l, wenn wir einen unserer selbst gefangenen Fische aus Norwegen essen, wird so unser Angelurlaub und das Abenteuer wieder ein bisschen lebendig und eine tolle Erinnerung zurück geholt!

Reichlich tolle Rezepte für Dorsch, Seelachs, Pollack, Leng, Lumb & Co. findet ihr dazu in der Rubrik Fischverwertung hier bei Netzwerk Angeln: Fische verwerten und zubereiten

Extra-Tipp: Fischfond kochen!

Beim Filetieren und Zurechtschneiden der Filets bleibt reichlich Material übrig.Gutes Material. Man bekommt kaum eine bessere Gelegenheit sich ein tolle Grundlage für einen perfekten Fischfond zu kochen. Man kann dafür alles vom Fisch verwenden - Haut, Köpfe (inkl. Kiemen), Gräten und Abschnitte. Habe ich viel gefangen und viel Material zur Verfügung, nehme ich nur Gräten, Abschnitte und Haut, bei weniger gutem Fang ist die Vewendung von Köpfen auch kein Problem. Bitte daran denken, dass auch der Fischfond zur Ausfuhrregelung zählt. Wir kochen daher den gesamten Fond ein bis auf einen halben bis maximal einen Liter.

Hier die Schritt-für-Schritt Anleitung:

  • Man nimmt den größten Topf, den man in Hütte oder Ferienhaus findet und füllt ihn mit dem Rohmaterial.

  • Dann einfach kaltes Wasser drauf, so dass alles gut bedeckt und das alles ohne Salz und ohne jedes Gewürz aufkochen lassen und ca. 30 Minuten sanft köcheln lassen.

  • Die abgekochten Haut, Köpfe, Gräten und Abschnitte einfach aus dem Sud entfernen (und wie üblich bei normalen, ungekochten Gräten etc. auf See entsorgen).

  • Am nächsten Tag nimmt man den Fond vom Vortag und füllt einfach wieder Haut, Köpfe, Gräten und Abschnitte ein, gießt falls nötig etwas Wasser auf und verfährt erneut wie beschrieben.

  • So bekommt man Tag für Tag einen konzentrierteren Fond.

  • Über Nacht den Fond immer in den Kühlschrank stellen.

  • Vor dem Abreisetag rechtzeitg aufhören den Fond so weiter zu konzentrieren (2 Tage vor Abreise). Wenn man den Fond über Nacht stehen hatte, setzt sich alles Trübe nach unten ab und wenn man jetzt vorsichtig abgießt hat man einen klaren Fond, den man nun problemlos frosten kann.

  • Den so gewonnen Fond kann man auch in Wasserflaschen abfüllen und zum Kühlen beim Rücktransport zu den Filets legen. So "verschwendet" man keinen Platz in der Box für den Fond. Sollte der Fond aufgetaut sein, lässt er sich problemlos wieder frosten.

Zu Hause kann man diesen einfachen und puren Fischfond dann direkt verwenden oder noch weiterverarbeiten - zahlreiche Tipps dazu findet ihr in unserem Artikel rund ums Thema Fischfond: Fischfond zubereiten - Grundlagen nicht nur für Angler!

Geangelte Fische aus Norwegen mitnehmen - Tipps & Tricks zu Versorgung und Transport!

video fische mitnehmen norwegen


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