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kopflampe angler

Als mich das Paket von Netzwerk Angeln Partner Ingo Ehmanns mit einer der von ihm vertriebenen Armytek Kopflampen erreichte musste ich erst einmal schlucken.

Eine Kopflampe. Oh weh. Klar, dass gerade Kopflampen für mich ein sehr sensibles Thema, mit reichlich schlechten Erfahrungen sind konnte er nicht wissen.

Als leidenschaftlicher Aal- und Nachtangler verbringe ich seit über 25 Jahren zahlreiche Nächte am Wasser und bin bei allen Kopflampfen die ich bislang im Einsatz hatte früher oder später auf eklatante Schwächen gestoßen. Nun gut, geben wir der Armytek Wizard Pro eine Chance und schauen mal wie sich im Praxiseinsatz schlägt.

Was muss eine Stirnlampe für Angler können?

Um eine Kopflampe aus Anglersicht zu bewerten, ist es hilfreich zunächst einmal kurz zusammenzufassen, worauf es mir als Angler beim Thema Kopflampen überhaupt ankommt.

Dass ich als Angler hier nämlich durchaus andere Ansprüche habe als andere Nutzergruppen wird schon daran ersichtlich, dass ich beim Nachtangeln Licht als ein notwendiges Übel betrachte. Eigentlich möchte ich Licht nachts am Gewässer vermeiden, zum einen um lichtempfindliche Fische nicht zu verscheuchen zum anderen auch, um nicht zu sehr auf mich aufmerksam zu machen.

Ausdauer: Wichtig ist mir, dass ich mit einer vollgeladenen Lampe zuverlässig durch mehrere Nächte komme und mir keine Gedanken darüber machen muss, dass mir das Licht ausgeht.

Handling: Beim Angeln konzentriert sich alles auf einen Moment. Wir sitzen stundenlang in der Dunkelheit und plötzlich ein Biss! Jetzt muss alles schnell gehen, jeder Handgriff muss sitzen. Eine Kopflampe kann zwar tausend Funktionen haben, jetzt in diesem Moment muss sie aber einfach nur möglichst schnell und unkompliziert gutes Licht liefern.

Robustheit: Die Kopflampe begleitet mich bei Wind und Wetter, fällt auf den Boden, fällt auf Steine und fällt vielleicht auch mal ins Wasser. All das sollte sie unbeeindruckt überstehen.

Einfaches Akkusystem: Als Angler habe ich meistens keine Stromquelle dabei und bin deshalb auf Ersatz-Akkus angewiesen. Je einfacher und kompatibler das System – desto besser.

Leuchtkraft: Klar, um einen Fisch bei Nacht zu keschern oder bei Nacht mit dem Boot hinaus zu fahren brauchen wir eine ordentliche Leuchtkraft, insgesamt reicht mir aber verglichen mit anderen Einsatzgebieten meistens recht wenig Licht.

► Preis-/Leistung: Die Kopflampe ist ein Ausrüstungsgegenstand der für den Fangerfolg nicht wirklich entscheidend ist, weshalb zumindest bei mir die Leidenschaft fürs Geld ausgeben in diesem Bereich auf ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis begrenzt ist.

Armytek Wizzard Pro im Praxis-Check

armytek wizard pro lieferumfang

Für einen Preis von etwa 80 Euro erhält man: Die Armytek Wizard Pro Lampe [1], einen 3200 mAH 18650er Akku [2], ein Ladekabel [3], ein Stirnband [4], eine deutschprachige Gebrauchsanweisung [5], ein Armband [6] sowie einen Befestigungsclip und Ersatz O-Ringe [7].

Es werde Licht – Die Leuchtmodi der Armytek Wizard Pro?

Die Lampe verfügt über verschiedene Leuchtmodi die sich über den Tastschalter wählen lassen. Es gibt 4 Modi in die man sich „hineinklicken“ kann. Durch halten des Tasters lassen sich dann innerhalb eines Modus noch verschiedene Leuchtstärken einstellen. Beim ersten Lesen kam mir das in der Bedienungsanleitung etwas kompliziert vor, nachdem ich es dann aber nachts ausprobiert habe, zeigte sich, dass der Wechsel zwischen den Leuchtmodi sowie den Helligkeitsstufen völlig einfach ist und man das System nach spätestens 5 Minuten begriffen hat.

armytek wizard pro leuchtmodi

► Basis Modus: Im Standard-Betrieb verfügt die Lampe über 3 Helligkeitsstufen. Die erste Stufe reicht bereits für alle Tätigkeiten im näheren Umfeld aus. Egal ob man ein Vorfach binden möchte, einen Tauwurm aufzieht oder irgendwas im Angelkasten sucht. Die zweite und dritte Stufe liefern dann entsprechend mehr Licht und decken dann auch Einsätze ab wie beispielsweise das Anleuchten einer Boje oder das Ausleuchten des Bereichs in den man werfen möchte. Der Abstrahlwinkel von 70 bis 120 ° Grad ist relativ hoch was für eine sehr gute Ausleuchtung im Nahbereich sorgt und beim Angeln (Fische keschern etc.) ideal ist. 

Turbo Modus: Natürlich müssen Lampen auch durch Leuchtkraft beeindrucken. Und das tut die Armytek Wizard Pro im Turbo Modus sehr nachhaltig. Innerhalb des Turbo Modus kann man zwei Helligkeitsstufen wählen. Damit lassen sich Leuchtweiten von deutlich über 100m erzielen und große Bereiche fast taghell ausleuchten. Wirklich beeindruckend, beim Angeln im Normalfall aber nicht wirklich notwendig. Dennoch gibt es natürlich Situationen wie z.B. Notfälle (Mann über Bord etc.) in denen man dankbar ist, bei der Leuchtkraft einfach nochmal draufsatteln zu können. Die extreme Leuchtkraft bezahlt man aber natürlich auch, im stärksten Modus wird logischerweise reichlich Akku verbraucht.

armytek wizard pro 80mDie Lampe ist mit einer Leuchtweite von 130 Meter (Turbo-Modus 2) angegeben. Hier eine Tag-/Nacht Aufnahme. In 80m Entfernung wurde ein Fahrrad positioniert. Im Turbomodus 2 wird dieser Bereich nahezu taghell ausgeleuchtet.

Glühwürmchen Modus: Im sogenannten „Firefly“ Modus leuchtet die Lampe nur sehr sehr schwach, die schwächste der 3 Stufen reicht um das Schlüsselloch an der Haustüre zu finden oder im Dunkeln Treppenstufen zu erkennen.

armytek wizard gluehwurm modus

Wozu braucht man so wenig Licht? Eigentlich wurde dieser Modus erfunden, um die Dunkel-Adaption der Augen die ja nach einer gewissen Zeit in der Dunkelheit einsetzt auch dann zu erhalten, wenn man nur kurz mal etwas Licht braucht. Beim Angeln interessant ist dieser sogenannte "Mondschein-Modus" zum Beispiel um das Zelt oder Bivvy ganz dezent zu beleuchten. Man kann die Lampe aber auch als Feederlampe nutzen um beim nächtlichen Feedern die Feederspitze dauerhaft dezent anzuleuchten.  In der niedrigsten Leuchtstufe läuft die Lampe mit einer Akkuladung übrigens etwa 200 Tage am Stück.   

feederleuchte feederspitze anleuchtenEine Lampe - tausend Möglichkeiten. Auf einem Bankstick montiert eignet sich die Wizard Pro im Glühwurm-Modus ideal um die Feederspitze anzuleuchten.

Stroboskop Modus: Der „Flackerlicht“ Modus kommt ursprünglich aus dem sogenannten taktischen Bereich. Dabei blitzt die Lampe in ganz kurzen Abständen extrem hell auf und soll wohl irgendwelche Angreifer verwirren oder blenden. Das mit dem Verwirren klappt ziemlich gut, zumindest bei mir selbst, wenn ich in diesen Modus schalte. Einen wirklichen Nutzen sehe ich darin für Angler ehrlich gesagt nicht, gut ist aber, dass der Modus ganz am Ende platziert ist und sich erst bei 4-maligem schnellen Drücken des Tasters einschaltet, daher passiert ein versehentlicher Wechsel in den Strobo-Modus eigentlich nicht.


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Taktischer Modus:
Die Lampe lässt sich auch in einen sogenannten taktischen Modus versetzen. Sie leuchtet dann nur so lange wie man auf dem Taster bleibt. Das lässt sich z.B. dafür nutzen um nur ganz kurz etwas auszuleuchten oder um z.B. Signale zu geben. Beim Angeln insgesamt wohl auch eher nicht von entscheidender Wichtigkeit. Um in den taktischen Modus zu wechseln muss man die Verschlusskappe zu ¼ öffnen, den Bedienknopf gedrückt halten, und dann den Deckel wieder zudrehen. Ein versehentlicher Wechsel in diesen Modus ist daher auch nahezu ausgeschlossen.

Rotlichtmodus: Einige Angler verwenden gerne eine Kopflampe mit Rotlicht, weil ihm weniger Scheuchwirkung zugesagt wird. Mein Testmodell, die Wizard Pro verfügt über keinen Rotlichtmodus. Es steht jedoch mit der Wizard WR auch ein Modell zur Verfügung das mit Rotlicht-Modus ausgestattet ist.   

Fokus: Die Wizard Pro ist auf einen festen Leuchtwinkel begrenzt. Die Leuchtkraft lässt sich also nicht auf einen kleineren Winkel zentrieren. Grund dafür ist sicherlich, dass die Feinmechanik die für einen verstellbaren Fokus nötig ist nicht die nötige Robustheit aufweist. Aufgrund der hohen Leuchtkraft der Lampe ist ein Fokus aber auch nicht wirklich nötig, da die Lampe auch ohne Fokus bis zu 130m weit leuchtet.   

Speicherfunktion!
Eine Sache die ich an der Lampe wirklich genial finde ist die Speicherfunktion. Die Lampe merkt sich den letzten gewählten Modus. Das bedeutet, wenn man die Lampe wieder einschaltet befindet man sich in dem Modus mit dem man sie ausgeschaltet hat. Einmal drücken – und das perfekte Licht ist da. Bei vielen anderen Kopflampen ist das nicht der Fall und man startet immer wieder im Start-Leuchtmodus. Ich habe mich schon gefühlte tausend Mal darüber geärgert, dass ich nach dem Einschalten erst noch 2 oder 3 Mal drücken muss um endlich im richtigen Leuchtmodus zu sein. Das ist mit der Armytek Wizard Pro jetzt Gott sei Dank vorbei.    

Ausstattung der Armytek Wizard Pro

Das Gehäuse

Für eine so leuchtstarke Lampe fällt die Wizard Pro erstaunlich klein aus und mit etwas über 100g inkl Akku ist sie auch verhältnismäßig leicht und angenehm zu tragen. Nichtsdestotrotz ist das Metallgehäuse absolut robust. Wir haben sie aus 3m Höhe auf ein Betonpflaster fallen lassen, sie ins Wasser geschmissen und sind während des Tests gar mit einem Auto drübergefahren. All das hat das Gehäuse unbeeindruckt mitgemacht. Kurzum, beim Angeln ist diese Lampe nicht kaputt zu kriegen.   

wasserdichte kopflampeWasserdicht und robust! Das Vollmetall Gehäuse ist so gut wie nicht kaputt zu kriegen.

armytek wizard pro extremtestExtremtest bestanden! Selbst das überfahren mit dem Auto war kein Problem für die Wizard Pro.

Der Bedienknopf

„Ist halt ein Knopf und wenn man drauf drückt leuchtet es“ - Ja, so einfach wenn es mal wäre.
Als Quappenangler der sich auch Winternächte am Wasser um die Ohren schlägt bin ich bereits regelmäßig an Kopflampen verzweifelt die sich nicht mit Handschuhen bedienen ließen.  Aber auch hier zeigt die Wizard Pro eine gute Verarbeitung, der Schalter lässt sich problemlos selbst mit dicken Neopren-Handschuhen bedienen. 

armytek wizard handschuhe

Aufladen & Akkusystem

Die Lampe wird mit einem Li-Ionen Akku der Größe 18650 betrieben der auch direkt mitgeliefert wird. Dieser Akku ist ein sehr gängiges Standard-Format für Akkus und wird in zahlreichen anderen Geräten ebenfalls eingesetzt, angefangen vom Modellbau über E-Zigaretten bis hin zum „Curiosity Rover“ der auf dem Mars spazieren fährt. Es ist also problemlos möglich sich kostengünstig beliebig viele Ersatzakkus und bei Bedarf auch ein externes Ladegerät für diese Akkus zu besorgen.

armytek wizard pro akku ladenLaden leicht gemacht: Die 18650er lassen sich bei Bedarf auch mit einem Ladegerät aufladen - man ist nicht auf Zubehör von Armytek angewiesen.

Zusammen mit der Lampe wird ein USB-Ladekabel geliefert mit dem sich die Lampe von außen durch „andocken“ an die Verschlusskappe laden lässt. Aufgrund des USB-Anschlusses lässt sich das Ladegerät auch in Verbindung mit einer Powerbank oder auch im Auto nutzen. Je nach Ladezustand leuchtet die USB-Ladeeinheit rot (wird geladen) oder grün (ist voll).

armytek kopflampe aufladen

Wichtig zu wissen ist, dass man für den Ladevorgang den Deckel zu einem Viertel aufschrauben muss. Der "Lademodus" eignet sich übrigens auch für den Transport der Lampe, denn sie kann sich dann nicht versehentlich einschalten.

Die Magnethalterung hat übrigens noch einen Vorteil: Sollte die Lampe mal wirklich im See versenkt werden, kann man sie zur Not mit dem Anker wieder herausholen (Der Magnet dockt am Anker an).

Stirnband & Halterung

Damit die Lampe auch auf dem Kopf hält wird ein Stirnband mitgeliefert. Dieses ist in alle Richtungen verstellbar und lässt sich recht bequem tragen. Viel entscheidender als das Stirnband ist aber die Halterung in der die Lampe befestigt wird. Die Lampe wird in einen Kusntstoff-Clip hineingedrückt und dann mit einem Gummiring gesichert. Eine Technik, die für einen guten Halt der Lampe sorgt.

armytek wizard pro stirnband clip

Da es beim Angeln aber manchmal sehr schnell gehen muss, stellt sich auch hier für mich zunächst die Frage nach dem Handling. Es hilft nichts, wenn man im Fall eines Biss erst 3 Minuten eine Lampe „montieren“ muss. Die Zeit hat man nicht.

Wie leicht oder schwer lässt sich die Lampe in die Halterung drücken, wie gut hält sie ohne Gummisicherung? Hier hat man seitens des Herstellers Armytek wirklich hervorragende Arbeit geleistet, denn die Lampe hat auch wenn sie nicht perfekt in die Halterung gedrückt wird ausreichend Stabilität. Die Halterung ist aus einem recht harten Kunststoff gefertigt, auch nach x-fachem Aus- und Einclippen der Lampe zeigen sich keine Ermüdungserscheinungen. Der Gummiring ist natürlich fest montiert und man kann somit nicht verloren gehen.  

Ein Vorteil an diesem einfachen Befestigungssystem ist auch, dass man die Lampe innerhalb der Halterung drehen kann, so lässt sich die Neigung des Lichtkegels perfekt auf die Bedürfnisse anpassen. Im Vergleich zu Neigungseinstellungen anderer Lampen die über Plastik-Zahnräder gelöst sind ist das Drehen in der Halterung die robuste, aber vor allem auch verschleißfreie Alternative!

lampe bankstickWer die Lampe an einem festen Platz montieren möchte, der kann dafür einfach einen Bankstick verwenden. Ein handelsüblicher Buttgripp (in dem normal die Rute eingeklemmt wird) passt auch perfekt für die Armytek Wizard Pro.

 Aufgrund der Montagemöglichkeit auf einem Bankstick dient mir die Armytek Wizard Pro auch um beim nächtlichen Fototermin Fisch und Fänger anzleuchten. Mit ausreichend Licht gelingen so auch nachts ordentliche Fangfotos.

ausleuchten fangbilderDie auf einem Bankstick montierte Lampe leuchtet mich samt dem gefangenen Wels von der Seite an. So konnte trotz Dunkelheit ein brauchbares Fangfoto entstehen.

Magnethalterung

Ein kleines, aber sehr nettes Feature ist der Magnet der an der Verschlusskappe angebracht ist. Die Lampe lässt sich so sehr einfach an magnetischen Gegenständen befestigen. Beim angeln ist das immer dann hilfreich, wenn man etwas aus einer anderen Richtung ausleuchten möchte. Stichwort: Fische bei Nacht fotografieren. Befestigen lässt sich die Lampe so zum Beispiel am Gestänge eines Angelschirms, doch auch an Angelstul oder der Liege finden sich meist magnetische Stellen.  

armytek wizard magnethalterungStarker Magnet: Die Wizard Pro lässt sich sogar an den Streben eines Angelschirms "andocken".

Zubehör: Clips und zusätzliche Halterungen

Auch wenn Magnethalterung sowie das Stirnband beim Angeln eigentlich für alle Situationen ausreichen, gibt es noch weitere Befestigungssysteme. Im Lieferumfang enthalten ist ein stabiler Federstahl-Clip mit dem sich die Lampe z.B. an den Gürtel, oder auch auf "Halshöhe" ans T-Shirt montieren lässt. Für ein paar Euro zusätzlich kaufen kann man sich den sogenannten "Bike Mount", also eine Halterung um die Wizard Pro an den Rahmen seines Fahrrads zu montieren.  Natürlich lässt sich das "Bike Mount" auch an allen anderen runden Stangen bzw. Rohren, wie zum Beispiel an einer Zeltstange oder auch der Boots-Reling, montieren.

fahrradlampe akkuFahhradhalterung und der mitgelieferte Federstahl-Clip

Garantie-Leistungen

Dass man sich beim kanadischen Hersteller Armytek sicher ist, dass man ein ordentliches Produkt hat zeigt sich an den Garantieleistungen. Schlappe 10 Jahre Garantie auf die Lampe sind ein Wort! Für Akkus, Ladegeräte, Halterungen etc. besteht eine 2-jährige Garantie. 

Armytek Wizzard Pro im Technik-Check

Wie ihr vielleicht festgestellt habt, bin ich persönlich was Kopflampen angeht sehr praxisorientiert. Die „inneren“ Werte sind mir eigentlich ziemlich egal – solange die Lampe so funktioniert wie ich mir das vorstelle. Mein langjähriger Freund und Netzwerk Angeln Autor Frank Völkle hingegen ist ein Techniker der gerne auch mal unter die Haube schaut, mehr Kopflampen besitzt als andere Menschen Socken und mit seinem Grundlagenartikel zu Lampen für Angler bereits einen Einblick in die Technik hinter Lampen gegeben hat.

Ich habe ihn gebeten für diesen Testbericht hier, sich dich Armytek Wizard Pro einmal vorzunehmen und Stärken und Schwächen aus technischer Sicht herauszuarbeiten:

Getestet werden soll eine Wizard Pro Multi Flashlight (F05501SW) aus dem Hause Armytek. Der kanadische Hersteller ist durchaus bekannt für robuste Lampen im Einsatz bei Militär, Jagd und anderen Outdooraktivitäten. Dabei erscheint mir auch mehr ein Augenmerk auf Zuverlässigkeit und Funktion als auf Design zu liegen – etwas, das auch durchaus meiner Philosophie entspricht: Design follows function! Ich hatte im Test die „warmweiß“-Variante vorliegen. Auch wenn diese gegenüber der „kaltweißen“ Ausführung weniger lichtstark ist (wir sprechen hier nur von einigen „wenigen“ Lumen in einem Bereich jenseits der 1.500 lm (ANSI/OTF)) ist für mich ausschlaggebend, dass die Kontrastwiedergabe und Farbwahrnehmung deutlich besser ist, was insbesondere bei Nebel und Nieselwetter vorteilhaft ist. Da ich bekannterweise über einige andere Modelle mit unterschiedlicher Farbtemperatur verfüge, kann ich das definitiv aus der Praxis bestätigen.

armytek wizard pro warmweiss

An wichtigen und relevanten technischen Daten lässt sich folgendes herauslesen:

  • Länge: 10,8 cm
  • Durchmesser: 2,45 cm
  • XHP50 LED aus dem Hause Cree
  • 2.150 LED lm / 1.675 OTF lm (warmweiß) | 2.300 LED lm / 1.800 OTF lm (kaltweiß)
  • 125 m Leuchtweite (warmweiß) | 130 m (kaltweiß)
  • 11 Modi/Funktionen
  • Hochvergütetes eloxiertes Aluminium
  • Wasser- und Staubdicht nach IP68 (bis 10 m Tauchtiefe)
  • Stoßfest bis 10 m Fallhöhe
  • Endkappe mit Magnet

Leider fehlen Angaben über die Farbtemperatur. Die kann ich nur anhand von Vergleichen mit Lampen schätzen, deren Werte ich kenne. Bei der warmweißen Version liegt die irgendwo zwischen 3.500 k und 4.000 k und geht für mein Empfinden eher in Richtung neutralweiß; die kaltweiße Variante liegt eher zwischen 5.500 k und 6.000 k.

Die Leuchtmodi sind (Angabe in OTF lm, Leuchtdauer mit 3.400 mAh-Akku)

Glühwurm-Modus
StufeHelligkeitLaufzeit
10,15 lm200 Tage
21,5 lm40 Tage
35,5 lm12 Tage
   
Basis-Modus
130 lm50 h
2165 lm10,5 h
3390 lm4 h
   
Turbo Modus
1900 lm1,7 h
21675 /
1800 lm
1 h

Mit dem beiliegenden Ladegerät lässt sich der Akku direkt in der Lampe an jedem USB-Anschluss aufladen. Leider sind keine Infos in Bezug auf max. Ladestrom verfügbar.

Wenn meine „Messung“ stimmt, dürfte das Ladegerät mit maximal rund 0,25 A Ladestrom den Akku laden. Von „leer“ bis „voll“ vergingen gut 12 Stunden. Auch wenn man Zeit und Möglichkeit hat, den Akku „tagsüber“ am Angelplatz zu laden (z. B. mit Powerbank) empfiehlt sich durchaus einen zweiten oder dritten Akku mit sich zu führen. Für den Ladevorgang zu Hause ist ein externes Ladegerät mit variablem Ladestrom (bis 1 A) sehr praktisch (gibt es z.B. für unter 15€ direkt von Armytek).

Unter „Laborbedingungen“, sprich auf dem Schreibtisch, habe ich ein paar Messungen durchgeführt. In der Betriebsanleitung wird auf ein Überwachungssystem von Strom und Temperatur hingewiesen, um den Akku nicht übermäßig zu belasten und so die Lebensdauer nicht unnötig zu verkürzen. Das habe ich mit dem Turbomodus 2 (1.675 lm OTF) getestet. Der Lampenkopf wurde nach wenigen Augenblicken schon warm und hat nach knapp 10 Minuten gut 90° C erreicht.

Nach weiteren 5 Minuten und einem wild blinkenden Schalter, wurde die Leuchtstärke reduziert und nach dem Abkühlen wieder hochgeschaltet. Funktioniert sehr gut und im Vergleich mit anderen Modellen, die bereits nach 2 Minuten „volle Pulle“ automatisch und vollkommen temperaturunabhängig auf die Hälfte reduzieren, ist das mehr als in Ordnung! Nur Achtung – man „verbrennt“ sich durchaus mal die Finger an dem „Tauchsieder“. Nach knapp 50 Minuten war der Akku soweit runter, dass die Lampe dann endgültig auschaltete.

armytek wizard pro temperatur

Kein Mensch braucht im Alltag und in der Praxis jedoch diese Turbo-Intensität im Dauergebrauch. Daher ging es mit vollgeladenem Akku zu einem etwas sinnigeren Ausdauertest. Im Basismodus 3 (390 lm OTF) wollte ich die Zeit bis zum Ausschalten messen. Angegeben waren hier 4 h mit einem 3.400 mAh-Akku. Der mitgelieferte 3.200 mAh-Akku hielt die 390 lm für gut 3,5 h und schaltete aufgrund geringer Spannung auf die niedrigere Basis-Stufe herunter. Währenddessen sind 40° C Betriebstemperatur nicht überschritten worden. Nach weiteren rund 15 Minuten schaltete die Lampe auf den „Glühwurmmodus 3“ herunter. Für mein Empfinden sind die erreichten Werte absolut in Ordnung. Auch hier gilt wieder: die hohe Leuchtintensität über einen solchen Zeitraum wird selten en bloc benötigt. Daher eindeutig: Test bestanden. Bin mal gespannt, ob jemand Lust hat, die 200 Tage im Glühwurmmodus 1 zu testen…

Insgesamt macht die Lampe einen exzellenten Eindruck in Sachen Lichtausbeute, Haptik und Stabilität. Mein früherer Eindruck, dass Robustheit und Zuverlässigkeit Vorrang vor irgendwelchen Designelementen mit Schnickschnack hat, sehe ich auch hier bestätigt. Man erwartet förmlich, dass diese Lampe zuverlässig funktioniert, soweit der Akku auch geladen ist.

franky

Angesichts einer 10 Jahres Garantie – m. E. eine Zeitspanne, in der man durchaus 4, 5 oder gar mehr Billiglampen durchbringt, die im Zweifel dann nicht funktionieren, wenn man sie benötigt – braucht man hiermit keine Aussetzer befürchten.
Frank Völkle


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Fazit , Verbesserungsvorschläge und Kritik zur Armytek Wizard Pro

Ich hatte eingangs ja versprochen die Lampe sehr kritisch zu beäugen. Muss nach einigen Praxiseinsätzen aber zugestehen: Wirklich viel zu meckern gibt es an der Lampe nicht. Das mitgelieferte Ladegerät könnte vielleicht mehr Leistung und ein etwas längeres Kabel vertragen.  Man könnte sich vielleicht noch eine etwas abgespeckte Version mit weniger Leuchtmodi  zu einem noch günstigeren Preis wünschen. Ein Kopfband ohne Mittelband wäre hilfreich für Angler die mit aufmontierter Kopflampe schlafen. Wobei die Armytek Tiara Multi Flashlight für unter 40€ diesen Wünschen ohnehin schon recht nahe kommt. Letztlich bin ich mir mit meinem Kollegen Frank Völkle einig:

Die Armytek Wizard Pro überzeugt auf ganzer Linie. Für einen echt bezahlbaren Preis erhält man eine absolut solide und gut durchdachte Kopflampe. Dass die Leuchtkraft sowie die Verarbeitung der Lampe gut sind, darf man für diesen Preis erwarten. Die Ausdauer der Lampe ist beachtlich und passt einfach gut in das Anforderungsprofil der meisten Angler. Im Basis-Modus 2 kann man mit einem vollen Akku ganze 10 Stunden leuchten. Egal was man als Angler treibt: Für ein Wochenende am Wasser reicht ein Akku garantiert immer! 

Für mich gibt es aber zwei Punkte bei denen die Armytek Wizard Pro selbst hochwertigsten Kopflampen anderer Hersteller überlegen ist. Das ist erstens das offene Akkusystem. Man ist was den Akku angeht nämlich nicht auf den Hersteller Armytek und dessen Ersatzteilversorgung angewiesen. Man kann die weit verbreiteten 18650er Akkus verwenden und diese bei Bedarf eben auch extern laden. Der zweite Punkt den ich richtig klasse finde ist die Adaptionsfähigkeit der Lampe, mit der Wizard Pro hat man eben nicht nur eine Kopflampe sondern auch eine Lampe die sich vielfältig anders nutzen lässt. In der Praxis lieben gelernt habe ich die Speicherfunktion der letzten Leuchteinstellung. Man muss nicht ständig durch irgendwelche Leuchtmodi schalten, man drückt auf den Knopf und hat perfektes Licht - Fertig. Da die Lampe ganz nebenbei zudem auch nahezu unzerstörbar ist wird sie mich ganz sicher noch viele Jahre zu vielen Angelabenteuern begleiten.  


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