zeckenbiss

Jeder, der sich gerne in der freien Natur aufhält kennt sie – Zecken! Einige halten Sie für harmlose Plagegeister, wiederum andere sehen bei einem Zeckenbiss den sicheren Tod vor Augen. Ich habe mich dem Thema gewidmet und möchte die wichtigsten Verhaltensempfehlungen für Angler und Naturfreunde zusammenfassen.

Vorweg: Ich bin weder Arzt noch Mediziner, daher empfehlen wir grundsätzlich bei allen medizinischen Fragen, einen solchen aufzusuchen.

Zecken kommen in Deutschland sehr oft vor. Die kleinen Plagegeister, die zu den Milben gehören (und nicht Spinnen wie oft vermutet) halten sich in Gräsern und Büschen auf, wo sie sich dann an ein vorbeistreifendes Tier oder einen Menschen heften. Wenn eine geeignete Stelle gefunden wird, beißen sie sich in die Haut und setzen sich dort fest um sich am Blut des Wirtes zu bedienen. Vielen ist bekannt, dass Zecken schon durch ihren Biss schwere Krankheiten in Form von Viren und Bakterien übertragen können – leider kommt dies relativ oft vor.

In diesem Artikel möchten wir auf die möglichen Gefahren, aber auch die Abwehrmöglichkeiten vor und nach dem möglichen Biss kommen. Natürlich können die Krabbler, alle möglichen Erreger mitschleppen – hier jedoch die beiden häufigsten Erkrankungen im (kurzen) Faktencheck:

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

  • Verbreitung: Kommt nicht überall in Deutschland vor, jedoch sehr verbreitet in vielen Regionen. Risikogebiete besonders im Süden.
  • Jährliche Infektionen: ca. 200-400
  • Art des Erregers: Virus
  • Schutz: Impfung (mittlerweile kostenlos in ganz Deutschland), Zecke frühzeitig erkennen und entfernen.
  • Symptome: Oft treten keine Symptome auf, in 30% der Fälle jedoch Starkes Fieber, bis zu Schädigungen des Rückenmarks und Gehirns, bleibende Schäden möglich.
  • Behandlung: Es gibt keine Behandlungsmöglichkeiten. Symptome können jedoch gelindert werden.

Borelliose

  • Verbreitung: Deutschlandweit
  • Jährliche Infektionen: 40.000 – 80.000 in Deutschland Etwa jede 20. Bis jede dritte Zecke in Deutschland ist befallen.
  • Art des Erregers: Bakterien
  • Schutz: Keine Impfung möglich. Frühzeitiges Entfernen der Zecke bringt einen hohen Schutz.
  • Symptome: Diverse Organschädigungen, kein typischer Krankheitsverlauf.
  • Oft wird eine ,,Wanderröte“ an der Einstichstelle erkannt.
  • Behandlung: Antibiotika wie Doxycyclin. Bakterielle Infektionen können teilweise Sehr kompliziert werden und die Symptome sind nicht immer heilbar. Tödlicher Verlauf ist in seltenen Fällen möglich.

Wie man sieht können Zeckenbisse also sehr ernste Krankheiten übertragen, in Risikogebieten ist teils ein hoher Prozentsatz der Tiere Träger der Erreger. Dennoch bedeutet natürlich nicht jeder Biss eines infizierten Tieres auch Eine Übertragung auf den Menschen.

Wie Zeckenbisse vermeiden?

zecken hohes gras

Die meisten werden es wissen: Lange Kleidung, Hosenbeine in die Socken stecken, geschlossene Schuhe und wenn möglich hohes Gras vermeiden. Letzteres ist natürlich als Angler kaum möglich. Diverse Mückensprays helfen ebenfalls gegen Zecken – aber Achtung: In der Regel höchstens vier Stunden! Häufiges Nachparfümieren ist also angesagt. Am Wirkungsvollsten haben sich in Anglerkreisen AntiBrumm und NoBite aus der Apotheke erwiesen. Leider sind diese auch die teuersten Mittel, jedoch sind die (ca.) 13,- EUR gut investiert.


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Was tun, bei Zeckenbiss?

Fast jeder Angler wird früher oder später doch einmal von einer Zecke gebissen. Manche Leute haben sogar regelmäßig diese Blutsauger am Körper, je nach Region und auch nach individueller Anfälligkeit. Hier sind nun allgemeine Tipps und Tricks zum Umgang mit den Plagegeistern

    1. Nach jedem Angeln gründlich vorm Spiegel absuchen! Viele Zecken sind winzig klein und verstecken sich gerne in Falten und Winkeln
    2. Zecken sofort selbst entfernen. Mit einer Zeckenzange oder notfalls Pinzette Vorsichtig rausdrehen, dabei das Tier nicht im Körper beschädigen
    3. Bissstelle beobachten! Ein kleiner, bis zu Centgroßer roter Punkt ist normal und in der Regel kein Problem. Sollten Sie jedoch um die Bissstelle herum (oder irgendwo anders am Körper) einen roten Ring bemerken oder sich ausbreitende rote Stellen , gehen Sie sofort zum Arzt. Auch am Wochenende oder nachts.
    4. Biss merken! So eine Kleinigkeit ist schnell vergessen. Sollten Sie jedoch Tage oder Wochen danach Fieber bekommen, gehen Sie ebenfalls zum Arzt

Generell lässt sich also sagen: Vorsicht ist die halbe Miete. Natürlich sollte sich niemand sein Outdoor-Erlebnis vermiesen lassen, ein wenig Aufklärung und Vorsicht können jedoch sehr hilfreich sein! Wir wünschen euch viel Spaß draußen in der Natur!
PS: Wissenschaftlich richtig wäre, wenn man von Zeckenstich schreiben würde. Da aber der Begriff Zeckenbiss weitaus häufiger verwendet und gesucht wird, wurde dieser auch im Artikel verwendet.

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Kommentare  

Ich habe auch einmal gehört, dass man nach einem Biss versuchen sollte die Zecke zB mit Tesafilm auf einen kleinen Zettel zu kleben und diesen mit Datum und Ort zu beschriften. Wenn sich später Sympthome für eine Borelliose zeigen, kann die Zecke noch auf Bakterien untersucht werden.
Ob eine spätere Untersuchung wirklich noch möglich ist weiß ich nicht, aber das Vorgehen klingt erst einmal sehr sinnvoll in meinen Augen.
Viele Grüße
Sebastian