gewaesser tools


Wer sich an neue Angelgewässer heranwagt der braucht vor allem Eines: Informationen!
In diesem Artikel möchte ich euch einige Tools und Vorgehensweisen zeigen die ich nutze um etwas über unbekannte Gewässer herauszufinden.

1. Echolot-Daten anderer Angler ansehen: C-Map Genesis Social Map

Zum Einstieg legen wir direkt mit einem hammermäßigen Tool los das jeder Angler kennen sollte. Die sogenannte Social Map von C-Map Genesis (Insight Genesis).
Mit diesem Tool kann man sich digitale Tiefenkarten für zahlreiche Gewässer anschauen.
Das spannende daran ist, dass hier nicht nur Großgewässer kartografiert sind, sondern auch zahlreiche kleinere Baggerseen, Flüsse und Vereinsgewässer.

Zur C-MAP Genesis Social Map

Woher kommen die Daten?
In Kurzform: Das Tool bietet Besitzern von Echoloten der Hersteller Lowrance und Simrad einen tollen kostenlosen Service:
Man sammelt mit seinem Echolot Sonardaten (Tiefe und GPS-Position), lädt diese Rohdaten hoch und erhält kurze Zeit später eine aus diesen Daten generierte digitale Seekarte.
Diese Daten werden dann auch in die C-Map Genesis Social Map übernommen und stehen öffentlich zur Verfügung.

2. Google Earth Pro

Na klar, Google Maps kennt und nutzt jeder. Mit Google Earh Pro steht aber auch eine App mit deutlich erweitertem Funktionsumfang zur Verfügung.
Besonders hilfreich sind die historischen Bilder. Während man bei Google Maps nur immer ein (ziemlich aktuelles) Luftbild zur Verfügung hat, kann man bei Google Earth Pro auch historische Luftbilder betrachten.

Zu Google Earth Pro


Bei Gewässern die ihren Wasserstand verändern (z.B. Flüsse oder Stauseen) hat man die Chance dass Aufnahmen zu verschiedenen Wasserständen zur Verfügung stehen.
Man kann dann erstklassig Strukturen finden und sich Verläufe von Buhnen oder Landzungen ganz bequem ansehen.
Ebenfalls interessant ist auch die Betrachtung der Gewässer zu verschiedenen Jahreszeiten - so lassen sich beispielsweise Kraut oder Seerosenfelder sehr gut lokalisieren.

3. Geoportale der Länder: Bayernatlas und Co.


Viele Bundesländer betreiben mittlerweile eigene Geodienste und stellen entsprechendes, interaktives Kartenmaterial zur Verfügung.
Das ist zum Einen natürlich häufig eine gute Quelle für weitere Luftbilder in toller Qualität. Außerdem gibt es aber in manchen Tools viele weitere Funktionen.
Zum Beispiel stellt das Tool der Bayerischen Vermessungsbehörden der sogenannte "Bayern Atlas" oder vormals "Bayernviewer" auch weit zurückreichende historische Landkarten zur Verfügung.
Bei künstlich geschaffenen Gewässern wie etwa Stauseen kann man so Strukturen die mit Flutung des Stausee für immer im See verschwanden wieder ausfindig machen.

Mit Hilfe einer solchen historischen Karte habe ich beispielsweise den genauen Verlauf der einst im Eixendofer Stausee versunkenen Bahnstrecke wieder rekonstruiert.

4. Navionics WebApp - Weltweite Gewässerkarten

Der Hersteller von Digitalen Seekarten Navionics (Garmin) bietet eine kostenfreie Webapp an, mit der man sich digitale Seekarten bzw. Tiefenkarten ansehen kann.
Es stehen Daten für zahlreiche Großgewässer in Deutschland zur Verfügung und darüberhinaus auch die Küstengebiete in (fast) allen Ecken der Welt.

In der Navionics WebApp kann man zwischen einer herkömmlichen Tiefenkarte und einem detailierten Sonar-Chart auswählen.

Zur Webapp

5. Google Alerts


Die Suchmaschine hilft nicht nur beim Suchen, sie verfügt auch über eine sehr hilfreiche "Alarm" Funktion. Das funktioniert recht einfach: Man hinterlegt einen Suchbegriff, gibt es zu dem Suchbegriff einen neuen Treffer im Google-Index bekommt man eine E-Mail.
Wer hier nun als Suchbegriff den Namen seines Gewässers in verschiedenen Varianten hinterlegt wird ab und an eine E-Mail Benachrichtigung erhalten - so kann man bequem auf dem Stand bleiben was an einem Gewässer aktuell passiert.
[https://support.google.com/websearch/answer/4815696?hl=de]

niedriger wasserstand stauseeEin deutlich abgesenkter Wasserstand bringt interessante Strukturen zum Vorschein.

Ein praktisches Beispiel dazu: Ich habe einen Google Alert auf einen Stausee den ich gelegentlich beangle. Irgendwann erhielt ich eine Benachrichtigung über einen neuen Pressebericht zum Stausee. Im Pressebericht stand dann, dass der Stausee wegen Revisionsarbeiten abgesenkt werden muss.
Ich bin dann im genannten Zeitraum zum Stausee gefahren und habe ihn mit einem fast einmalig niedrigem Wasserstand vorgefunden, der einige äußerst interessante Strukturen offenlegte wie das im Bild zu sehende Plateau.

6. Zuständige Behörden / Wasseerwirtschaftsämter

tiefenkarte stauseeHandgezeichnete Tiefenkarte eines Stausees

Wenn es keine öffentlich zugänglichen Tiefenkarten für ein Gewässer gibt, kann man manchmal auch bei Behörden fündig werden.
Über diesen Weg konnte ich mir einmal eine viele Jahrzehnte alte, handgezeichnete Tiefenkarte bzw. Gewässerkarte für einen See besorgen.
Gegen eine überschaubare Gebühr druckte man mir die Karte sogar im Din A0 Format aus.

7. Eigene Seekarten anfertigen

Am Ende bleibt natürlich auch noch die Möglichkeit selbst aktiv zu werden und sich eigene Gewässerkarten anzulegen. Ein Boot, ein Echolot mit GPS-Funktion und es kann losgehen.
Die meisten Echolot-Hersteller bieten mittlerweile entsprechende Kartografierungsoptionen an. Im hier gezeigten Video erklärt Thomas Schlageter vom Echolotzentrum welche Möglichkeiten der Kartenerstellung es bei den einzelnen Herstellern gibt.


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