Macht man einen Test bei einem Köder, der nicht neu auf den Markt, sondern schon länger an diesem präsent ist?
Wenn er ungerechtfertigt ein Schattendasein führt, ja!

2010 wurden die Jigwobbler hier und da in Anglerzeitschriften erwähnt und die dort vorhandene Werbung haute sie uns -wie immer- als tolle Innovation um die Ohren.
So ein wirklich durchschlagender Erfolg wurden sie bei uns anscheinend nicht, jedenfalls hab ich nichts besonderes oder stetiges zu diesem Kunstköder vernommen.

Ich kann mich erinnern, dass ich irgendwann kurz überlegt habe, ob ich interessiert sein sollte und ihn dann als überflüssigen Murks abgetan hab;
"mal wieder hat jemand sich irgendwas ausgedacht um unbedingt eine Neuheit präsentieren zu können", so meine Vermutung.
Es kommt selten vor, aber auch ich kann irren.

In einem Angelladen stieß ich vor einiger Zeit auf ein Sonderangebot, es gab Wake Jigwobbler zu einem Sonderpreis und ich griff einfach ohne besonders zu überlegen zu, nahm einen der kleinsten Größe mit.

wake jigwobbler2So sieht er aus: Ein originalverpackter Jigwobbler aus Finnland

wake jigwobbler3Die kleinste Verfügbare Größe: 5cm bei einem Gewicht von 8g

Als ich ihn dann nach zig Wochen tatsächlich mit ans Wasser nahm und ausprobierte, hab ich doch sehr bereut, nicht gleich mehrere eingepackt zu haben; was für ein Multitalent!

Kopf = Jig, Körper = Wobbler

Jigwobbler ist eine finnische Marke, als Tochter in den Mutterkonzern Wake Fishing integriert. Die Marke betreibt auch eine Facebook-Seite.
Das Ding ist ein Zwitter, ein Hybrid. Vorn ein Bleikopf in Fischkopfdesign, dann verbunden mit einem Gelenk (2 Metallösen) hinten ein schwimmender Kunststoffkörper mit Schaufel und Enddrilling.

Es gibt ihn in 3 Ausfertigungen (+ 1 Softbaitversion)
mit je 1 bis 4 Größen
und je in 8 bis 13 Farben.
Alle Details: http://www.wakefishing.com/en/products/lures/jigwobbler


Die Größen 5 bis 15cm decken das Räuberspektrum von Barsch über Forelle, Döbel, Rapfen, Zander bis Hecht gut ab.
Die 15cm benötigen mit 65gr. (slow sinking) bis 93gr. (fast sinking) auch schon kräftige Ruten & Arme.

wake jigwobbler4Jigwobbler in unterschiedlichen Farben im Verkaufsregal

Ein Jigwobbler - Überflüssiger Murks? Nein, Multitalent!

Meine Beute aus dem Angelladen ist 5cm lang, 8gr. schwer, Typ 'schnell sinkend',
wie ich erst jetzt festgestellt hab, nachdem ich mich über diesen Köder näher informiert habe,
und in dem (hervorragend zu mir passendem) Farbmuster 'sexy shad'.

Die ersten Eindrücke an der Schnur und im Wasser sind überragend:

Der Jigwobbler fliegt hervorragend, für seine Größe ist er relativ schwer, vor allem schwerer als ein normaler Wobbler. In Wurfweite schlägt er Wobbler gleicher Größe schon mal locker.
Der Körper flattert beim einholen schön flankend, das sieht klasse aus. Stoppt man ihn, sinkt er Kopf voran mit leicht flankendem Körper.

Man kann ihn wie einen Gummifisch jiggen oder faulenzen. Er steigt schnell auf, hat dann eine sehr lange, attraktive Absinkphase.
Führung dicht über Grund, mit Grundkontakt oder ohne, rauf und runter und quer durch die ganze Wassersäule, flott dicht unter der Oberfläche, Spin-Stops, leichtes Jerken, schnelle Fluchten, schlichtes Einleiern,... alles geht.
Das Einzige, dass er nicht kann, ist im Wasser schweben wie ein Twitchbait.

Lauf unter Wasser, Video von Wake-Fishing:

Fazit zum Jigwobbler

Ich bin von den vielen Fähigkeiten, der Vielseitigkeit begeistert!
Der Jigwobbler ist tatsächlich eine Innovation.
Mit kaum einem anderen Köder kann man so einfach und schnell den gesamten Wasserkörper nach Fischen durchsuchen, mit kaum einem ist man so flexibel.
Ideal für größere Gewässer, wo man auch mit kleinen Ködern weit raus will.

Dass er nur einen Drilling hat, bzw. braucht, spricht mich ebenfalls an, denn ich hasse es, Fischen mit zig Haken das Maul zu vernageln und das Lösen zur OP werden zu lassen.

Stattet man ihn mit einem Einzelhaken aus, wird er ein fantastischer Begleiter zum Forellensee sein (da dort, oft nur Einzelhaken an Kunstködern zugelassen sind, wenn überhaupt).

Gibt es Mankos?

Ich finde so schnell keine.
Einzig der Preis von über 10€/Stück selbst für die kleinen Modelle lässt doch zusammen zucken.
Und ich wünsche mir naturähnlichere Farbmuster, z.B. "Rainbow Trout" oder "Pike".

Ein Ködertest setzt eigentlich eine längere Testphase mit mehreren Modellen voraus, doch der Jigwobbler begeistert mich so sehr, dass ich eine Empfehlung abgeben möchte.
Weitere Geschwister (Shiny Red & Ghost) sind bei mir schnell gefolgt und haben ab jetzt einen Stammplatz in der Box.

wake jigwobbler5

wake jigwobbler6

 

Kati Kathmann


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Kommentare  

Ich habe mir zwei Jig Wobbler auch mal gekauft, weil man sonst ja eignetlich schon alles hat!
Der Lauf sieht mit dem schnellen flanken super aus, er fliegt auch weit und lässt sich variabel durch dei Wasserschichten führen ......nur gefangen habe ich noch nichts.
Vllt sollte ich mal ein "Mottoangeln" machen und nur den Jigwobbler mit ans Wasser nehmen, damit er mal eine reele Chance durch einen längeren Einsatz erhält!
Als Hechtangler könnte ich durchaus ein noch größeres Exemplar "verkraften"!
Wunderschöner Fang... äh Verkaufsbericht. Ich habe die Jigwobbler seit Einführung in allen Farben und Formen in meinem Angelkoffer. Damals kosteten die Wobbler noch knapp unter 20 Euro. Den Teil mit dem Finanzierungskredit überspringe ich mal. Von meiner Seite aus, wurden bei unzähligen Anlässen, ob Dorsch auf der Ostsee, Hechte in Brandenburg oder bissige Zander in Schweden, der Versuch gestartet, die unterschiedlichen Varianten des Jigwobblers zum Erfolg, also Fangerfolg zu bringen. Es ist mir bis auf einen Dorsch, welcher vermutlich Mitleid hatte, nicht gelungen, auch nur einen einzigen anderen Fisch ans Band zu bekommen. Twister, Pilker, Gufi, Wobbler, jeder Wurf ein Treffer. Jigwobbler = erst der siebente Wurf brachte Erfolg an einem Haken des Drillings. Um es kurz zu machen, einen besseren Blender hatte ich noch nie in der Angelkiste. Aber jede Werbung darüber ist gepflastert mit Versprechungen, wie toll doch der Köder sein. Von mir aus kann der Köder aussehen wie ein Kantholz, wenn er fängt ist es gut. Der Jigwobbler sieht einfach nur geil aus und alles stimmt an ihm. Nur der Fangerfolg bleibt aus und das wird immer das Manko dieses Köders sein.
Dieser Artikel ist weder ein Fang- noch ein Verkaufsbericht,
sonder das, was drüber steht: ein Ködertest - aus meiner ganz subjektiven Sicht.
Ein Verkaufsbericht ist es schon deshalb nicht, weil ich nichts zu verkaufen habe.
Und käuflich ist Netzwerk Angeln schon mal gar nicht.
Auch stellt dieser Bericht keine Werbung dar, weder ich noch die Redaktion haben etwas für die Veröffentlichung erhalten. Selbst die Köder hab ich mir wie jeder Andere selbst im Angelladen gekauft.
Ich erläutere dies so detailliert, weil ich es ganz klar darstellen möchte!
Was ich m.M.n. auch beim Ködertest getan habe, als ich erklärte, warum er mich anspricht; wegen der Flexibilität!
Wenn ich z.B. weiß, dass meine Zielfische ufernah im Flachen stehen, wähle ich diesen Köder bestimmt nicht. Aber wenn ich Fische suche, ist er ideal.
Weit, tief, durch alle Wasserschichten, langsam, schnell,... ein Wobbler kann das nicht Blech auch kaum. Allenfalls ein Gummifisch, aber der läuft nicht so hochfrequent.
Dass er bei dir komplett versagt, ist eine Info für die ich danke, aber bestätigen kann ich es meinerseits nicht.